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Unnützes Wissen: 10 überraschende Fakten über alltägliche Dinge.

Den Alltag mit neuen Augen sehen

Es gibt im Alltag unzählige Dinge, über die man sich kaum Gedanken macht. Man muss ja auch nicht wissen, wie der Erdgasmotor eines Stadtbusses aufgebaut ist, um mit ihm zur Arbeit zu fahren. Hinter manchen Dingen verbergen sich jedoch manchmal Fakten, die einen ganz schön ins Staunen bringen können, bei anderen stutzt man – und ab und zu muss man vielleicht sogar ein bisschen schlucken.

1.) Von Bienen und Läusen

Wer macht den Honig? Bienen. Wo sammeln sie den Nektar? In Blüten. Aber: Für den als besonders gesund gepriesenen Waldhonig sammeln Bienen Honigtau – und dieser ist nichts weiter als das Sekret von Schild- und Blattläusen. Die kleinen, ekligen „Schädlinge“ haben also doch auch etwas Gutes.

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2.) Wildtiere im Getreide

Geschätzt 500.000 Wildtiere fallen in Deutschland jährlich dem Mähdrescher zum Opfer. Das sind Hasen und andere Nager, aber auch Rehkitze. Bei drohender Gefahr rennen Kitze nämlich nicht weg, sondern kauern sich auf den Boden. Heutzutage helfen Drohnen den Bauern, die Felder vorab abzusuchen. Nicht jedes Tier wird jedoch entdeckt.

Doch selbst wenn sämtliche Kitze gerettet werden, lässt sich der Tod von Igeln, Hamstern & Co. nur schwer vermeiden: Im strengsten Sinne „vegan“ ist die Herstellung von Getreide daher wohl nicht.

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3.) Placebo-Ampeln

Placebos sind Arzneimittel, die keinen Wirkstoff enthalten, aber den Patienten beruhigen, weil dieser glaubt, endlich Kontrolle über seine Leiden zu bekommen.

Viele Ampelknöpfe haben im Straßenverkehr dieselbe Funktion: Man drückt drauf und wartet gelassen auf das grüne Männchen – in Wirklichkeit nimmt der Knopf jedoch keinen Einfluss auf die Ampelschaltung.

In Stuttgart reagieren die Ampeln zum Beispiel nur nachts auf das Signal. Tagsüber würde sonst ein Verkehrschaos drohen. Solange es einen beruhigt, kann man aber ruhig weiterhin den gelben Patschkasten tätscheln.

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4.) Fahrradschlauch kauen

Um die Zusammensetzung von Kaugummi machen die Hersteller ein Geheimnis. Hauptzutat ist Kaumasse – doch was ist Kaumasse? Früher hat man Baumharz als Grundlage für sie eingesetzt, heutzutage besteht Kaumasse aber vorwiegend aus Kunststoffen auf Erdölbasis, sogenannten „synthetischen Thermoplasten“.

So wirbt unter anderem der Chemiekonzern Lanxess damit, den Kaugummi-Giganten Wrigley mit Butylkautschuk zu versorgen, woraus auch Luftschläuche und Gummidichtungen gemacht sind. Giftig ist das nicht, aber die Vorstellung, auf einem gesüßten Fahrradschlauch zu kauen, ist ein klein wenig befremdlich.

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5.) Made in Apfelsaft

Auf immer mehr Apfelsäften prangt das Label „vegan“. Das ist kein doofer Scherz, sondern hat damit zu tun, dass bei der Herstellung von Säften oft Schweinegelatine oder Fisch eingesetzt wird, um Trübstoffe herauszufiltern.

So weit, so gut. Ganz ohne Tiere gibt es den Apfelsaft aber trotzdem nicht: Für Apfelsaft werden nämlich gewöhnlich diejenigen Früchte verwendet, die im Handel unverkäuflich sind – und dazu zählen nicht zuletzt die wurmstichigen. In Apfelsaft stecken somit stets auch wertvolle Proteine.

