Wer eine bunte und bienenfreundliche Blumenwiese anlegen möchte, tut seinem Garten und der Natur etwas Gutes. Doch wer einfach drauflos gärtnert, macht häufig einen Fehler, der die Arbeit wieder zunichtemacht.
Inhaltsverzeichnis
Blumenwiese anlegen: Weniger ist mehr
Viele Hobbygärtner machen beim Anlegen einer Blumenwiese oft denselben Fehler: Sie behandeln die frisch ausgesäte Fläche wie einen gewöhnlichen Rasen und greifen viel zu früh zur Gießkanne, zum Dünger oder gar zum Rasenmäher. Dabei brauchen Wildblumen genau das Gegenteil: mageren Boden, wenig Wasser und viel Geduld.
In den ersten Wochen wirkt die Fläche vielleicht noch unspektakulär – das ist ganz normal. Eine echte Wildblumenwiese entwickelt sich über Monate, manchmal sogar über ein oder zwei Jahre. Aber das Warten lohnt sich! Mit der Zeit entstehen wunderschöne Blütenteppiche, die Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlocken. Beim Anlegen der Blumenwiese gehst du am besten wie folgt vor.
Blumenwiese Schritt für Schritt anlegen
1. Standort für die Wildblumenwiese wählen
Wenn du eine Blumenwiese anlegen möchtest, solltest du zunächst den richtigen Standort wählen. Ideal ist ein sonniger Platz mit eher nährstoffarmem Boden. Ein zu fruchtbarer Boden lässt Gräser überhandnehmen, die zarten Wildblumen haben dann kaum eine Chance. Entferne also zunächst den Oberboden, wenn nötig, oder lockere ihn gründlich und mische Sand unter.

2. Die richtigen Samen für die Blumenwiese
Beim Kauf der Samen für deine Blumenwiese solltest du unbedingt auf Qualität und Regionalität achten. Viele günstige Mischungen aus dem Baumarkt enthalten exotische Arten oder schnellwachsende Kulturpflanzen, die zwar hübsch aussehen, aber keine echte Wildblumenwiese ergeben. Besser sind spezielle Saatmischungen mit heimischen Wildblumen, die auf die Bedingungen in deiner Region abgestimmt sind.
3. Blumenwiese aussäen
Jetzt kommt der wichtigste Teil – und hier passiert oft der Pflege-Fehler: Nach dem Säen darfst du die Fläche nicht ständig wässern oder betreten. Die Samen brauchen Licht zum Keimen, sie werden also nur leicht angewalzt oder angedrückt, nicht mit Erde bedeckt. Einmal gründlich wässern nach dem Säen reicht in der Regel aus. Danach solltest du Geduld haben und die Natur machen lassen. Ständiges Gießen fördert Unkraut und stört die Keimung der Wildblumen.
Blumenwiese mähen: Der richtige Zeitpunkt
Ein weiterer Tipp: Geduld ist die beste Pflege. Verzichte in den ersten Monaten auf das Mähen. Erst nach dem ersten Blühsommer solltest du die Wiese einmal – idealerweise im Spätsommer – mähen und das Schnittgut vollständig entfernen. So verhinderst du, dass sich dominante Gräser durchsetzen, und gibst den Wildblumen die Chance, sich auszubreiten.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema „Blumenwiese anlegen“
Wann soll man Samen für eine Blumenwiese säen?
Am besten sät man die Samen für eine Blumenwiese im Frühling (April bis Mai) oder im Spätsommer (August bis September). Der Boden sollte feinkrümelig, unkrautfrei und nicht zu nährstoffreich sein. Wichtig ist ausreichende Feuchtigkeit in den Wochen nach der Aussaat.
Ist eine Blumenwiese mehrjährig?
Viele Blumenwiesen sind mehrjährig, vor allem solche mit heimischen Wildblumenarten. Sie brauchen aber etwas Zeit, um sich zu entwickeln, oft blühen viele Arten erst im zweiten Jahr. Regelmäßiges Mähen (ein- bis zweimal jährlich) hilft, die Artenvielfalt zu erhalten.
Wie mache ich aus Rasen eine Wildblumenwiese?
Zuerst den bestehenden Rasen abtragen oder tieffräsen, um konkurrenzstarkes Gras zu entfernen. Danach den Boden abmagern (z. B. Sand untermischen) und von Unkraut befreien. Anschließend die Wildblumensamen auf die feinkrümelige Erde säen, leicht andrücken und feucht halten, bis sie keimen.
Quelle: nabu