Veröffentlicht inGarten

Garten: Hummelnest entdeckt? Darum solltest du es nicht entfernen

Ein Hummelnest ist kein Grund zur Sorge. Wann es gefährlich wird und wann man es entfernen sollte, erfährst du hier.

Eine Hummel sitzt auf einer Hand – Nahaufnahme.
© IMAGO/Zoonar

7 bewährte Hausmittel gegen Insekten | So sagst du Mücken, Zecken und Co. den Kampf an!

Die 7 besten Hausmittel gegen Insekten – gegen diese natürlichen Hausmittel haben Mücken, Zecken, Wespen und Ameisen keine Chance!

Beim Beliebtheitsranking der Insekten sind Hummeln ganz weit vorne. Die kleinen pelzigen Tiere sind aber auch wirklich zu niedlich. Ein Hummelnest am bzw. im Haus möchte man dennoch lieber nicht haben. Doch was kannst du tun, wenn sich Hummeln bei dir einnisten?

Hummelnest gefunden? Keine Panik

Zunächst die wichtigste Nachricht: Ein Hummelnest zu Hause ist kein Grund zur Sorge. Hummeln sind nützliche Insekten und nicht gefährlich. Zudem stehen sie unter Naturschutz. Entfernst du also ein Nest, winken empfindliche Geldstrafen. Doch auch, wenn man weiß, dass Hummeln sehr friedliche und für die Umwelt wichtige Insekten sind, können ihre Nester dennoch störend sein.

Ehe eine Hummel sticht, muss man sie schon ziemlich doll ärgern. Die flauschigen Insekten gelten als stechfaul und fahren nur den Stachel aus, wenn sie sich von Menschen wirklich bedroht fühlen. Die Stiche schmerzen ähnlich wie Wespen- oder Bienenstiche.

Hummel sitzt auf Hornveilchen
Hummeln sind meistens friedlich. Credit: FUNKE Digital

Einige Menschen reagieren jedoch allergisch auf das Gift. Wenn du zu ihnen zählst, solltest du schnell handeln, wenn du ein Nest in deinem Zuhause bemerkst. Du musst dir von einem Arzt die Giftallergie bescheinigen lassen, dann kannst du eine Genehmigung zur Entfernung des Nestes beim zuständigen Landratsamt beantragen. Auch wenn Kinder durch das Nest gefährdet werden, kann eine genehmigte Umsiedelung erfolgen.

Darum nisten Hummeln gerne am Haus

Im Frühjahr erwachen die im Vorjahr begatteten Königinnen aus ihrer Winterruhe und machen sich auf die Suche nach einem neuen Nistplatz. Normalerweise findest du die Nester im Erdboden. Besonders beliebt sind aber auch Totholzhaufen, Steinspalten, manchmal auch Vogelnester, Hausisolierungen oder Mauselöcher. Auch unter Dachziegeln, in Rollladenkästen oder hinter der Wandverschalung können Hummeln ein Nest bilden. Je nach Art befinden sich in einem Nest 50 bis 600 Tiere.

Meist bemerkt man das Nest erst, wenn es im Juni seinen Höhepunkt erreicht. Dann summt und brummt es aus allen Ecken und du kannst die fleißigen Tierchen bei ihren zahlreichen Flügen beobachten.

Wie lange die Hummeln bleiben und ob das Hummelnest Schaden anrichten kann, erfährst du auf der nächsten Seite.

Hummelnest mit vielen Hummeln
In einem Nest leben je nach Art bis zu 600 Tiere. Credit: IMAGO / Arnulf Hettrich

Kann ein Hummelnest Schaden anrichten?

Keine Angst: Hummeln nagen nichts an und produzieren normalerweise auch nicht viel Feuchtigkeit. Sie beschädigen auch keine Leitungen und der Nestbau verbessert eher noch die Isolation des Hauses als ihr zu schaden. Je nachdem, wo sich das Nest befindet, solltest du dich über die vorübergehenden pelzigen Besucher freuen und das emsige Treiben mit Freude aus der Entfernung bestaunen.

Manchmal kann es vorkommen, dass Hummeln durch ein Loch in der Wand ins Innere des Hauses gelangen und ihr Nest zum Beispiel unter dem Boden bauen. Rufe in solch einem Fall am besten das Amt für Umweltschutz, das sich dann fachmännisch um die Umsiedelung des Hummelnestes kümmert.

Bleiben die Hummeln für immer?

Hummeln leben nur einen Sommer lang. Alle Arbeiterinnen und die männlichen Tiere sowie die Königin sterben, die jungen Königinnen graben sich über den Winter im Erdreich ein. Ein Hummelnest ist also bereits im Herbst wieder komplett verlassen und verfällt rückstandslos. Im folgenden Jahr wird das Nest nicht wieder von den Hummeln besetzt, da sich die Jungköniginnen neue Plätze für den Nestbau suchen.

Darum sind Hummeln ein Grund zur Freude

Hummeln zählen zu den wichtigen Bestäubern bei der Obstbaumblüte und vieler anderer Nutzpflanzen. Ihr schlimmster Feind ist die moderne Landwirtschaft, die durch das Abmähen von Wiesen, dem Einsatz von Insektiziden und dem Anbau von Monokulturen den Hummeln die Lebensgrundlage nimmt. Viele Arten stehen inzwischen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.

Am besten gestaltest du deinen Garten möglichst naturnah und blütenreich. Biete den Hummeln nach Möglichkeit an einem sonnigen Platz geeignete Nisthilfen an. Diese kannst du entweder selbst bauen oder kaufen. So kannst du das interessante Verhalten der pelzigen Insekten aus nächster Nähe beobachten und leistest einen aktiven Beitrag zum Artenschutz.

Quelle: t-online, NABU