Deutschlandweit sind die Schulen und Kitas weiterhin nicht im Regelbetrieb und viele Eltern sind dazu angehalten, im Homeoffice zu arbeiten. Ein tolles, aber mit Kindern ganz und gar nicht so einfaches Angebot. Denn wie soll man konzentriert arbeiten, gleichzeitig die Kinder betreuen und sie dazu bringen, ihre Schulaufgaben zu erledigen? Es ist eine echte Herausforderung, das Homeoffice und die Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen, ohne entweder die Arbeit oder die Familie zu vernachlässigen. Und auch die Vorstellung, ganz nebenbei zu arbeiten, ist oftmals utopisch.
Konzentration, Disziplin und vor allem Verständnis sind von allen Seiten nötig, damit das Homeoffice gelingt. Denn die Situation ist auch für Kinder nicht einfach und die anfängliche Euphorie über die unerwarteten „Ferien“ ist schnell verschwunden.
Versuche deshalb, die wenige Zeit effektiv zu nutzen, und organisiere deinen Alltag neu. Mit ein paar Tipps klappt das bestimmt gut und einem konzentrierten Arbeiten im Homeoffice steht nichts mehr im Weg.
1. Arbeitsplatz absichern
Zuallererst solltest du dir einen ruhigen Arbeitsplatz einrichten, den du vor den Kindern absichern kannst, von dem du sie aber gleichzeitig gut im Blick hast. Wer nicht den Luxus eines eigenen Schreibtischs oder gar Arbeitszimmers hat, kann sich mit einem einfachen Karton aushelfen, in den man Dokumente und sämtliche Utensilien packt, die man zum Arbeiten braucht. Diesen kann man nach Feierabend dann außer Reichweite der Kinder verstauen und alles hat seine Ordnung.
2. Struktur schaffen
Struktur und ein geregelter Tagesablauf sind unverzichtbar, wenn man von zuhause arbeitet und Kinder hat. Lege dabei Lern- und Pausenzeiten mit deinen Kindern fest, an die sich alle halten müssen. Mit Kindern, die bereits zur Schule gehen, kannst du gemeinsam einen Stundenplan gestalten. Bei kleineren Kindern helfen Farben auf dem Plan, um sich zu orientieren.
3. „Kinderarbeitsplatz“ einrichten
Schulkinder sollten auch ihren eigenen, kleinen Arbeitsplatz bekommen, wenn sie nicht sowieso schon einen Schreibtisch im Zimmer stehen haben. Aber auch kleineren Kindern kann man einen eigenen „Arbeitsplatz“ einrichten, um sie zu beschäftigen. Das kann ein Pappkarton sein, den man mit wenigen Handgriffen in einen Spiel-Laptop verwandelt. Und ein altes Handy, das bei vielen noch in irgendeiner Schublade herumliegt, erleichtert dem Kind, die anstehenden „Geschäfte“ abzuwickeln. So kann es Mama oder Papa imitieren und fühlt sich nicht außen vor gelassen.
4. Ausgedehnte Mittagspause
Eine ausgedehnte Mittagspause ist sowohl für dich als auch für deine Kinder wichtig, um den Kopf freizubekommen und sich wieder besser konzentrieren zu können. Zudem sind kleine Kinder nach einer längeren Mittagspause oft etwas schläfrig, besonders wenn ihr diese bei gutem Wetter draußen verbracht habt. Deshalb bietet sich danach ein Mittagsschlaf an oder zumindest eine Ruhephase, in der die Lieblingssendung geschaut wird oder z.B. Lernspiele auf dem Programm stehen.
5. Kreative Spiele
Spiele wie Puzzles oder LEGO fördern nicht nur die Fantasie der Kinder, sondern schulen sie auch unbewusst in kreativem Arbeiten. Zudem macht jedes fertiggestellte Puzzle oder Bauwerk stolz und sorgt für eine gute Motivation. Eine schöne Idee zur Beschäftigung ist auch der „Cup-Song“, den sie mit einem einfachen Becher einüben können. Dabei klopft man mit seinen Händen und dem Becher einen bestimmten Rhythmus und singt dazu. Die Schwierigkeit ist es, den Becher alle paar Sekunden im richtigen Rhythmus auf der Tischoberfläche umzudrehen. Wenn die Kinder den Rhythmus aber erst einmal beherrschen, können sie vom Klopfen und Singen gar nicht genug bekommen.
6. Kleine Überraschungen
Kleine Überraschungen vertreiben aufkommende schlechte Laune und sorgen für Motivation. Ein Brief von der Oma, ein leckeres Eis am Nachmittag, ein kleines Vorschulheft oder besondere Stifte heben die Stimmung der Kleinen schnell wieder.
7. Selbstständigkeit fördern
Gib den Kindern während des Tages kleine Aufgaben. Das können Dinge im Haushalt sein, z.B. Tischdecken, Aufräumen oder Sockensortieren, Rätsel, die sie lösen müssen, oder auch Schatzsuchen zum Zeitvertreib. So sind deine Kinder am Vormittag oder nach der Mittagspause gut beschäftigt, ohne dass du ständig nach ihnen schauen musst. Das fördert ihre Selbstständigkeit und gibt dir Zeit, konzentriert zu arbeiten.
8. Kontakt zu Freunden
Der fehlende Kontakt zu Freunden belastet viele Kinder, wenn sie nicht zur Schule oder in die Kita gehen können. Doch dank Smartphone, Tablet und Co. lassen sich die Freunde ins heimische Kinderzimmer holen. Schalte andere Kinder einfach per Videochat dazu und lasse sie zusammen malen, basteln oder einfach nur quatschen. Damit leiden die Kinder nicht so sehr darunter, dass sie ihre Freunde eine Zeit lang nicht sehen können, und verlieren den wichtigen Kontakt zur Außenwelt nicht.
9. Gelassen bleiben
Kein Elternteil wird es im Homeoffice schaffen, konzentriert acht Stunden am Stück zu arbeiten. Das wissen auch ihre Arbeitgeber. Bleibe also gelassen und setze dich nicht zu sehr unter Druck. Gerade mit Kleinkindern solltest du nicht zu viel von dir erwarten, denn sie verlangen dir und deiner Aufmerksamkeit viel ab. Wenn es nicht klappen will, lege den Laptop beiseite und hänge lieber abends noch eine Stunde dran, in der du konzentriert arbeiten kannst. So stellst du sicher, dass du nicht bereits nach wenigen Tagen durchdrehst.
10. Fernsehen
Ja, zu viel Fernsehen ist nicht gut für Kinder. Allerdings ist es ein gutes Mittel, um Kinder zu beschäftigen. Natürlich solltest du dein Kind nicht den ganzen Tag vor den Fernseher setzen, nur um konzentriert arbeiten zu können, aber gegen eine gewisse Zeit am Tag ist absolut nichts einzuwenden. Es gibt gute Programme, bei denen die Kleinen etwas lernen und die Ideen für Spiele, Basteleien oder Sportprogramme liefern, die ihr danach gemeinsam ausprobieren könnt.
Homeoffice mit Kindern ist nicht leicht. Versuche deshalb, nicht alles gleichzeitig erledigen zu wollen. Es hilft, eine Aufgabe nach der anderen anzugehen und sich mit dem Partner abzuwechseln, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Nutze die Zeiten aus, in denen dein Kind beschäftigt ist, und gib nach, wenn es gerade mal nicht so funktioniert. Es ist eine anstrengende und ungewohnte Situation, in der du dich nicht allzu verrückt machen solltest.
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Quellen: Barbara, Smarticular, Parloo
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