Die Wahl der richtigen Waschtemperatur kann verwirrend sein. Während moderne Waschmittel auch bei niedrigen Temperaturen gute Ergebnisse versprechen, gibt es immer noch Situationen, in denen 60 Grad die beste Wahl sind. Doch welche Textilien vertragen diese Temperatur überhaupt, und wann ist sie wirklich notwendig?
Inhaltsverzeichnis
Wann ist eine 60-Grad-Wäsche sinnvoll?
60 Grad Waschtemperatur ist vor allem dann wichtig, wenn es um Hygiene geht. Diese Temperatur tötet die meisten Bakterien, Viren und Pilze zuverlässig ab und ist daher besonders bei stark verschmutzter oder kontaminierter Wäsche empfehlenswert. Typische Situationen sind Krankheitsfälle in der Familie, bei denen Handtücher und Bettwäsche hygienisch gereinigt werden müssen, oder stark verschwitzte Sportkleidung, die unangenehm riecht.
Auch Babykleidung profitiert von der höheren Temperatur, besonders wenn sie stark verschmutzt ist. Die höhere Temperatur aktiviert zudem die Bleichmittel in Vollwaschmitteln optimal und sorgt dafür, dass weiße Wäsche strahlend bleibt und nicht vergraut.
Was sollte bei 60 Grad gewaschen werden – und was nicht?
Weiße Baumwollwäsche wie Bettlaken, Kissenbezüge und Handtücher vertragen 60 Grad größtenteils problemlos. Das erhält die Weiße und sorgt für hygienische Sauberkeit. Auch robuste Baumwolltextilien wie T-Shirts, Unterwäsche und Socken aus 100 % Baumwolle können bei dieser Temperatur gewaschen werden, wenn das Pflegeetikett es erlaubt. Handtücher und Waschlappen nehmen viel Feuchtigkeit auf und können schnell zu Brutstätten für Bakterien werden – hier sorgen 60 Grad für die nötige Hygiene.
Ganz anders sieht es bei synthetischen Materialien aus. Polyester, Elasthan und andere Kunstfasern können bei 60 Grad einlaufen, ihre Form verlieren oder beschädigt werden. Diese Materialien sollten maximal bei 40 Grad gewaschen werden. Auch empfindliche Naturfasern wie Wolle und Seide vertragen keine hohen Temperaturen und benötigen spezielle Pflege bei niedrigen Temperaturen.
Besonders problematisch sind Kleidungsstücke mit Elasthan-Anteil. Sportkleidung, Leggings oder BHs mit Stretch-Anteil verlieren bei 60 Grad ihre Elastizität und können ausleiern. Bunte Baumwollkleidung kann ausbleichen oder ausbluten, und bei Kleidung mit Aufdrucken oder Applikationen lösen sich möglicherweise die Prints und Logos.
Oft ist der 60-Grad-Waschgang überflüssig
Auch wenn bei 60 Grad mehr Energie verbraucht wird als bei niedrigeren Waschtemperaturen, kannst du trotzdem sparsam waschen. Wasche erst, wenn die Maschine voll ist, um die Effizienz zu maximieren. Viele Waschmaschinen bieten 60-Grad-Eco-Programme, die länger dauern, aber weniger Energie verbrauchen.
Nicht immer ist die hohe Temperatur notwendig. Moderne Alternativen können ähnliche hygienische Ergebnisse erzielen. Hygienespüler können auch bei niedrigeren Temperaturen Keime abtöten, und längere Waschprogramme bei 40 Grad mit längerer Einwirkzeit erreichen ebenfalls gute hygienische Ergebnisse. Sauerstoffbleiche wirkt auch bei 40 Grad desinfizierend, und eine gezielte Vorbehandlung stark verschmutzter Stellen kann den Bedarf für hohe Temperaturen reduzieren.
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Das richtige Waschmittel macht den Unterschied
Bei 60 Grad solltest du ein Vollwaschmittel verwenden, da es Bleichmittel und Enzyme enthält, die bei dieser Temperatur optimal wirken. Colorwaschmittel ist für diese Temperatur meist nicht geeignet, da es keine Bleichmittel enthält und für niedrigere Temperaturen optimiert ist. Dosiere das Waschmittel entsprechend der Wasserhärte und dem Verschmutzungsgrad.
Bei 60 Grad zu waschen, ist nicht für alle Textilien geeignet, aber in bestimmten Situationen unerlässlich für Hygiene und Sauberkeit. Prüfe immer das Pflegeetikett, wähle die Temperatur bewusst aus und nutze die höhere Temperatur gezielt dort, wo sie wirklich nötig ist. So schonst du deine Kleidung, sparst Energie und sorgst trotzdem für die nötige Hygiene in deinem Haushalt.
Quelle: fragteamclean