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Käfer-Invasion: So gefährlich sind Lindenwanzen wirklich für unsere Bäume

Erfahre, wie du Lindenwanzen erkennst, welchen Schaden sie verursachen und wie du sie umweltschonend loswirst.

Lindenwanzen am Stamm einer Linde
© IMAGO / STAR-MEDIA

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Sie sind klein, rot-schwarz gefärbt und du hast wahrscheinlich noch nie von ihnen gehört: Die Rede ist von Lindenwanzen. Was es mit den krabbelnden Insekten auf sich hat, wie gefährlich sie sind und wieso sie aktuell Berliner Bäume „überfallen“, liest du hier!

Das musst du über Lindenwanzen wissen

Wer aktuell (nicht nur) durch Berlin spaziert, wird ein seltsames Krabbeln und Brummen an vielen Bäumen bemerken. Unzählige kleine rot-schwarz gestreifte Insekten belagern bevorzugt Linden und schieben sich in riesigen Kolonien über den Stamm nach oben Richtung Baumkrone. Und auch auf Hauswänden und Terrassen sind die Tierchen zu finden.

Lindenwanze
Lindenwanzen befinden sich aktuell zu Tausenden an Winterlinden. Foto: IMAGO / STAR-MEDIA

Die Lindenwanze (Oxycarenus lavaterae) hat sich in den letzten Jahren in Deutschland stark verbreitet und sorgt bei vielen Gartenbesitzern und Hauseigentümern für Unmut. Doch was hat es mit diesen ungebetenen Gästen eigentlich auf sich?

Lindenwanzen gehören zur Familie der Bodenwanzen (Lygaeidae) und stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Durch die zunehmende Klimaerwärmung haben sie sich mittlerweile auch in nördlicheren Regionen Europas, inklusive Deutschland, etabliert. Mit einer Größe von 4-6 mm sind sie relativ klein, aber durch ihr auffälliges Aussehen leicht zu erkennen.

So erkennst du Lindenwanzen

Auch wenn Lindenwanzen sehr klein sind, kannst du sie dank ihres charakteristischen Erscheinungsbildes leicht erkennen:

  • Markante rot-schwarze Färbung
  • Länglicher, abgeflachter Körperbau
  • Deutlich erkennbare Flügel bei ausgewachsenen Exemplaren
  • Massenhaftes Auftreten, besonders an sonnigen Hauswänden und unter Lindenbäumen
  • Häufiges Vorkommen im Frühling und Herbst

Am auffälligsten ist ihr Verhalten: Sie treten meist in großen Gruppen auf und bilden regelrechte „Teppiche“ aus kleinen rot-schwarzen Punkten. Bis zu Zehntausende Wanzen sind an Winterlinden schon beobachtet worden.

Warum „wandern“ die Insekten die Bäume hinauf?

Die Weibchen der Lindenwanzen legen nach der Paarung im Frühjahr ihre Eier in Rindenritzen der Winterlinde ab. Sobald der Baum Blätter trägt, begeben sich die Larven und die erwachsenen Tiere auf eine Wanderung den Stamm hinauf Richtung Blätterdach. Dort angekommen, saugen sie den Saft aus den Blättern und aus den nicht verholzten Teilen.

Damit sich aus einer Larve eine ausgewachsene Lindenwanze entwickelt, dauert es ungefähr einen Monat. Pro Jahr sind mehrere Generationen möglich.


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Lindenwanzen: Störenfriede oder Schädlinge?

Die gute Nachricht zuerst: Lindenwanzen sind für Menschen völlig ungefährlich. Sie beißen nicht, übertragen keine Krankheiten und verursachen keine allergischen Reaktionen. Auch für deine Hauswände oder Möbel stellen sie keine direkte Gefahr dar.

Ihr Hauptinteresse gilt den Linden, aber auch auf Haselsträuchern und Malvengewächsen wie Stockrosen, Hibiskus, Eibisch und Strauchpappeln sind sie zu finden. Trotz ihrer großen Anzahl ist der Schaden an gesunden, ausgewachsenen Lindenbäumen und Stauden gering.

Das eigentliche Problem für uns Menschen ist eher ästhetischer Natur: Die massenhafte Ansiedlung an Hauswänden, an Bäumen, auf Terrassen und Balkonen wird oft als unangenehm empfunden. Zudem können die zerquetschten Wanzen unschöne Flecken hinterlassen.

Wie wird man Lindenwanzen wieder los?

Du weißt jetzt, dass Lindenwanzen weder für deine Bäume und Stauden noch für dich in irgendeiner Form gefährlich sind. Am besten lässt du die kleinen Insekten einfach in Ruhe. Wenn du dich dennoch an dem Gewusel störst, kannst du Lindenwanzen wie folgt „beseitigen“:

Wenn du eine Mischung aus Spülmittel und Wasser auf den Stamm aufträgst, kannst du damit die Lindenwanzen verscheuchen. Du kannst die Mischung auch direkt auf den Stamm aufsprühen. Deinem Baum schadet diese Behandlung nicht. Auf Insektizide solltest du verzichten, da diese auch nützliche Insekten schädigen können.

Fazit

Berlin ist bei Besuchern aus aller Welt beliebt und so verwundert es nicht, dass sich auch die krabbelnden Lindenwanzen die Hauptstadt als „Place to be“ ausgesucht haben. An unzähligen Bäumen sind die ungewöhnlichen Tierchen zu finden. Was aussieht wie ein bizarrer Naturdokumentarfilm in Echtzeit, ist tatsächlich ein harmloses, wenn auch beeindruckendes Spektakel.

Auch wenn der Anblick der riesigen Wanzenteppiche zunächst einschüchternd wirkt, die rot-schwarzen Insekten sind völlig harmlos! Falls dir das Gewusel dennoch unheimlich ist: Eine simple Wasser-Spülmittel-Mischung lässt die kleinen Insekten schnell verschwinden.

Quelle: kaiser-sbk.de, berlin.nabu.de, bz-berlin.de

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