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Verbot für Mähroboter: Gemeinde zieht Konsequenzen nach Vorfällen

Eine Gemeinde beschließt ein Mähroboter-Verbot und untersagt den nächtlichen Einsatz von Mährobotern. Der Anlass dafür ist traurig.

Mähroboter mäht einen Rasen in der Dunkelheit
© Midjourney / Dieses Bild wurde mit Unterstützung einer KI erstellt

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Ein Mähroboter-Verbot in einer sorgt für hitzige Diskussionen unter den Anwohnern. Was zunächst wie eine übertriebene Maßnahme klingt, hat ernsthafte Hintergründe. Nach mehreren tragischen Vorfällen zog der Gemeinderat nun die Reißleine. Du fragst dich, was genau hinter der Entscheidung steckt und welche Alternativen es für deinen gepflegten Rasen gibt? Hier erfährst du alles Wichtige.

Mähroboter-Verbot in Brandenburg

In der Gemeinde Nuthetal (Brandenburg) gilt seit April 2024 ein Nachtfahrverbot für Mähroboter in der Zeit zwischen 20 und 7 Uhr. Der Betrieb der selbstfahrenden Rasenmäher ist den Ortsbewohnern in dieser Zeit untersagt – das hat die Nuthetaler Gemeindevertretung kürzlich einstimmig beschlossen.

Mit dem Nachtfahrverbot für Mähroboter will die Gemeinde vor allem nachtaktive Tiere, wie z.B. Igel schützen. Nicht nur in Nuthetal – auch in anderen Orten wurden in den letzten Jahren vermehrt tote oder verletzte Igel gefunden, die von den rotierenden Klingen der Mähroboter getroffen wurden.

Mähroboter bedrohen nachtaktive Tiere

Trotz dessen werden Mähroboter immer beliebter – um einen gepflegten und perfekt gemähten Rasen vorweisen zu können, lassen viele Hobbygärtner die selbst fahrenden Rasenmäher schließlich rund um die Uhr durch den Garten rollen. Viele wissen nicht oder ignorieren, dass Mähroboter schnell zur tödlichen Gefahr für Igel werden können – vor allem nachts. Igel sind nachtaktiv, zeigen aber kein klassisches Fluchtverhalten wie andere Wildtiere. Sie rennen nicht weg, sondern rollen sich stattdessen ein oder stellen sich ruhig und warten ab. Die Sensorik der Mähroboter reagiere meist nicht bei Kleintieren und die Roboter würden schließlich über die Tiere drüberfahren, sagt Stefan Neumann von der Wildtierhilfe Potsdam. Dabei können Igel schwerste Verletzungen davontragen.

Igel sind besonders gefährdet

Ein Mähroboter auf dem Rasen. Eine Gemeinde in Brandenburg hat ein Nachtfahrverbot eingeführt.
Die Gemeinde Nuthetal hat ein Nachtfahrverbot für Mähroboter eingeführt. Foto: Big Shot Theory / 500px via Getty Images

Werden die Tiere durch den Mähroboter im Gesicht verletzt, laufen sie danach oft weiter herum oder verkriechen sich. Doch ohne Hilfe haben sie keine Chance zu überleben, da sie kaum noch oder gar keine Nahrung mehr zu sich nehmen können. Stefan Neumann erklärt gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung, dass verletzte Igel dann an einer Blutvergiftung sterben oder verhungern würden. Eine solche Quälerei ziehe sich dann über mehrere Wochen, wenn die Igel nicht zufällig vorher gefunden werden.

Der Experte von der Wildtierhilfe Potsdam merkt außerdem an, dass die Zahl der verletzten Igel deutlich zugenommen hat, seitdem Mähroboter vermehrt in den Gärten eingesetzt werden. Allein in Potsdam wurden im letzten Jahr 110 Igel aufgenommen, die durch Mähroboter oder andere Gartengeräte verletzt wurden. In der nicht weit von Potsdam entfernten Gemeinde Nuthetal ist damit jetzt Schluss.

Bis zu 1.000 Euro Bußgeld drohen

Das Nachtfahrverbot für Mähroboter geht auf eine Initiative des Nachhaltigkeitsbeirates der Gemeinde zurück. Doch wie soll das Verbot kontrolliert werden? Lutz Krause vom Nuthetaler Ordnungsamt sagt gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung: „Wir können es nicht flächendeckend überwachen.“ Es gehe aber auch nicht vorrangig um eine Bestrafung, sondern um eine Änderung der Verhaltensweise. Wer sich dem Nachtfahrverbot widersetzt und dabei erwischt wird, muss dennoch mit einem Bußgeld zwischen 5 und 1.000 Euro rechnen.

In Nuthetal hofft man, dass ein Umdenken stattfindet und Igel in Zukunft vor den Klingen des Mähroboters sicher sind. Wer den Mähroboter nachts stehen lässt, tut übrigens nicht nur Igeln etwas Gutes. Auch Erdkröten, Eichhörnchen-Babys, Schnecken, Bienen oder Jungvögel werden dir dafür dankbar sein.

Quelle: maz-online