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Die ‚fleischfressende‘ Geschlechtskrankheit: Donovanosis

In England häufen sich die Fälle von Donovanosis. Wie steckt man sich mit der fleischfressenden Geschlechtskrankheit an, welche Symptome treten auf und was kann man dagegen tun?

Fleischfressende Geschlechtskrankheit (Donovanosis)
© Getty Images – MangoStar_Studio

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Die „fleischfressende“ Geschlechtskrankheit (Donovanosis) trat bislang eigentlich nur in der subtropischen und tropischen Region (z.B. Indien, Karibik und Südamerika) auf. Inzwischen häufen sich jedoch die Fälle in Europa – genauer gesagt, in England. Da sich auch in Deutschland die Zahlen der Neuinfektionen bei Geschlechtskrankheiten stetig nach oben bewegen (bei der Syphilis kam es zwischen 2009 und 2015 zu einem Anstieg der Fälle um 149 Prozent), ist es möglich, dass die Donovanosis auch in Deutschland über kurz oder lang Fuß fassen könnte. Hier erfährst du das Wichtigste über Symptome und Behandlung dieser Krankheit.

Symptome der Donovanosis

Die Donovanosis wird nicht umsonst als „fleischfressend“ bezeichnet, denn sie kann sich verheerend auf den Genitalbereich auswirken. Umso wichtiger ist es, dass sie frühzeitig erkannt und ärztlich behandelt wird.

Anzeichen und Verlauf einer Donovanosis

  • Es bilden sich schmerzlose Knötchen auf oder unter der Haut am Penis oder den inneren Schamlippen (andere Körperteile können auch betroffen sein).
  • Die Knötchen entwickeln sich zu Geschwüren, die leicht schmerzen und bei Berührung bluten. 
  • Die Haut entzündet sich, eitert und vernarbt schließlich.
  • Die Lymphknoten können anschwellen.

Wenn die Donovanosis unbehandelt bleibt, muss das im Genitalbereich entstehende Narbengewebe unter Umständen operativ entfernt werden.

Frau sitzt auf einer Toilette.
Foto: Getty Images – MangoStar_Studio

Das kann der Arzt tun

Bei Verdacht auf eine Donovanosis sollte man schnellstmöglich zum Arzt gehen. Da die Symptome der Erkrankung denen von Syphilis und LGV (Lymphogranuloma venereum) ähneln, muss durch einen Abstrich festgestellt werden, ob es sich wirklich um die „fleischfressende“ Geschlechtskrankheit handelt. Falls sich der Anfangsverdacht bestätigt, wird eine Antibiotika-Behandlung eingeleitet. Rechtzeitig behandelt, haben Betroffene keinerlei Folgebeschwerden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um die fleischfressende Geschlechtskrankheit handelt, ist wirklich gering. Zum Vergleich: 2019 gab es in Deutschland 7889 Syphilis-Infektionen, in England gab es im selben Zeitraum 30 Fälle von Donovanosis. In Deutschland gab es bisher noch keine Fälle.

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Wie kann man sich anstecken?

Wie bei den meisten anderen Geschlechtskrankheiten auch, steckt man sich mit der Donovanosis durch ungeschützten Geschlechtsverkehr an. Das heißt aber auch, dass man sich durch die Benutzung von Kondomen beim Sex effektiv davor schützen kann. Diesen wichtigen Punkt sollte man auch und gerade dann nicht vergessen, wenn man sorgenfrei und tiefenentspannt seinen Urlaub genießt. Denn Geschlechtskrankheiten als unerwünschte Urlaubsmitbringsel haben leider Tradition.

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Risiko von sogenannten Koinfektionen

Wie das Ärzteblatt sehr treffend festhält, kommt „ein Unglück selten allein“, wenn es um ansteckende Geschlechtskrankheiten geht. Durch eine bestehende Geschlechtskrankheit wird der Körper geschwächt und anfälliger für andere sexuell übertragbare Krankheiten (sexual transmitted diseases = STDs). Das heißt, auch scheinbar harmlose Krankheiten – wie z.B. eine Pilzinfektion – erhöhen das Risiko, an einer sexuell übertragbaren Krankheit zu erkranken, die nicht heilbar, sondern nur behandelbar ist oder sogar tödlich enden kann.

Mögliche Folgen von Geschlechtskrankheiten

  • Unfruchtbarkeit (Chlamydien)
  • Krebs (HPV-Infektion)
  • Schädigungen des Nervensystems und des Gehirns (Syphilis)
Emotionsausbruch einer Frau.
Foto: Getty Images – PeopleImages

Bestimmte medizinische Fortschritte bzw. Erfolge bei der Behandlung von Geschlechtskrankheiten (z.B. die Erhöhung der Lebenserwartung von HIV-Patienten) haben dazu geführt, dass die Krankheiten einerseits einen Großteil ihres Schreckens verloren haben und andererseits vielen Menschen nicht mehr so präsent sind. Nun schlägt das Pendel sozusagen wieder in die andere Richtung: Es gibt wieder mehr Infektionen mit Geschlechtskrankheiten und durch die Behandlung mit Antibiotika entstehen Resistenzen, wodurch sich die Behandlung schwieriger gestaltet. Das Beste ist deshalb nach wie vor Aufklärung.

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Quellen: focustropeninstitutwelt
Vorschaubilder: ©Getty Images – MangoStar_Studio ©Getty Images – PeopleImages