Ob Straßenlaterne, Gartenstrahler oder Balkonbeleuchtung – künstliches Licht gehört heute fast überall zum Alltag. Doch gerade nachts richtet es oft mehr Schaden an, als vielen bewusst ist. Insekten werden durch grelles Licht irritiert, verlieren die Orientierung oder verenden in großer Zahl an Leuchtquellen. Die Folge: Das empfindliche Gleichgewicht in der Natur gerät aus dem Lot.
Eine neue Studie der Universität Leipzig zeigt jetzt, wie sich das ändern lässt. Durch spezielle, insektenfreundliche Straßenlaternen konnte die Zahl der nachtaktiven Insekten in einem Testgebiet deutlich gesteigert werden – im Vergleich zu herkömmlichen Leuchten. Doch nicht nur Städte und Gemeinden sind gefragt: Auch du kannst im Kleinen viel bewirken.
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Warum künstliches Licht so problematisch ist
Nachts ist für viele Tiere die wichtigste Zeit zum Jagen, Paaren oder Navigieren. Insekten orientieren sich dabei oft am natürlichen Licht der Sterne oder des Mondes. Künstliche Lichtquellen stören diese Orientierung. Die Tiere kreisen endlos um Laternen, sterben an Erschöpfung oder werden zur leichten Beute für Fressfeinde.
Studien zeigen, dass Lichtverschmutzung zu den Ursachen für das Insektensterben zählt – neben Pestiziden und Lebensraumverlust. Dabei sind Insekten nicht nur lästig, sondern auch essenziell für die Bestäubung, den Boden und als Nahrung für andere Tiere.

Was die Studie aus Leipzig zeigt
In einem Feldversuch hat ein Forschungsteam verschiedene Straßenlampen in brandenburgischen Dörfern verglichen. Das Ergebnis: In Gebieten mit besonders warmtonigem, gedimmtem Licht, das gezielt nach unten abstrahlt, waren bis zu 260 Prozent mehr Insektenarten unterwegs als bei herkömmlicher Beleuchtung.
Die eingesetzten Leuchten waren mit LED-Technik ausgestattet, die deutlich weniger Blauanteil im Licht aussendet. Genau dieser Blauanteil gilt als besonders schädlich für nachtaktive Tiere. Statt den Himmel auszuleuchten, wurden nur gezielt Wege oder Flächen erhellt – ein großer Vorteil für Mensch und Tier.
So kannst du deinen Garten insektenfreundlich beleuchten
Auch wenn du keine Straßenlaterne betreibst, kannst du Einfluss nehmen. Gartenlampen, Deko-Lichterketten oder Bewegungsmelder sind oft die stillen Störer in der Nacht. Doch mit ein paar einfachen Anpassungen kannst du deinen Garten in einen insektenfreundlicheren Ort verwandeln:
- Verzichte auf Dauerbeleuchtung und verwende Bewegungssensoren 🛒, wenn Licht nötig ist.
- Setze auf warmweißes Licht mit unter 3.000 Kelvin, idealerweise mit hohem Rot- und geringem Blauanteil.
- Richte Lichtquellen gezielt nach unten, nicht in Bäume oder in den Himmel.
- Nutze abgeschirmte Lampen, die wenig Streulicht erzeugen.
- Schalte Deko-Beleuchtung über Nacht bewusst ab – vor allem in der Nähe von Blumenbeeten oder Wasserstellen.
Mehr Tiere, mehr Leben – auch für dich
Wenn du nachts weniger Licht machst, förderst du nicht nur die Insektenvielfalt, sondern auch viele andere Tiere, die davon profitieren – wie Igel, Fledermäuse oder Vögel. Gleichzeitig verbrauchst du weniger Strom und reduzierst die Lichtverschmutzung in deiner Umgebung. Also: Es lohnt sich!
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Quelle: spiegel
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