Veröffentlicht inGesundheit & Beauty, Lifehacks, Ratgeber

Hilfe für Diabetiker: Tattoofarbe ändert sich mit Blutzuckerspiegel.

Das geht unter die Haut

In ihrem letzten Report von vor zwei Jahren schätzte die International Diabetes Federation (IDF, mit Hauptsitz in Brüssel), dass weltweit über 400 Millionen Menschen an Diabetes leiden. Davon sind ungefähr 90 % von Diabetes Typ 2 betroffen. Laut IDF starben 2015 mehr Menschen an Diabetes als an AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammen.

Foto: Andrey_Popov/shutterstock
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Diabetiker müssen ständig ein Auge auf ihren Blutzuckerspiegel werfen, was meist aufwendig ist und sie im Alltag einschränkt. Üblicherweise piken sich die Patienten in den Finger, um anhand eines kleinen Tropfens Blut und mit Hilfe eines Blutzuckermessgerätes den Blutzuckerspiegel zu ermitteln. Doch in Zukunft könnte ein einfacher Blick auf den Unterarm genügen, um zu ermitteln, wann Insulin gespritzt werden muss.

Foto: Fahkamram/shutterstock
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Denn Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Havard Universität erforschen derzeit einen neuen, kreativen Ansatz, der eines Tages dabei helfen könnte, die Überwachung des Blutzuckerspiegels sowie anderer Indikatoren dank biosensorischer Tätowierungen zu vereinfachen.

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Die Forscher haben spezielle Tinten entwickelt, die ihre Farben anhand des Blutzuckerspiegels, des pH-Werts oder des Natriums im Körper ändern. Steigt beispielsweise der Blutzuckerspiegel, ändert sich die Farbe der Glucose erkennenden Tinte von blau in braun. Ändert sich der pH-Wert, wechselt die entsprechende Tinte von lila zu pink, und die Natrium erkennende Tinte wird unter UV-Licht grün, sobald der Natriumgehalt steigt.

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Dabei reagieren die Chemikalien in dieser biosensorischen Tinte mit dem Namen „Dermal Abyss“ nicht auf das Blut, sondern auf die sogenannte Gewebsflüssigkeit, eine Substanz, die die Zellzwischenräume ausfüllt. Hier finden sich Wasser, Ionen und gelöste Stoffe wie Salz, Zucker, Fett, Aminosäuren und Hormone.

Allerdings befindet sich die Technologie noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, betont Xin Liu vom MIT Media Lab. Die Tinte wurde bisher nur auf Proben von Schweinehaut, die der menschlichen sehr ähnlich ist, getestet und nicht an lebenden Tieren, geschweige denn an Menschen.

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Liu betont, es seien noch zahlreiche Ungewissheiten zu klären, bevor die Tinte auf lebender Haut angewendet werden könne. So müssten zum Beispiel noch mögliche allergische Reaktionen, die langfristige Zuverlässigkeit sowie die Genauigkeit erforscht werden.

„Es wird noch lange dauern bis zur Marktreife, aber die Technologie weckt Vorstellungen und eröffnet Möglichkeiten“, sagt Liu und ergänzt: „Leute mit Diabetes schrieben uns E-Mails und sagten: ‚Ich möchte es ausprobieren!‘“

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Die biosensorische Tinte kann wie gewöhnliche Tätowiertinte verwendet werden; mit ihr kann also jedes gewünschte Motiv gestochen werden. Freilich ist sie weit davon entfernt, bloßer dekorativer Körperschmuck zu sein, der die Farbe ändern kann, obwohl das für viele Menschen attraktiv sein mag.

Die Wissenschaftler betonen, dass das Hauptaugenmerk darauf liegt, die Gesundheit von Patienten so mühelos, sicher und akkurat wie möglich zu überwachen und ihnen ihren Alltag zu erleichtern.