Mit steigenden Temperaturen um Sommer wächst der Wunsch nach Abkühlung – besonders bei Stadtbewohnern ohne eigenen Garten. Ein kleines Planschbecken auf dem Balkon ist da eine verlockende Lösung. Doch bevor du zur Tat schreitest und das nächstbeste Planschbecken auf deinem Balkon aufstellst, gibt es einige rechtliche sowie praktische Aspekte zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
Planschbecken auf dem Balkon: Was sagt der Mietvertrag?
Die erste und wichtigste Frage ist, ob ein Planschbecken auf deinem Balkon überhaupt erlaubt ist. Die Antwort liegt häufig in deinem Mietvertrag oder der Hausordnung. In vielen Mietverträgen gibt es Klauseln zur Balkonnutzung, die das Aufstellen von Planschbecken explizit untersagen oder einschränken können. Der Grund: Wasserschäden und Beeinträchtigungen der Bausubstanz sollen vermieden werden.
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Selbst wenn dein Mietvertrag keine ausdrücklichen Regelungen enthält, gilt das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme. Ein großes Planschbecken, das den Balkon vollständig ausfüllt, dessen Wasser über die Brüstung schwappt oder durch das Gewicht die Statik gefährdet, kann als nicht vertragsgemäßer Gebrauch der Mietsache angesehen werden.
Bevor du ein Planschbecken aufstellst, empfiehlt es sich daher, deinen Mietvertrag zu prüfen und gegebenenfalls Rücksprache mit deinem Vermieter zu halten. Eine schriftliche Genehmigung gibt dir Sicherheit und verhindert mögliche Konflikte. Einige Vermieter erlauben kleine Planschbecken unter bestimmten Auflagen – etwa einer maximalen Füllhöhe oder der Verpflichtung, eine wasserdichte Unterlage zu verwenden.

Praktische Überlegungen: Trägt dein Balkon das Gewicht?
Wasser ist schwer – sehr schwer sogar. Ein kleines Planschbecken mit einem Durchmesser von 1,50 Metern und einer Füllhöhe von 30 Zentimetern enthält bereits über 500 Liter Wasser, was einem Gewicht von mehr als einer halben Tonne entspricht.
Diese Last konzentriert sich zudem auf eine relativ kleine Fläche. Die meisten Balkone in Deutschland sind für eine Belastung von 150 bis 400 Kilogramm pro Quadratmeter ausgelegt. Bei älteren Gebäuden kann dieser Wert noch niedriger sein. Addierst du zum Gewicht des Wassers noch das Gewicht der Personen, die sich im oder am Becken aufhalten, überschreitest du schnell die zulässige Belastungsgrenze.
Besondere Vorsicht ist bei Balkonen an Altbauten geboten. Hier solltest du unbedingt einen Fachmann konsultieren oder ganz auf ein Planschbecken verzichten. Bei Unsicherheit über die Tragfähigkeit deines Balkons wende dich an die Hausverwaltung oder einen Statiker. Deine Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.
Alternative Lösungen für die Balkon-Abkühlung
Angesichts der rechtlichen und statischen Einschränkungen sind kleinere Alternativen oft die bessere Wahl. Eine Wasserschüssel oder ein Kindereimer für die Füße, eine Miniatur-Wasserspritze oder ein Wasserzerstäuber können an heißen Tagen ebenfalls für Abkühlung sorgen – ohne deinen Balkon oder das nachbarschaftliche Verhältnis zu belasten.
Besonders praktisch sind aufblasbare Fußbäder oder spezielle Balkon-Planschbecken mit geringem Volumen, die speziell für die Nutzung auf begrenztem Raum konzipiert wurden. Diese wiegen gefüllt oft weniger als 100 Kilogramm und verteilen das Gewicht gleichmäßiger.
Kleines Planschbecken aufstellen
Solltest du dich dennoch für ein kleines Planschbecken entscheiden, beachte folgende Tipps: Stelle es immer auf eine wasserdichte, rutschfeste Unterlage, platziere es in der Mitte des Balkons (nicht an der Brüstung), beachte die Wassertiefe und entleere es nach jeder Nutzung. So minimierst du mögliche Risiken und Beeinträchtigungen.
Ein Planschbecken auf dem Balkon kann im Sommer für willkommene Abkühlung sorgen – aber nur, wenn die rechtlichen und statischen Voraussetzungen stimmen. Mit einem verantwortungsvollen Umgang und Rücksichtnahme auf Nachbarn und Gebäudesubstanz kannst du auch auf begrenztem Raum sommerliches Vergnügen genießen. Im Zweifelsfall gilt: Sicherheit geht vor Badespaß – und manchmal ist weniger einfach mehr.
Quelle: myhomebook