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Zecken: Eingeschleppte Afrika-Art macht Jagd auf ihre Opfer

Hyalomma-Zecken gelten als die größten Zecken der Welt, sie machen aktiv Jagd auf ihre Opfer und übertragen gefährliche Krankheiten. Das musst du über sie wissen.

Eine Hyalomma-Zecke im Gras pirscht sich an eine barfüßige Frau an.
© Юлия Завалишина / deZiGN - stock.adobe.com

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Zecken sind eine Plage für Wanderer, Gartenbesitzer und Haustiere. Doch es gibt eine Zeckenart, die setzt dem gemeinen Blutsaugen noch die Krone auf: Die tropischen Hyalomma-Zecken machen regelrecht Jagd auf ihre Opfer und verfolgen sie sogar mehrere hundert Meter weit!

Das musst du über die Hyalomma-Zecken wissen

Was gruselig klingt, kann sogar richtig gefährlich werden. Durch den Klimawandel gelangen auch immer mehr tropische Krabbeltiere zu uns, die Krankheitserreger übertragen können. Meist werden sie durch Zugvögel nach Deutschland eingetragen und finden hier ideale Lebensbedingungen vor. So gibt es auch immer wieder Sichtungen von Hyalomma-Zecken.

Hyalomma überträgt gefährliche Krankheiten

Hyalomma-Zecke auf einem Blatt
Die tropische Zeckenart kann ihre Opfer in 10 Meter Entfernung sehen. Foto: stock.adobe.com – antasfoto

Diese Zecken, die ursprünglich aus trockenen Gebieten in Asien und Afrika stammen, können Überträger des Krim-Kongo-Fiebers sein. Gegen diese Viruserkrankung gibt es keine Impfung und kein Medikament. Je nach Virusstamm liegt die Sterberate bei Infizierten zwischen zwei und 50 Prozent.

In den bisher in Deutschland gefundenen Hyalomma-Zecken wurde dieser Erreger zwar nicht entdeckt, jedoch fand man Erreger von Zeckenstichfieber, einer Art des Fleckfiebers. Dieses sollte frühestmöglich mit Antibiotika behandelt werden.

Und natürlich können auch diese Zecken FSME-Überträger sein. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis verursacht Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Ebenso kann eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks auftreten. In Risikogebieten liegt die Wahrscheinlichkeit, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken, bei 1 zu 50 bis 1 zu 100. Eine Impfung wird daher empfohlen!

Hyalomma-Zecken sind ziemlich groß

Die Hyalomma-Zecke ist bedeutend größer als die einheimischen Holzböcke. Sie können eine Größe von bis zu 2 Zentimeter erreichen und sie haben braun-gelb gestreifte Beine. Der gemeine Holzbock ist ein Lauerjäger: Er klettert auf Pflanzenstängel und sobald er mit einem bestimmten Organ, dem Haller-Organ, einen Wirt wittert, hält er sich an diesem fest. Die Hyalommazecken hingegen sind spinnenartig schnell und aktive Jäger.


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Hyalomma-Zecken jagen ihren Wirt

„Hyalomma“ kommt aus dem Alt-Griechischen und heißt übersetzt „Glasauge“. Und eben dieses Auge gibt der tropischen Zeckenart ihren Namen. Die Hyalomma-Zecke kann nämlich sehen und das auch noch richtig gut. Bis zu zehn Meter weit sieht die Hyalomma Zecke ihre Opfer und kann diese mit ihren langen Beinen mehrere hundert Meter weit verfolgen. Bevorzugt machen sie Jagd auf Pferde, deshalb sollten vor allem Reiter und Pferdebesitzer auf diese Zecken achten.

Aufgrund ihrer Größe saugen die tropischen Zecken viel mehr Blut als die heimischen Arten. Bis zu 8 Milliliter sollen die Räuber aufsaugen können.

Das solltest du tun, wenn du eine Hyalomma-Zecke entdeckst

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) hatte man 2018 über 36 Hyalomma-Zecken in Deutschland gefunden, seitdem haben sich die Funde jedoch nicht gehäuft. „Wissenschaftler gehen davon aus, dass jedes Jahr Millionen von Hyalomma-Larven oder -Nymphen mit Zugvögeln nach Deutschland gelangen. Trotzdem werden vergleichsweise wenige adulte Hyalomma-Zecken gefunden. Auch wenn bereits vereinzelt Nymphen gefunden wurden, die in Deutschland geschlüpft sein müssen, ist bislang unklar, ob langfristig eine Hyalomma-Population in Deutschland entstehen kann. Weiter steigende Temperaturen und eine zunehmend geringere Luftfeuchtigkeit könnten jedoch dazu beitragen“, heißt es auf der Internetseite des Robert Koch-Institut (RKI).

Wenn du eine Hyalomma-Zecke entdeckst und vor lauter Schreck nicht panisch davonrennst, kannst du diese (fixiert mit einem Klebestreifen auf Papier) an das RKI schicken. Dort werden Zecken dieser Art weiterhin nach wie vor auf Krankheitserreger untersucht. Schicke die Zecke an die folgende Adresse:
Robert Koch-Institut
 ZBS 1 – „Zecke“
Seestraße 10
13353 Berlin

Quelle: focus.de, rki.de