Ein bisschen lustig ist die Vorstellung eines Kettensägenführerscheins ja schon. Andererseits, bei genauerer Betrachtung wird sich wohl jedem auch erschließen, dass ein solcher Ausweis durchaus seine Berechtigung hat. Die Arbeit mit der Kettensäge ist schließlich nicht gerade ohne Risiko. Um Unfälle zu vermeiden und kompetent mit diesem kraftvollen Werkzeug umgehen zu können, gibt es also den sogenannten Kettensägenschein. Aber wann benötigst du ihn wirklich und welchen Zweck erfüllt er genau? Hier findest du alle wichtigen Informationen.
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Kettensägenschein: Führerschein für die Kettensäge?
Der Kettensägenschein, offiziell als „Motorsägenbedienerschein“ oder „Motorsägenkurs“ bezeichnet, ist ein Nachweis über die Befähigung zum sicheren Umgang mit der Kettensäge. Er bescheinigt, dass du eine entsprechende Schulung absolviert hast und die notwendigen Kenntnisse in Sachen Kettensäge besitzt, um Unfallrisiken zu minimieren. Also ähnlich wie beim Autoführerschein.
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Wenn du beruflich mit der Kettensäge arbeitest, beispielsweise als Forstarbeiter oder Landschaftsgärtner, ist der Schein gemäß Berufsgenossenschaftlicher Vorschriften (DGUV) verpflichtend. Im Rahmen des Arbeitsschutzes dürfen Arbeitgeber nur Personen mit nachgewiesener Qualifikation Kettensägenarbeiten durchführen lassen.
Dann brauchst du den Kettensägenschein
Für die Brennholzgewinnung oder Waldpflege im eigenen Wald ist der Schein meist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber dringend empfohlen. Wenn du jedoch Arbeiten in öffentlichen Wäldern durchführen möchtest, verlangen die meisten Forstämter einen entsprechenden Nachweis darüber, dass du eben auch mit einer Kettensäge umgehen kannst. Zudem ist der Versicherungsschutz ein wichtiger Aspekt: Ohne entsprechende Qualifikation können Versicherungen im Schadensfall Leistungen verweigern.

Und wo bekommst du den „Kettensägenführerschein“? Natürlich in einem entsprechenden Kettensägenkurs. Dieser vermittelt in der Regel den Aufbau und die Funktionsweise von Motorsägen sowie deren Sicherheitseinrichtungen und deren Prüfung. Du lernst hier korrekte Arbeitstechniken und Schnittführung sowie Unfallverhütungsvorschriften kennen. Auch die Wartung und Pflege der Säge werden behandelt. Besonders wertvoll sind die praktischen Übungen unter fachkundiger Anleitung.
Kursarten und Umfang
Je nach Einsatzbereich gibt es unterschiedliche Module. Das Modul A ist ein Grundkurs für einfache Schnittarbeiten und dauert in der Regel ein bis zwei Tage. Das Modul B ist ein Aufbaukurs für die Fällung von Bäumen bis 20 cm Durchmesser. Im Modul C werden fortgeschrittene Techniken für stärkere Bäume vermittelt. Die Module D bis F sind Spezialkurse für Gefahrenbäume und Sonderfälle.
Die Kurse kosten je nach Anbieter und Umfang zwischen 150 und 300 Euro. Angeboten werden sie von Forstämtern und Waldschulen, Landwirtschaftskammern, Berufsgenossenschaften sowie privaten Bildungsträgern. Solltest du Interesse an einem solchen Kurs haben, findest du auf dieser Webseite weitere Infos und bundesweite Termine.
Nicht für Privatpersonen vorgeschrieben
Also: Auch wenn der Kettensägenschein für Privatpersonen nicht immer gesetzlich vorgeschrieben ist, ist er eine sinnvolle Investition in die eigene Sicherheit. Die erlernten Techniken helfen, schwere Unfälle zu vermeiden und ermöglichen eine effizientere Arbeit. Zudem eröffnet er dir legalen Zugang zu Brennholz aus öffentlichen Wäldern und kann im Schadensfall wichtig für den Versicherungsschutz sein.
Denk daran: Die Kettensäge gehört zu den gefährlichsten Werkzeugen im Heimwerkerbereich. Eine fundierte Ausbildung ist der beste Schutz gegen Unfälle.

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Quelle: myhomebook