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Garten: So überleben Supermarkt-Kräuter plötzlich fast ewig

Supermarkt-Kräuter fangen meist nach kurzer Zeit an zu schwächeln. Was ihnen fehlt und wie du sie zu robusten, langlebigen Pflanzen heranziehst, erfährst du hier.

Eine Frau, die im Supermarkt eine Basilikumpflanze im Topf aus dem Regal nimmt.
© stock.adobe.com - Passion

Die besten Ideen zur Gartengestaltung gibt es hier.

Der Kauf von Kräutern wie Basilikum und Co. aus dem Supermarkt geht selbstverständlich deutlich schneller und einfacher als das eigene Heranziehen. Problem: Fast so schnell wie die Supermarkt-Kräuter im Einkaufswagen gelandet sind, sind sie zu Hause wieder eingegangen. Doch woran liegt dieses kurzweilige Leben der Pflanzen und wie kann man es verlängern?

Supermarkt-Kräuter: Vom Star zum Sorgenkind

Die Wahrheit ist: Diese Kräuter wurden im Gewächshaus wie kleine Stars behandelt. Die Pflanzen werden in einem Treibhaus unter optimalen Bedingungen großgezogen und sind daher sehr verwöhnt. Streng genommen sind Supermarkt-Kräuter keine „Langzeitpflanzen“ – sie sind für den schnellen Konsum gedacht und sollen schnell verbraucht werden. Nachdem sie den Weg vom Supermarkt zu dir nach Hause gefunden haben, sind ihre Tage gezählt: Die Böden? Nährstoffarm. Die Töpfe? Viel zu klein. Die Pflege? Nach dem Motto: „Bis zur Haustür reicht’s.“

5 Tricks für langlebige Supermarkt-Kräuter

Bevor deine frisch gekauften Kräuter überhaupt realisieren, dass sie jetzt ein neues Zuhause haben, solltest du ihnen ein bisschen Starthilfe geben. Lass uns deine neuen Mitbewohner vor dem Kompost retten und zu langlebigen und robusten Kräuterpflanzen aufpäppeln.

1. Kräuterumzug

Sobald du von deinem Einkauf wieder zu Hause bist, solltest du die Kräuter schnellstmöglich aus ihrem nährstoffarmen Käfig freilassen. Supermarkt-Kräuter werden meistens in viel zu engen Töpfen verkauft, wodurch die Wurzeln quasi fast ersticken. Umtopfen heißt hier das Zauberwort, und zwar in größere Töpfe mit 🛒 torffreier Kräuterpflanzenerde. Bei Basilikum solltest du zweimal gucken: häufig lebt dieser in einer viel zu engen Pflanzen-WG. Du solltest etwas Platz schaffen und jeder kleinen Pflanze ihren eigenen Topf zur Verfügung stellen.

Eine Person, die ein Basilikum aus einem zu kleinen Topf auspflanzt.
Zu enge Töpfe können die Wurzeln von Kräutern ersticken. Credit: stock.adobe.com – YK

2. Weniger ist mehr

Supermarkt-Kräuter sind besonders durstige Zeitgenossen. Bei Staunässe reagieren sie aber äußerst pingelig. Um Gießfehler zu vermeiden, kannst du dir als Faustregel merken: Gib ihnen täglich etwa 10 Prozent ihres Topfvolumens Wasser. Bei handelsüblichen Größen sind das etwa 100 Milliliter. Schnittlauch hat etwas mehr Durst, er freut sich auch über 150 Milliliter täglich. Basilikum hingegen kann gerade an heißen Tagen auch mehrmals nach Wasser verlangen.

Cleverer Trick: Stelle die Töpfe in einen Untersetzer mit Wasser und lass die Pflanzen von unten trinken, wie es ihnen passt. (nach 10 Minuten Wasserreste wegkippen)

3. Augen auf bei der Standortwahl

Ein helles Plätzchen auf dem Küchenfensterbrett? Sehr gute Wahl! Viel direkte Sonneneinstrahlung? Achtung! Die Standortvorlieben sind bei den meisten Kräutern ähnlich, aber keineswegs immer gleich:

  • Basilikum: Fensterplatz oder Südbalkon, liebt Sonne und Wärme.
  • Petersilie: Halbschatten. Keine direkte Mittagssonne, das kann sie gar nicht leiden.
  • Schnittlauch: Mag es gerne hell, gibt sich aber auch mit weniger Licht zufrieden.

4. Lass die Plastikfolie als Eingewöhnungshilfe

Hast du dir eine neue Pflanze gekauft und freust dich schon, sie aus ihrer Plastikfolie auszupacken? Etwas solltest du dich damit noch gedulden. Die Folie hat nämlich nicht nur Werbezwecke: Sie fungiert wie eine Art Übergangsjacke für die Pflanzen und sorgt für ein spezielles Mikroklima. Entfernst du die Folie also schlagartig, bekommt dein neuer Mitbewohner einen regelrechten Schock. Um das zu vermeiden, solltest du die Folie jeden Tag ein Stückchen weiter heruntermachen, damit sich deine Pflanzen langsam an das neue Klima gewöhnen können.

5. Starke Supermarkt-Kräuter durch Frischluft

Ja, frische Luft ist auch für deine Supermarkt-Kräuter äußerst gesund. Sobald die Temperaturen konstant über 15 Grad liegen, kannst du deine Kräuter-WG draußen im Garten oder auf dem Balkon das Wetter genießen lassen. Die richtige Outdoor-Kur kann später bei der Ernte für einen aromatischeren, kräftigeren Geschmack sorgen – probier’s mal aus!

Zeit für die große Ernte?

Der größte Fehler nach dem Kauf von Supermarkt-Kräutern: Es wird sofort geschnippelt, gezupft und geerntet. Geduld ist hier die Devise. Lass die neuen Pflanzen erstmal ankommen und sich an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. Sobald sie neue Blätter oder Triebe bekommen, kannst du ohne Probleme los ernten. Je nach Kräutertyp solltest du bei deiner Ernte idealerweise noch folgende Dinge beachten:

  • Basilikum: Schneid immer gleich die ganze Triebspitze heraus – direkt über einem Blattpaar.
  • Petersilie: Fang außen an! Die äußeren Stängel am besten bodennah kappen und die inneren Blätter stehen lassen
  • Schnittlauch: Keine Angst vor dem radikalen Schnitt! Einfach alle Halme komplett 2–3 cm über der Erde abschneiden.

Mit ein bisschen Liebe, Geduld und den richtigen Handgriffen kannst du aus den empfindlichen Supermarkt-Kräutern echte Langzeit-Mitbewohner machen. Und das Beste? Du ersparst dir nicht nur das ständige Nachkaufen von neuen Kräutern, sondern hast dauerhaft deinen eigenen, nachhaltigen Kräutervorrat. Viel Spaß beim Genießen!

Quelle: www.oekotest.de

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