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Darum solltest du deinen Kindern regelmäßig vorlesen

Vorlesen ist unglaublich wichtig für die Entwicklung deines Kindes. Wie du es ganz einfach in den Alltag integrieren kannst, erfährst du hier!

Mutter guckt sich mit ihrem Sohn ein Buch an
© IMAGO / Zoonar II

Die Enkel lesen den Brief und brechen in Tränen aus

Vorlesen ist eine wahre Superkraft: Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, sind besser auf die Kita, die Schule und den Alltag vorbereitet. Doch eine Studie hat ergeben, dass es immer noch zu wenig Eltern gibt, die ihren Kindern Geschichten vorlesen. Wie wichtig, vorlesen für Kinder ist, erfährst du hier.

In vielen Familien gehört die Gute-Nacht-Geschichte zum festen Ritual während der Einschlafbegleitung. Laut einer Studie der Stiftung Lesen, in denen 815 Eltern von ein- bis achtjährigen Kindern zu ihrem Vorleseverhalten befragt wurden, lesen 67,7 Prozent der Eltern ihren Kindern mindestens „mehrmals pro Woche“ vor. Dies klingt zunächst nach einem recht guten Ergebnis, aber immerhin gab rund ein Drittel der Eltern an, nie oder nur selten gemeinsam mit ihren ein- bis achtjährigen Kindern zu lesen, 18 Prozent lesen ihren Kindern nie etwas vor.

10 gute Gründe, Kindern regelmäßig vorzulesen

Mutter liest ihrer Tochter abends aus einem Buch vor
Foto: stock.adobe.com – Julia

Vorlesen ist wichtig für die Entwicklung von Kindern. Simone Ehmig, Leiterin des Instituts für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen, ist überzeugt: „Wenn Kindern regelmäßig vorgelesen wird, haben sie bessere Bildungschancen.“ Die Stiftung Lesen liefert noch weitere 10 gute Gründe, Kindern vorzulesen:

1. Vorlesen schafft Nähe und Austausch.
2. Vorlesen vergrößert den Wortschatz.
3. Vorlesen fördert die Fantasie und das Vorstellungsvermögen.
4. Vorlesen macht empathisch.
5. Vorlesen macht selbstbewusst.
6. Vorlesen erschließt Wissen.
7. Vorlesen fördert die Konzentration.
8. Vorlesen schafft Bewusstsein für das gesprochene und geschriebene Wort.
9. Vorlesen macht Lust auf Lesenlernen.
10. Vorlesen macht fit für die Schule (in allen Fächern).

In Hinblick auf diese Gründe ist es verwunderlich, dass das Vorlesen nicht überall ein fester Bestandteil des Tagesablaufs ist. Doch meist übernimmt man Rituale bei der Erziehung der Kinder von der eigenen Kindheit. So zeigt die repräsentative Studie, dass 74 Prozent der Eltern, denen früher selbst vorgelesen wurde, ihren eigenen Kindern mindestens mehrmals pro Woche vorlesen. Die eigenen positiven Vorleserfahrungen werden somit an die nächste Generation weitergegeben.

4 Tipps, um das Vorlesen in den Alltag zu integrieren

kleiner Junge liest ein Buch
Foto: stock.adobe.com – Kristin Gründler

In der Studie gaben viele Eltern an, dass Stress im Alltag oftmals dazu beiträgt, dass wenig bis gar keine Zeit zum Vorlesen bleibt, beziehungsweise dass das Kind zu unruhig ist, um aufmerksam zuzuhören. Dabei benötigt man gar nicht viel Aufwand für den kurzweiligen Lesespaß:

Fang einfach an!

Anstatt sich große Gedanken um den passenden Rahmen und die ideale Zeit fürs Vorlesen zu machen, solltest du einfach anfangen! Wichtig ist, dass du deinem Kind Aufmerksamkeit schenkst und ihm zeigst, wie toll Bücher sind. Durch regelmäßiges Vorlesen wird dein Kind auch Freude am späteren Selbstlesen entwickeln.

Vorlesen passt in jeden Alltag.

Beim Vorlesen geht es nicht darum, sich stundenlang Zeit zu nehmen. Schon 5 Minuten vorlesen zwischendurch, machen Spaß und unterstützen dein Kind bei seiner Entwicklung. Wenn dir gerade der Elan zum Vorlesen fehlt, genügt es auch, wenn ihr euch gemeinsam die Bilder anschaut und darüber sprecht.

Du musst nicht schauspielern.

Nicht jedem von uns liegt es, mit verstellten Stimmen zu lesen und das Vorlesen schauspielerisch zu inszenieren. Und das muss auch gar nicht sein! Deinem Kind reicht es schon, deiner Stimmer zu lauschen. Lies also so vor, wie du dich damit wohlfühlst. Und wenn du magst, kannst du deine Lautstärke, deine Sprechgeschwindigkeit und die Betonung der Stimmung der Geschichte anpassen.

Wählt die passende Geschichte aus.

Ansammlung von kleinen Kinderbüchern
Foto: IMAGO / Guido Schiefer

Um zu wissen, welche Geschichte du am besten vorlesen solltest, gibt es einen einfachen Trick: Orientiere dich einfach grob am Alter der Hauptperson der Geschichte. Wenn diese in etwa so alt ist wie dein Kind, passt die Geschichte. Meist gibt es aber auch Altersempfehlungen auf den Büchern. Du kannst dein Kind auch die Geschichte selbst wählen lassen. Wenn es sich für das Thema interessiert, hört es dir noch besser zu – auch wenn es immer wieder dieselbe Geschichte hören möchte.

Auf den folgenden Seiten findest du viele kostenlose Kurzgeschichten zum Vorlesen:

einfachvorlesen.de
zwergenstark.de
nuk.de

Die wichtigsten Vorbilder eines Kindes sind seine Eltern, große Geschwister und andere Familienmitglieder. Wenn ihr eurem Kind zeigt, wie wichtig und wertvoll das Lesen ist, wird es auch selbst, wenn es größer ist, gerne zu einem Buch greifen und somit wichtige Grundlagen für viele Fähigkeiten erlangen, die es im Leben braucht.

Quelle: t-online.de
Vorschaubilder: ©IMAGO / Zoonar II ©stock.adobe.com – Julia