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Bußgeld droht: Diese Nummer im Führerschein solltest du niemals missachten

Wer eine Sehhilfe beim Autofahren braucht, bekommt eine Nummer in seinem Führerschein vermerkt. Bei Missachtung kann ein Bußgeld drohen.

Diese Nummer im Führerschein solltest du niemals missachten.
© Media Partisans/FUNKE Digital

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Gehörst du auch zu denjenigen, die sich ihren Führerschein noch nie genauer angeschaut haben? Dann bist du in guter Gesellschaft, denn es geht den meisten Menschen so – doch einer unscheinbaren Nummer auf der Rückseite des Führerscheins solltest du unbedingt Beachtung schenken.

Wenn überhaupt, begutachtet man meist nur sein Bild auf der Vorderseite des Führerscheins. Die Rückseite schauen sich nur die wenigsten an. Dabei findet sich genau dort ein Vermerk, den jeder kennen sollte. Wenn du ihn ignorierst, kann im schlimmsten Fall sogar ein Bußgeld drohen.

Jemand hält einen Führerschein in der Hand.
Foto: Media Partisans/FUNKE Digital

Wo ist der Vermerk zu finden und was bedeutet er?

Auf Millionen von Führerscheinen ist unter Punkt 12 die Kennziffer 01 vermerkt. Doch was hat es mit ihr auf sich und warum steht sie nicht bei jedem?

Auf jedem Führerschein finden sich viele Informationen und Daten, die unter anderem mit Ziffern abgekürzt werden. Unter Punkt 12 im Führerschein werden Beschränkungen und Zusatzangaben erfasst. Die ominöse Kennziffer 01 steht dabei für eine Sehschwäche. Wer schon zum Zeitpunkt der Führerscheinprüfung auf eine Brille angewiesen war oder wessen obligatorischer Sehtest eine Sehschwäche offenbart hat, der muss auch beim Autofahren eine Sehhilfe tragen.

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Für die Führerscheinklassen A, A1, A2, B, BE, AM, L und T kannst du entweder zum Optiker oder zum Augenarzt gehen. Dieser prüft in einem etwa 15-minütigen Test das Farben- und Scharfsehen. Beträgt die Sehschärfe mindestens 0,7, gilt der Sehtest als bestanden. Liegt der Visus unter 0,7, benötigt man fürs Autofahren eine Sehhilfe und bekommt unter Punkt 12 in seinem Führerschein einen entsprechenden Vermerk. Bei den Führerscheinklassen C und D sowie für den Taxischein ist ein umfangreicherer Sehtest beim Augenarzt erforderlich.

Eine Sehschwäche wird im Führerschein mit folgenden Nummern vermerkt:

01: Korrektur des Sehvermögens und/oder Augenschutz
01.01: Brille
01.02: Kontaktlinse/n
01.03: Schutzbrille (darf nur bei der Umstellung von Fahrerlaubnissen, die bis zum 31. Dezember 2016 erteilt worden sind, verwendet werden)
01.05: Augenschutz
01.06: Brille oder Kontaktlinse/n
01.07: Spezifische optische Hilfe 

Diese Nummer im Führerschein solltest du niemals missachten.
Foto: Media Partisans/FUNKE Digital

Unter Punkt 12 können neben einer Sehschwäche auch andere verschlüsselte Informationen vermerkt sein. Eine 02 steht für das Erfordernis einer Hör- und Kommunikationshilfe, eine 03 findet bei Prothesen und Orthesen der Arme und Beine Anwendung und eine 05 verschlüsselt Fahrbeschränkungen aus medizinischer Sicht. Damit sind z.B. Einschränkungen wie „nur bei Tageslicht“ (05.01) oder „kein Alkohol“ (05.08) gemeint. Aber auch eine angepasste Schaltung (10) oder Kupplung (11) oder dass der Besitzer des Führerscheins nur mit einem Automatikgetriebe (78) fahren darf, wird unter Punkt 12 festgehalten.

Welche Strafen drohen bei Missachtung?

Für Brillenträger ist es wichtig, die Bedeutung der Schlüsselnummer zu kennen. Denn ist sie im Führerschein vermerkt, muss die Sehhilfe auch beim Fahren getragen werden. Wer ohne Brille unterwegs ist und von der Polizei angehalten wird, dem droht ein Verwarnungsgeld von 25 Euro. Verursacht der Fahrer ohne Sehhilfe gar einen Unfall, könnte sogar Paragraf 229 des Strafgesetzbuchs greifen und der Unfall als fahrlässige Körperverletzung eingestuft werden. Zudem kann die Polizei je nach Situation und Schweregrad noch vor Ort entscheiden, ob er oder sie weiterfahren darf oder nicht.

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Um erst gar nicht Gefahr zu laufen, aus Versehen ohne Brille unterwegs zu sein, kann es helfen, im Auto eine Ersatzbrille oder Ersatzkontaktlinsen zu deponieren. So hat man immer eine Sehhilfe parat, wenn man sie einmal zu Hause oder im Büro vergessen hat. Ausreden lässt die Polizei nämlich nur selten gelten.

Es kann auch helfen, den Sehtest regelmäßig zu wiederholen, um zu überprüfen, ob sich die Sehkraft verschlechtert oder gar verbessert hat und man eine neue bzw. gar keine Sehhilfe mehr braucht. Auch Nicht-Brillenträger sollten ihre Augen regelmäßig überprüfen lassen, damit sie im Straßenverkehr sicher unterwegs sind. Verschwommene Straßenschilder und schlechte Sicht bei Nacht stellen immer eine Gefahr dar. Gute Sicht ist im Straßenverkehr ein absolutes Muss.

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Quellen: autoguru, focus
Vorschaubild: ©Media Partisans/FUNKE Digital