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Erziehung: Darum sind Kinder bei der Mutter so oft unartig.

Es gibt einen Grund

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Bis eben war noch alles gut. Mama hat ihre Kleine von der Schule abgeholt, war noch schnell beim Bäcker und ist dann nach Hause. Kaum ist die Brötchentüte abgestellt, da geht es los: „Ich will keine Brötchen zum Abendessen!“, brüllt die Tochter. „Du kaufst außerdem immer die falschen! Ich will jetzt einen Film gucken und in die Schule geh ich morgen auch nicht, denn die Jasmin ist doof!“

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Hoppla, und das soll das Mädchen sein, von dem alle Lehrer immer so begeistert sind? Dass Kinder zu Hause ihre dunkle Seite nach außen kehren, während sie in der Öffentlichkeit ganz brav sind, ist eine Erfahrung, die viele Eltern machen – sowohl Mamas als auch Papas. Aus kleinen Straßenengeln werden im Handumdrehen wahre Hausteufel. Aber warum ist das so?

Die Bloggerin „katesurfs“ meint: Das schlechte Verhalten, das die Sprösslinge bei ihren Eltern zeigen, ist im Grunde ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass sie sich sicher und geborgen fühlen. Den ganzen Tag über sind sie ohne Kippeln auf dem Stuhl gesessen, haben stets freundlich „Bitte“ und „Danke“ gesagt, haben ihren Frust stillschweigend hinuntergeschluckt – jetzt zu Hause darf alles raus, was sich angestaut hat.

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Denn gutes Benehmen, welches man allzu leichtfertig als etwas Selbstverständliches voraussetzt, ist für Kinder schwere Arbeit. Die Mamas und Papas sind da oft der „Mülleimer“, bei dem man all seine negativen Gefühle abladen kann. Das fängt schon im Kleinkindalter an: Sobald die Mama oder der Papa da ist, tut das Knie wieder schrecklich weh, auf das der kleine Paul vor zwei Stunden gefallen ist, als Oma auf ihn aufgepasst hat. Selbst wenn zwischendurch alles in Ordnung war, laufen in Mamas und Papas Nähe die Augen voll Wasser, als seien sie ein Goldfischglas. Wer sonst könnte dafür sorgen, dass alles Böse auf der Welt verschwindet?

Zugegeben, es treibt einen manchmal fast an den Rand des Wahnsinns, stets der Prellbock für die Heul- und Wutanfälle seiner Kinder zu sein. Nach einem anstrengenden Arbeitstag will man sich eigentlich ausruhen und nicht Verständnis für Gefühlsregungen aufbringen, die selbst im ausgeruhten Zustand kaum nachvollziehbar sind. 

Eltern sollten diese Ausbrüche jedoch auch als etwas Positives aufnehmen. Nirgendwo sonst können Kinder derart ungehemmt ihren schlechten Gefühlen freien Lauf lassen, sich danebenbenehmen und Druck ablassen. Das alles hat freilich seine Grenzen. Kinder müssen auch lernen, dass sie nicht beliebig auf Mamas Nervenkostüm herumtanzen können. Aber der Umstand, dass sich die zauberhaften Geschöpfe daheim in ungezogene Biester verwandeln, ist streng genommen ein Kompliment: „Liebe Mama, bei dir weiß ich, dass du mich genauso annimmst, wie ich bin – mit all meinen Launen und Zickereien.“

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Die heimischen Eskapaden sind also Vertrauensbeweise. Genau darum sollte man ihnen auch mit Liebe begegnen. Natürlich muss den Kindern mit Nachdruck signalisiert werden, wenn sie mit ihrem Verhalten Grenzen überschreiten. Aber trotz allem müssen die Kleinen spüren, dass sie von ihren Eltern mit all ihren Schwächen geliebt werden. So wird ein wichtiger Grundstein dafür gelegt, dass sie in späteren Jahren selbstbewusst mit ihrem Frust umgehen können.

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