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Nicht mähen! Darum solltest du im Mai deinen Rasen wuchern lassen

Biodiversität sollte heutzutage für niemanden mehr ein Fremdwort sein. Wie auch du einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt leisten kannst und was entspanntes Nichtstun damit zu tun hat, erfährst du hier.

Wiese mit Pusteblumen
© FUNKE Digital

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In England ist er bereits seit vielen Jahren Trend: der „NoMowMay“. Und auch hierzulande machen immer mehr Gartenbesitzer beim mähfreien Mai mit.

Hach, ist das schön? Der Wonnemonat Mai ist endlich da und mit ihm Sonnenschein, angenehme Temperaturen und die Lust, endlich wieder im Garten aktiv zu werden. Das Unkraut müsste aus den Beeten entfernt werden, die Pflanzen brauchen dringend etwas Dünger und der Rasen könnte auch endlich wieder gemäht werden. Doch halt! Den Rasenmäher kannst du getrost im Schuppen lassen, denn im Mai wird nicht gemäht.

Mähfreier Mai: Wer nicht mäht, erfreut sich an zahlreichen Insekten

Hummel auf Löwenzahn
Foto: IMAGO / Daniel Scharinger

Etwa 50 Prozent der meisten Gärten bestehen aus Rasen. Der grüne Teppich sieht recht nett aus, bietet aber keine ökologische Vielfalt. Besonders der kurzgeschnittene, englische Rasen bietet Insekten und anderen Wildtieren weder Nahrung noch Lebensraum. Seit vielen Jahren gibt es in England deshalb den „NoMowMay“, den mähfreien Mai. Der Rasenmäher bleibt in der Laube stehen, sodass sich einen Monat lang der Rasen in einen Hort der Vielfalt entwickeln kann. Denn gerade im Mai kommt die Flora so richtig in Fahrt.

Du kannst also mit entspanntem Nichtstun einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten. Toll! Zugegeben, Unkraut im Rasen möchte niemand haben, und wenn es sich einmal ausgebreitet hat, bekommst du es nur schwer wieder aus dem Gras entfernt. Doch unter die Wildpflanzen fallen auch zahlreiche Gewächse, die vielen Garteninsekten Lebensraum und Nahrung bieten.

Jede Blüte zählt

Wiese mit Pusteblumen
Wer seinen Rasen wachsen lässt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Foto: FUNKE Digital

Eine Biene braucht am Tag nur fünf Gänseblümchen, zwei Löwenzähne und sechs Butterblumen, um genügend Nektar zu erhalten. Und auch Schmetterlinge profitieren vom mähfreien Mai, denn der Nektar der Wildblüten dient vielen Insekten als Hauptnahrungsquelle. Je weniger Wildblumen es gibt, desto weniger Nahrung finden die Insekten und die Population nimmt ab. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Insektensterben, sondern bedroht auch heimische Vögel, die so weniger Nahrung finden.

Dass der mähfreie Mai nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, belegen Zahlen aus England: Als Folge des „NoMowMay“ konnte in England die Menge an Nektar für bestäubende Insekten auf Rasenflächen um das Zehnfache erhöht werden.

Weitere Vorteile des mähfreien Mai

Wenn du deine Grünflächen möglichst naturnah lässt, kann der Boden das Wasser besser speichern und die Umgebung in Hitzeperioden besser abkühlen. Zusätzlich sparst du dir natürlich eine Menge Arbeit, wenn du den Rasenmäher einfach in der Laube stehen lässt, und du hast im Sommer einen geringeren Wasserverbrauch. Die Freude am Beobachten der zahlreichen Insekten ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i.

Übrigens musst du am 1. Juni nicht gleich zum Rasenmäher greifen. Auch über den Monat Mai hinaus kannst du das reduzierte Rasenmähen fortführen. Vielleicht entscheidest du dich auch dazu, deinen Rasen abschnitts- oder inselweise zu mähen, sodass Blumen und Kräuter immer die Möglichkeit haben, weiter zu wachen.

Foto: Canva

Du läufst gerne barfuß über kurz geschnittenen, grünen Rasen? Dann darfst du das natürlich auch weiterhin. Doch du kannst bereits die Artenvielfalt fördern, indem du einen kleinen Bereich im Garten naturnah belässt und nicht mähst. So kannst du deinen Rasen größtenteils nutzen wie gehabt und gleichzeitig durch die entstehende Blühwiese Lebensraum für die Insektenwelt schaffen. Am besten sind Wildblumen wie: Gänseblümchen, Klee, Gundermann, Löwenzahn, Ehrenpreis, Margeriten und Schlüsselblumen.

Man muss natürlich nicht jedem Trend hinterhereifern, aber wenn man mit süßem Nichtstun etwas Gutes für die Umwelt tun kann, kann man gerne auch mal up to date sein.

Quelle: t-online.de
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