Bauernregeln haben eine langjährige Tradition – nicht nur Landwirte, sondern auch viele Hobbygärtner richten sich bei der Planung nach ihnen. Schließlich hat das Wetter einen entscheidenden Einfluss auf die Ernte. Auch im Mai gibt es – neben den weitläufig bekannten Eisheiligen – einige Bauernregeln, an denen man sich orientieren kann. So besagt eine alte Weisheit: „Ist der Mai kühl und nass, füllt’s dem Bauern Scheun und Fass.“ Doch stimmen solche Regeln in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch? Ein Meteorologe hat über die diesjährige Prognose aufgeklärt.
Bauernregeln im Mai: So viel Wahrheit steckt dahinter
In vielen Teilen von Deutschland ist der Mai bisher zwar nicht allzu warm, dafür aber durchaus freundlich und vor allem trocken. Das versetzt vor allem Landwirte und Hobbygärtner in Alarmbereitschaft, was die Entwicklung ihrer Ernte anbetrifft. Wer mit altem Gartenwissen vertraut ist, weiß: Durch einen kühlen, feuchten Mai würde die Ernte üppiger ausfallen. Neben der oben genannten Weisheit gilt außerdem die folgende Bauernregel im Mai: „Gewitter im Mai bringen Früchte herbei.“ Gewitter und Regen bleiben derzeit aber aus. Ist das ein Grund zur Sorge?

Der Wetterexperte Jörg Riemann bestätigt gegenüber myHOMEBOOK, dass es im Mai tatsächlich Regen braucht, damit die Ernte im Sommer üppig ausfällt. „Es darf auch noch bis Mitte Juni verregnet sein, dann stimmt die Bauernregel erst recht. Auch darf es dabei nicht so warm werden“, so der Meteorologe. Damit die Ernte keinen Schaden nimmt, sollte es im Juli und August aber wieder trockener sein. Zu kühles Wetter ist allerdings auch nicht gut, denn Frost könnte die Ernte ebenfalls beschädigen. Mit „Regen“ meint der Wetterexperte übrigens nicht nur vereinzelte Schauer, sondern Landregenfälle. Laut Riemann müsse es über mehrere Stunden, an mehreren Tagen hintereinander immer wieder regnen.
Das sind die Prognosen für die zweite Maihälfte
Bei den aktuellen Wetteraussichten wird sich die alte Bauernregel für den diesjährigen Mai wahrscheinlich nicht bestätigen. Bis zum 20. Mai bleibt das Wetter voraussichtlich so wie gehabt: beständig, wenig Regen und Temperaturen, die für die Jahreszeit üblich sind. Die Bodenfrostgefahr ist – pünktlich zum Ende der Eisheiligen – seit dem 14. Mai vorüber. Im Norden und Osten von Deutschland ist es bereits seit knapp drei Monaten deutlich zu trocken. Laut Riemann hätte sich regional sogar eine landwirtschaftliche Dürre eingestellt.
Nach dem 20. Mai verabschieden sich die Hochdruckgebiete und es ist endlich Regen in Sicht. Laut den Voraussagen des Meteorologen halte diese Entwicklung womöglich über den Monatswechsel an und sei dringend nötig. Starke Hitze ist in nächster Zeit erst einmal nicht zu erwarten, die Temperaturen bleiben im jahreszeitlichen Normalbereich oder leicht darüber.
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Weitere Bauernregeln im Mai
Es gibt übrigens noch weitere Weisheiten, an denen sich Hobbygärtner und Landwirte im Mai orientieren können. Letztendlich zählen alle folgenden Bauernregeln aber auf Regen und eher kühlere Temperaturen ab:
- Mairegen bringt Segen.
- Regen im Mai bringt fürs ganze Jahr Brot und Heu.
- Ein kühler Mai wird hochgeacht‘, hat stets ein gutes Jahr gebracht.
- Donnert’s im Mai recht viel, hat der Bauer ein gutes Spiel.
- Trockener Mai – Wehgeschrei, feuchter Mai bringt Glück herbei.
- Donner im Mai führt guten Wind herbei.
- Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten.
Noch ist der Mai ja nicht vorbei. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Prognosen von Jörg Riemann bestätigen und baldiger Regen den Landwirten im Sommer eine reiche Ernte beschert. Glaubst du noch an die alten Bauernregeln und beachtest du diese bei der Gartenarbeit?

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Quelle: myhomebook