Waschmaschine, Spülmaschine oder Trockner laufen bei dir meistens morgens oder abends? Damit bist du nicht allein – und genau das ist das Problem. Denn gerade zu diesen Tageszeiten ist das Stromnetz besonders belastet. Eine einfache Maßnahme kann dabei helfen, die Energiewende voranzubringen: Wasche deine Wäsche nachts.
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Warum Wäschewaschen in der Nacht sinnvoll ist
Tagsüber schwankt die Stromproduktion stark – je nachdem, wie viel Wind weht oder die Sonne scheint. Gleichzeitig ist der Stromverbrauch am frühen Morgen und abends am höchsten. Das belastet das Netz und macht es anfällig für Engpässe.
Eine aktuelle Studie von Eon und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) zeigt: Wenn wir unseren Stromverbrauch auf Zeiten mit weniger Netzlast verschieben, können wir helfen, das Stromnetz zu entlasten – und damit die Nutzung von Ökostrom verbessern.
Das Potenzial ist riesig: Laut Studie könnten Privathaushalte allein durch flexibleren Stromverbrauch jährlich bis zu 15,6 Terawattstunden sinnvoller nutzen. Das entspricht dem Stromverbrauch von zwei Großstädten wie München und Warschau zusammen!

Sparen mit intelligentem Waschen
Vielleicht überzeugt dich das noch nicht, dann hast du hier noch einen handfesteren Grund: Wer zu schwach ausgelasteten Zeiten Strom verbraucht, kann in Zukunft sogar Geld sparen – dank flexibler Stromtarife. Dabei ändert sich der Preis im Laufe des Tages je nach Auslastung des Netzes: günstig bei wenig Nachfrage, teurer in Spitzenzeiten.
Voraussetzung dafür ist ein digitaler Stromzähler (das sogenannte „Smart Meter“) und ein Anbieter mit dynamischen Tarifen. Diese Geräte messen den Verbrauch minutengenau und übermitteln die Daten automatisch. So kannst du gezielt zu günstigen Zeiten waschen, trocknen oder laden – und dabei bares Geld sparen.
Eine Umfrage zeigt: Zwei Drittel der Haushalte wären bereit, größere Stromverbräuche zu verschieben, wenn sie dadurch sparen könnten. Was noch fehlt? Eine flächendeckende Einführung von Smart Metern und mehr flexible Tarife.
Waschmaschine nachts laufen lassen – in der Mietwohnung ein Problem?
Auch wenn das nächtliche Waschen in einem freistehenden Haus meist niemanden stört, sieht das in Mietwohnungen oder Reihenhäusern oft anders aus. Denn dort können die Geräusche der Waschmaschine, vor allem während des Schleudergangs, leicht durch Wände und Böden dringen – und für schlaflose Nächte bei den Nachbarn sorgen. In vielen Mietverträgen oder Hausordnungen ist daher ausdrücklich geregelt, dass laute Haushaltsgeräte zwischen 22 Uhr und 6 Uhr nicht betrieben werden dürfen.
Wer trotzdem nachts wäscht, riskiert nicht nur Ärger mit den Nachbarn, sondern unter Umständen auch eine Abmahnung. Es lohnt sich also, vor dem nächtlichen Waschgang einen Blick in den Mietvertrag oder die Hausordnung zu werfen – oder besser gleich auf eine zeitgesteuerte Waschladung am frühen Morgen umzusteigen.
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Kleine Umstellung, große Wirkung
Die Waschmaschine einfach mal nachts laufen lassen – das klingt nach wenig, hat aber eine große Wirkung. Du hilfst dem Stromnetz, nutzt mehr grünen Strom, entlastest das Klima – und kannst langfristig sogar deine Stromrechnung senken. Noch sind flexible Stromtarife nicht überall verfügbar, aber die Technik ist auf dem Vormarsch. Und bis dahin gilt: Jede bewusste Entscheidung zählt!
Quelle: utopia