Einige Mythen über Lebensmittel halten sich wirklich hartnäckig. Sicher hast auch du viele dieser angeblichen Weisheiten bereits in deiner Kindheit verinnerlicht. Dank einer Vielzahl an wissenschaftlichen Studien ist der Großteil dieser Mythen rund um unsere Ernährung jedoch bereits widerlegt. Welche Fakten einfach falsch sind, liest du hier.
1. Light-Produkte sind gesund
Wer auf eine gesunde Ernährung achtet, versucht übermäßiges Fett, Zucker und Kohlenhydrate zu vermeiden. Viele greifen deshalb im Supermarkt nach den vielversprechenden Light-Produkten. Leider sind die meist nicht viel gesünder als die „normale“ Variante. In dem vermeintlich gesünderen Produkt stecken häufig viel Süßstoff, mehr Salz und ungesunde Geschmacksverstärker.
2. Eigelb erhöht den Cholesterinspiegel
Erhöhte Cholesterinwerte gehören zu den gefährlichsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie können zu Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße führen. Ein häufiger Grund sind tierische Fette. Das Eigelb enthält zwar mehr Cholesterin als das Eiweiß, allerdings verstecken sich hier auch alle anderen Nährstoffe. Das Eigelb allein lässt deinen Cholesterinwert aber nicht steigen.
3. Milch für stärkere Knochen
Dieser falsche Fakt hält sich vor allem bei Kindern und deren Eltern. Allerdings ist bei diesem Mythos sogar das Gegenteil der Fall. Mehr als ein Glas Milch am Tag kann die Gefahr für Knochenbrüche und Hüftfrakturen erhöhen. Das wichtige Calcium für unsere Knochen ist auch in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Sesam, Brokkoli und Spinat zu finden.
4. Truthahn macht müde
In den USA hält sich hartnäckig der Mythos, dass eine bestimmte Aminosäure, das L-Tryptophan, das in Truthahn enthalten ist, nach dem Festmahl für die bleierne Müdigkeit sorgt. Dabei ist es das üppige Essen an sich, das für einen vollen Magen und den Drang nach einem Mittagsschlaf sorgt. Ernährungsberater empfehlen, lieber bewusst und langsam zu essen, um das „Fresskoma“ zu vermeiden.
5. Cranberrys helfen gegen Blasenentzündung
Wer schon mal eine Blasenentzündung hatte, weiß, wie schmerzhaft sie ist. Wer Antibiotika vermeiden möchte, sollte viel trinken – allerdings nicht unbedingt Cranberrysaft. Dieser wird zwar immer wieder als Hausmittel gegen eine Blasenentzündung empfohlen, allerdings gibt es bis heute keine Studien, die diese Empfehlung auch stützen.
6. Karotten sind gut für die Augen
Der Mythos mit den Karotten entstand während des Zweiten Weltkrieges. Um nächtliche Angriffe fliegen zu können, erfanden die Engländer ein Bordradar für Flugzeuge. Ihren Feinden erzählten sie allerdings, ihre Piloten könnten nur durch den Verzehr von Karotten so gut sehen. Fakt ist: Karotten enthalten Carotin, das zu Vitamin A umgewandelt wird. Zwar ist Vitamin A sehr gesund, allerdings kann der Verzehr des orangefarbenen Gemüses die Sehkraft nicht steigern.
7. Kaffee stoppt das Wachstum
Vor allem bei Kindern soll der Verzehr von Kaffee für das Wachstum verheerend sein. Zwar ist das koffeinhaltige Getränk durch seinen bitteren Geschmack für die meisten Kinder ohnehin unattraktiv, schwere gesundheitliche Folgen hat es allerdings nicht. Dennoch sollte auf Koffein in der kindlichen Ernährung grundsätzlich verzichtet werden.
8. Braune Eier sind gesünder als weiße
Die Farbe der Eierschale lässt nur auf die Art des Huhns und seine Haltung schließen. Ob braun, grün, oder weiß: Alle Eier haben die gleichen Nährstoffe. Je nach Art der Haltung kann jedoch der Geschmack variieren – gesünder wird das Ei dadurch aber nicht.
9. Schokolade verursacht Akne
Die Kakaobohne hat nachgewiesen keinen Einfluss auf deine Haut. Aber woher kommen dann die ganzen Pickel nach dem Verzehr von Süßkram? Vielmehr sind es Zucker und Milch, die die Hautunreinheiten hervorbringen. Wer trotzdem nicht auf Schokolade verzichten möchte, sollte lieber zu der dunkelsten Sorte mit möglichst hohem Kakaoanteil greifen.
10. Sellerie verbrennt Kalorien
Der Mythos, dass Lebensmittel sogenannte „Negativ-Kalorien“ hätten, hält sich bis heute. Zwar ist gerade Sellerie mit ca. 10 Kalorien pro Stange eines der kalorienärmeren Lebensmittel – wie durch ein Wunder Fett verbrennen wirst du durch den Verzehr aber nicht. Wer abnehmen möchte, sollte lieber auf eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung achten.
11. Hühnchen sollte abgewaschen werden
In Zukunft solltest du auf das Waschen deines Fleisches lieber verzichten. Beim Braten werden alle Viren und Bakterien ohnehin zerstört. Mit dem Abwasch sorgst du im schlimmsten Fall eher dafür, dass dein Spülbecken und andere Küchengegenstände mit Bakterien belastet werden. Denke nach der Verarbeitung von rohem Fleisch außerdem an gründliches Händewaschen!
12. Nüsse machen dick
Aufgrund des hohen Energiegehalts von Nüssen glauben viele Menschen dem Mythos, dass diese eine unerwünschte Gewichtszunahme verursachen würden. In einer Langzeitstudie testete die Universität Harvard über 144.000 Personen. Die Personen, die mehr Nüsse aßen, nahmen davon nicht zu. Vielmehr haben die kleinen Knabbereien weitere wichtige Inhaltsstoffe: hochwertiges Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren und viel Vitamin E.
Wichtig: Das gilt natürlich nur für naturbelassene Nüsse! Als gesalzener oder gesüßter Knabbersnack sind die kleinen Kalorienbomben mit einer Tüte Chips vergleichbar.
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Quellen: brightside, stiftung-gesundheitswissen
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