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6.) Land ohne Zupfkuchen

Mozart komponierte einmal ein spritziges Klavierstück, das bis heute äußerst beliebt ist. Darüber schrieb er den Hinweis „Alla Turca“, man solle es also türkisch klingen lassen. Mit osmanischer Folklore hat das Werk allerdings rein gar nichts zu tun.

Ähnlich verhält es sich mit dem bei uns gern aufgetischten Russischen Zupfkuchen – den sucht man in Russland vergebens.

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7.) Vogeldreck-Inseln

Ein „Vogelschiss“ gilt gemeinhin als lästig, aber wertlos. Das war nicht immer so. Im 19. Jahrhundert war der sogenannte „Guano“ von Seevögeln ein begehrter Dünger in der Landwirtschaft. Er war derart begehrt, dass die USA 1856 ein Gesetz erließen, das jede Insel mit großen Mengen Vogelkot, die ein US-Bürger entdeckte, automatisch zu Staatsgebiet erklärte. Ungefähr 50 Inseln gewannen die USA auf diese Weise hinzu.

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8.) Der Käse und der Magen

Käse schließt den Magen, heißt die Redensart. Das ist eine Frage der Perspektive: In etwa einem Drittel aller Käsesorten kommt bei der Herstellung nämlich tierisches Lab zum Einsatz. Für dieses Naturlab wird die Magenschleimhaut 2 bis 10 Tage alter Kälber abgeschabt. Der Magen der jungen Rinder muss somit erst einmal geöffnet werden.

Allein des Labs wegen wird allerdings kein Kalb geschlachtet; das geschieht vor allem für die Milchproduktion. Der einzige Weg, um an Milch zu kommen, besteht immerhin darin, einer säugenden Kuh das Kalb wegzunehmen.

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9.) Gefärbte Oliven

Wachsen grüne und schwarze Oliven an unterschiedlichen Bäumen? Nein. Obwohl es bei Oliven durchaus verschiedene Sorten gibt, hat die Farbe nichts damit zu tun. Grüne Oliven werden schlicht und einfach unreif geerntet. Lässt man sie länger am Baum hängen, werden sie violett bis schwarz. Die unreifen grünen Oliven sind haltbarer und deshalb günstiger als die schwarzen, schmecken dafür jedoch bitterer.

Im Supermarkt wird die Sache freilich komplizierter: Hier sind schwarze Oliven oft nichts anderes als mit Eisengluconat gefärbte grüne Oliven. Ein Blick auf die Zutatenliste auf dem Etikett lohnt sich also. Übrigens: Oliven zählen ebenso wie Avocados nicht zum Gemüse, sondern zum Obst!

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10.) PIN oder Unterschrift

Beim Bezahlen mit der Karte ist es wie beim Glücksspiel: Muss ich gleich die PIN eingeben oder reicht eine Unterschrift? Dieses Hin und Her nach dem Zufallsprinzip ist aber nicht – wie viele annehmen – dazu da, Kartendiebe abzuschrecken. Vielmehr wägt der Handel damit Kosten und Risiken ab: Denn für die Direktabbuchung via PIN müssen die Händler den Banken etwas zahlen; der Umweg über die per Unterschrift erteilte Einzugsermächtigung ist zwar kostenlos, birgt aber die Gefahr, dass das Konto des Kunden nicht gedeckt ist.

Seit einiger Zeit kann man kleinere Beträge auch ganz ohne PIN oder Unterschrift bezahlen. Diebe können die Karte somit bis zur Sperrung ungehindert einsetzen. Das Risiko des Kunden, dass die Geldkarte unerlaubt eingesetzt wird, ist den Händlern relativ egal.

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„Die Unwissenheit ist ein Meer, das Wissen ein Floß darauf“, besagt ein isländisches Sprichwort. Dieses Meer scheint jedoch immer größer zu werden: Was früher Allgemeingut war, wird zu Spezialwissen, und mit jeder neuen technischen Errungenschaft nehmen die Gegenstände zu, die wir einfach so benutzen, ohne zu wissen, warum und wie sie funktionieren. Gut, wenn man da hin und wieder wenigstens sein „Floß“ etwas aufrüstet.