Das Schönste an dem Leben mit einem Hund sind die langen Spaziergänge. Vor allem, wenn sich das Wetter von seiner besten Seite zeigt, legen Herrchen und Vierbeiner weite Strecken zurück. Nicht selten führt die Gassirunde raus aufs Land, wo Wiesen, Wälder und Felder zum ausgelassenen Toben einladen. Doch Vorsicht! Was idyllisch klingt, kann zur Lebensgefahr werden: Grannen – die kleinen, borstenartigen Pflanzenteile von Getreidepflanzen wie Weizen, Gerste oder Hafer – können deinem Vierbeiner gefährlich werden, und zwar schneller, als du denkst. Lies hier, wie du deinen Hund schützen kannst!
Inhaltsverzeichnis
Was sind Grannen überhaupt?
Jeder von uns hat wahrscheinlich schon das eine oder andere Getreidefeld gesehen und wer damals in der Schule gut aufgepasst hat, kann die verschiedenen Getreidesorten sogar unterscheiden. Gerste und Weizen haben Grannen und können somit für deinen tierischen Begleiter zur echten Gefahr werden!

Grannen sind die borstigen Anhängsel an Getreideähren, die der Pflanze helfen, sich zu verbreiten. Für deinen Hund hingegen sind sie echte Plagegeister. Mit winzigen Widerhaken ausgestattet, verfangen sie sich im Fell und wandern bei jeder Bewegung tiefer in Haut, Ohren, Augen, Nase – sogar in Lunge oder Magen-Darm-Trakt. Der Körper deines Hundes kann die Grannen nicht abbauen – sie bleiben stecken, reizen das Gewebe und können gefährliche Entzündungen und Abszesse verursachen.
Tipp für Gartenbesitzer: Hast du Gräser mit Grannen im eigenen Garten? Entferne sie am besten samt Wurzel – so bleibt dein Garten ein sicherer Tummelplatz.
Gefahren durch Grannen auf einen Blick
Vor allem an den Pfoten treten bei Hunden häufiger Grannen auf. Wenn die Vierbeiner durch das Feld toben, graben sich die borstigen Widerhaken oft zwischen die Zehen. Als Folge können Humpeln oder eine entzündete Pfote auftreten. Bohrt sich eine Granne in die Haut, entstehen schmerzhafte Entzündungen, die Hundebesitzer oft erst spät erkennen.
Auch am Kopf können die kleinen Grannen großen Schaden anrichten. Eine Granne im Ohr kann eine Mittelohrentzündung oder sogar einen Trommelfellriss auslösen. Grannen im Auge können für vermehrten Tränenfluss, eine höhere Lichtempfindlichkeit und eine Rötung verantwortlich sein – schlimmstenfalls kann dein Hund sogar erblinden. Wenn die Grannen über die Nase oder das Maul in die Atemwege gelangen, können sie bis in die Lunge wandern. Die Folgen sind Niesen, Nasenbluten oder Atemnot bis hin zum Tod! Verschluckte Grannen können zu inneren Verletzungen führen.
Symptome eines Grannen-Befalls
Wenn du mit deinem Vierbeiner im Sommer unterwegs bist, achte auf diese Warnzeichen:
- Dein Hund humpelt plötzlich oder leckt sich vermehrt an der Pfote.
- Er schüttelt häufig den Kopf oder hält ihn schief.
- Seine Augen, Ohren oder die Nase sind gerötet oder geschwollen, die Augen tränen.
- Dein Hund niest sehr stark und hat Atemnot.
- Er ist unruhig, hat keinen Appetit und zeigt deutlich, dass er Schmerzen hat.
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So kannst du deinen Hund schützen
Um deinen Hund zu schützen, solltest du zwischen Juni und August Getreidefelder oder hohes Gras bei euren Spaziergängen meiden. Halte das Fell deines Hundes kurz, besonders an den Pfoten und den Ohren. Regelmäßiges Kämmen, vor allem bei Tieren mit einer dichten Unterwolle, kann dazu beitragen, dass sich Grannen nicht so leicht im Fell verhaken können.
Nach jedem Spaziergang solltest du deinen Hund gründlich absuchen: Kontrolliere die Pfoten, schaue in die Ohren und um die Augen und Nase und suche das Fell nach den borstigen Pflanzenteilen ab. Oberflächliche Grannen kannst du vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Ist die Granne schon tiefer eingedrungen? Sofort zum Tierarzt!
Übrigens: Freigängerkatzen, die durch Wiesen und Gärten stromern, sind ebenfalls gefährdet. Die Symptome ähneln denen bei Hunden – auch hier ist ein wachsames Auge und gegebenenfalls ein Tierarztbesuch wichtig.
So harmlos ein Spaziergang im Getreidefeld wirkt – Grannen sind tückische und oft unterschätzte Gefahren. Wenn du jedoch Vorsichtsmaßnahmen ergreifst und deinen Hund regelmäßig kontrollierst, kannst du viel Leid verhindern.
Quelle: utopia.de