Bauchweh, Durchfall und Übelkeit sind nicht selten Symptome einer Magenverstimmung oder – noch schlimmer – einer Lebensmittelvergiftung. Manchmal kann man sich gar nicht erklären, woher die nervigen Schmerzen kommen, schließlich hat man zuvor gar nichts Besonderes gegessen. Oder doch?
Tatsächlich liegt die Ursache für leidige Beschwerden im Magen-Darm-Trakt meistens in der täglichen Hygiene. Denn viele Dinge, über die man sich nicht allzu große Gedanken macht, können tatsächlich jeden Tag unsere Gesundheit beeinträchtigen. Wir putzen unsere Zähne, um sie gesund zu halten, aber vernachlässigen unsere Hygiene an anderer Stelle. Dabei sollte man gerade mit Dingen wie Einkaufstüten und der Küchenspüle besonders vorsichtig sein.
Die folgende Liste klärt über die kleinen Gefahren des Alltags auf und gibt Tipps, wie man sich von Keimen und Bakterien am besten fernhalten kann.
1.) Beim Essen-Auftauen
Die einfachste Lösung, um nach einem langen Abend das Geschirr nicht gleich abwaschen zu müssen, ist es, erstmal alles einzuweichen. Dadurch lassen sich hartnäckige Essensreste am nächsten Morgen viel besser entfernen. Leider gibt es eine schlechte Nachricht: Genau diese Methode schafft die perfekten Voraussetzungen für das Wachstum von Bakterien. Besonders wenn man Fisch oder Fleisch gekocht und gegessen hat, sollte man Teller und Besteck sofort abwaschen.
Tipp: Vor allem sollte man die Spüle nicht vernachlässigen, denn dort sammeln sich Salmonellen und andere Bakterien an, die für Magen-Darm-Beschwerden verantwortlich sind. Die Spüle sollte also nach jeder Benutzung mit Wasser und einem Putzmittel für die Küche gereinigt werden.
4.) Beim Einkaufen
Für alle Umweltschützer und Minimalisten wird diese Meldung ein kleiner Schock sein: Diejenigen, die immer wieder dieselbe Einkaufstasche benutzen, helfen zwar der Umwelt, aber schaden gleichzeitig der eigenen Gesundheit. Denn wenn man einmal (auch verpacktes) Fleisch in einer Tüte oder Tasche transportiert hat, verbreiten sich die Keime und setzen sich in den Tüten fest. Das hat zur Folge, dass die Lebensmittel des nächsten Einkaufs mit den Keimen infiziert werden. Am sichersten wäre es theoretisch, jedes Mal eine neue Tüte zu verwenden und anschließend zu entsorgen.
Tipp: Abstand sollte man auf jeden Fall weiterhin von Plastiktüten nehmen, denn diese können, im Gegensatz zu Taschen aus Papier, nicht recycelt werden. Eine Papiertüte dagegen kann man zuhause beispielsweise als Behälter für den Pappmüll, als Unterlage zum Malen oder zum transportieren von Schuhen gut verwenden. Wer sich nicht jedes Mal einen neuen Einkaufshelfer besorgen möchte, kann auch eine Baumwolltasche verwenden und sie nach dem Einkauf waschen. Wer mehrere dieser Beutel besitzt, kann sie nach jedem Einkauf wechseln und dann einmal in der Woche gesammelt waschen.
5.) Beim Kaffeekochen
Der beste Freund des Büroangestellten ist ja bekanntlich die Kaffeemaschine. Anders als man es jedoch von einem guten Freund erwarten würde, birgt der gemeinschaftliche Kaffeeautomat einige Gefahren. Denn im Sieb der Maschine setzen sich durch das feuchte und warme Klima Bakterien fest. Diese kommen dann mit dem nächsten Durchlauf in den Kaffee; dieser schmeckt nach dieser Information sicher nicht mehr so gut.
Tipp: Keine Angst, die Lösung des Problems ist ganz einfach: Es reicht schon, wenn man das Sieb mit gekochtem Wasser und etwas Spülmittel auswäscht, um den Keimen den Garaus zu machen. Wer der Maschine trotzdem nicht mehr vertraut, der macht sich einfach eine Tasse türkischen Kaffee.
6.) Beim Händetrocknen
Als in den 1920er Jahren der erste Warmlufthändetrockner vorgestellt wurde, waren die Menschen hellauf begeistert. Durch diese Erfindung konnte man, vor allem auf öffentlichen Toiletten, auf Baumwollhandtücher oder Papiertücher verzichten. Man dachte, es sei endlich eine Lösung da, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern. Mittlerweile hat man aber herausgefunden, dass das starke Gebläse die Bakterien im Raum direkt auf unsere Hände katapultiert und diese Methode daher noch schlechter ist als beispielsweise Papiertücher.
Tipp: Besser ist es tatsächlich, den Händetrockner links liegen zu lassen und seine Hände mit Papiertüchern abzutrocknen. Wenn diese nicht vorhanden sind, sollte man keineswegs zum rettenden Toilettenpapier aus der Kabine greifen, denn dort sitzen mit die meisten Bakterien. Durch die dünne und raue Beschaffenheit des Papiers können sich Keime, die beim Spülen durch die Luft wirbeln, gut einnisten. Hier ist also die bessere Variante die Hände an der Luft trocknen zu lassen oder für den Fall immer eine Packung Taschentücher dabei zu haben.
7.) Beim Händewaschen
Wenn wir schon einmal beim Thema Händewaschen sind: Forscher haben herausgefunden, dass Hände, die keiner unmittelbaren Verschmutzung ausgesetzt waren, nicht unbedingt mit warmem Wasser gewaschen werden müssen. Denn es kommt nicht auf die Temperatur an, sondern darauf, wie lange man die Hände wäscht.
Tipp: Um zu gewährleisten, dass die Hände sauber werden, sollte man sie kurz unter fließendes Wasser halten, mindestens 30 Sekunden lang mit Seife einreiben und dann abspülen.
8.) Beim Kochen
Der Lebensmittelbiologe Dr. Charles Gerba behauptet, dass ein Schneidebrett aus der Küche 200-mal mehr Keime beheimatet als ein Toilettensitz. Das Problem bei dem Brett ist, dass viele Menschen Salat, Obst und Fleisch auf ein und demselben Brett schneiden. Dabei mischen sich Keime und andere gefährliche Erreger mit Rohkost (Salat und Obst) und können Krankheiten auslösen, da Rohkost nicht erhitzt, ergo die Erreger darauf nicht abgetötet werden.
Tipp: Am besten benutzt man zwei verschiedene Bretter: eines für Fleisch und Fisch und eines für alles andere. Am besten wählt man Brettchen aus Acryl oder Kunststoff, denn Holz ist anfälliger für Bakterien.
Es scheinen sich im Alltag überall kleine Schlupflöcher für Keime und Bakterien aufzutun. Man sollte aber keinesfalls in Panik verfallen, schließlich ist der menschliche Körper sehr robust und kann viele Erreger mithilfe seines Immunsystems unschädlich machen. Jedoch sollte man sich den ein oder anderen Tipp zu Herzen nehmen, um unnötige Beschwerden zu vermeiden.