Hast du schon mal eine Maulwurfsgrille in deinem Garten entdeckt? Diese urzeitlich anmutenden Verwandten der Heuschrecken können zu echten Albträumen für Gartenbesitzer werden. Die bis zu sieben Zentimeter langen Insekten verbringen ihr Leben größtenteils unter der Erde und graben täglich neue Tunnelsysteme mit über 30 Meter Gesamtlänge. Dabei verwüsten sie regelmäßig frisch angelegte Gemüsebeete und hinterlassen braune, abgestorbene Flecken im Rasen.
Inhaltsverzeichnis
Darum schadet die Maulwurfsgrille dem Rasen
Die Maulwurfsgrille bevorzugt lockere, kultivierte Böden – genau das, was du in deinem Garten bietest. Während sie sich hauptsächlich von Maden, Würmern und anderen Bodenlebewesen ernährt, richtet sie trotzdem erhebliche Schäden an. Beim Graben ihrer etwa fünf Zentimeter breiten Tunnel schiebt sie junge Keimlinge einfach aus der Erde. Das führt zwar nicht zu Löchern im Rasen, aber zu braunen und kahlen Stellen. Unter den handflächengroßen toten Flecken in deinem Rasen befinden sich oft die Bruthöhlen der Insekten.

Trick 1: Natürliche Feinde fördern
Der umweltfreundlichste Weg, Maulwurfsgrillen (auch Werre genannt) loszuwerden, ist die Förderung ihrer natürlichen Feinde. Igel, Spitzmäuse, Maulwürfe, Katzen und Amseln stehen alle auf der Liste der Grillenjäger. Schaffe in deinem Garten Unterschlupfmöglichkeiten für Igel, stelle Vogeltränken auf und lass wilde Ecken für Spitzmäuse stehen. Diese natürlichen Helfer arbeiten rund um die Uhr für dich.
Trick 2: Nematoden als Geheimwaffe
Parasitäre Nematoden sind deine unsichtbaren Verbündeten im Kampf gegen die Maulwurfsgrille. Die sogenannten 🛒 SC-Nematoden (Steinernema carpocapsae) erhältst du über Bestellkarten im Fachhandel. Im Juni oder Juli bringst du sie einfach mit einer Gießkanne und lauwarmem, abgestandenem Leitungswasser aus. Diese winzigen Fadenwürmer töten vor allem erwachsene Tiere ab und reduzieren so den Bestand nachhaltig.
Trick 3: Lebendfalle selbst bauen
Besonders effektiv während der Paarungszeit von April bis Anfang Juni ist eine selbstgebaute Falle. Grabe zwei Behälter mit glatten Wänden (Einmachgläser oder große Konservendosen) ebenerdig in dein Gemüsebeet oder den Rasen ein. Stelle ein dünnes Holzbrett hochkant auf die Mitte der Behälteröffnungen. Die nachtaktive Maulwurfsgrille bewegt sich gerne entlang von Hindernissen und fällt so direkt in deine Falle. Sammle die gefangenen Tiere morgens ein und setze sie in ausreichender Entfernung wieder frei.
Die Maulwurfsgrille ist lästig, aber nützlich
Bevor du gegen die Maulwurfsgrille vorgehst, bedenke: Diese Insekten fressen auch Schneckeneier und Engerlinge. Gehe daher nur bei größeren Schäden aktiv vor. Mit den drei beschriebenen Tricks kannst du das Problem umweltschonend und effektiv lösen, ohne gleich zur Chemiekeule zu greifen.
Quelle: Nabu