Viel hilft viel und Essig kann alles – Diese und andere Mythen rund um das Thema Putzen haben wir uns genauer angesehen. Was ist wirklich dran?
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Wusstest du, dass du im Durchschnitt anderthalb Jahre deines Lebens mit Putzen verbringst? Dann müsstest du doch eigentlich längst Profi auf dem Gebiet sein, oder? Doch immer wieder schleichen sich in die eigene Putzroutine kleine Fehler ein, die auf Putzmythen zurückzuführen sind. Seit Generationen werden diese verbreitet, doch was steckt eigentlich wirklich dahinter? Wir haben 10 dieser Putzlügen einmal genauer unter die Lupe genommen, damit du zukünftig wirklich als Profi dein Zuhause putzen kannst.
Der Schwamm ist in der Tat eine echte Keimschleuder. Doch den ersten Platz als schmutzigstes Reinigungsutensil hat der Bodenwischer inne. Mit ihm wischst du nämlich Milliarden Bakterien von einem Raum in den nächsten. Nach jedem Wischen solltest du die Lappen vom Wischer abnehmen und diese bei 60 °C in der Waschmaschine reinigen. Foto: IMAGO / imagebrokerJe mehr Putzmittel du verwendest, desto besser ist die Wirkung? Das stimmt so nicht! Denn beim Putzen gilt: Weniger ist mehr. Zu viel Schaum hindert nämlich die Textilfasern des Putzlappens daran, sich richtig zu bewegen und den Schmutz aufzunehmen. Daher sollte stets die empfohlene Dosis verwendet werden. Foto: Iryna – stock.adobe.comGummihandschuhe schützen vor Keimen? Nicht ganz! Denn obwohl sie zwar von außen keine Keime und Bakterien durchlassen, bilden sich aufgrund von Schweiß, der während des Putzens entsteht, innerhalb des Handschuhs Bakterien und Keime. Daher solltest du Gummihandschuhe nach jeder Benutzung einmal auf links drehen und sie vollständig trocknen lassen. Sie können außerdem bei 40 °C in der Waschmaschine gewaschen werden. Foto: Sonja Rachbauer – stock.adobe.comStaubwischen ist ziemlich nervig, ständig werden die kleinen Partikel mit dem Staubwedel aufgewirbelt. Ein feuchtes Tuch verspricht hier Abhilfe. Doch leider ist beim Putzen mit einem feuchten Tuch genau das Gegenteil der Fall! Der Staub wird damit nämlich nur hin und her geschoben. Besser ist es, wenn du ein antistatisches Mikrofasertuch zum Staubwischen benutzt. Dieses zieht den Staub magisch an und hält ihn fest. Anschließend polierst du die Oberfläche noch mit einem feuchten Tuch nach. Foto: IMAGO / epdWann wechselst du deinen Staubsaugerbeutel? Wenn er voll ist, oder? Das ist jedoch meistens zu spät! Denn bereits bei einer geringen Staubansammlung im Beutel lässt die Saugkraft signifikant nach. Daher solltest du den Staubsaugerbeutel regelmäßig, spätestens aber nach 6 Wochen, wechseln, auch wenn er noch nicht voll ist. Nur so gewährleistest du ein einwandfreies Ergebnis. Foto: IMAGO / JokoEssig ist der Alleskönner schlechthin? Nicht ganz! Tatsächlich kann Essig in vielen Bereichen im Haushalt eingesetzt werden, allerdings gibt es auch einige Bereiche, für die Essig ganz und gar nicht geeignet ist. So zum Beispiel zum Putzen von Naturstein. Dieser besteht nämlich aus Kalk, welcher vom Essig aufgelöst wird. Auch Gummidichtungen sollten damit nicht behandelt werden, da ansonsten die Weichmacher entzogen und die Dichtungen porös werden. Foto: eskay lim – stock.adobe.comDass du Fenster nicht putzen solltest, wenn es regnet, versteht sich von selbst. Aber auch strahlender Sonnenschein ist zum Reinigen der Fenster nicht geeignet. Denn obwohl du den Schmutz bei Sonnenschein deutlich besser siehst, ist es keine gute Idee, die Fenster bei hohen Temperaturen zu putzen. Durch die Wärme verdunstet nämlich das Putzwasser direkt auf der Glasscheibe und hinterlässt hässliche Schlieren. Foto: IMAGO / Westend61Gardinen und Jalousien sind die größten Staubfänger? Falsch! Die größten Staubfänger sind und bleiben elektronische Geräte wie Fernseher, Computer & Co. Denn diese sind dauerhaft elektrisch geladen und ziehen den Staub im wahrsten Sinne des Wortes an. Doch Antistatik-Tücher bilden eine Art Schutzfilm auf den Geräten und helfen so, sie dauerhaft von Staub zu befreien. Foto: IMAGO / Westend61Es hält sich hartnäckig der Mythos, dass sich Waschmaschinen bei jedem Waschgang selbst reinigen. Doch dies ist nicht der Fall. Es bleibt stets Restwasser in der Maschine zurück, das nur schwer verdunstet. So herrschen perfekte Bedingungen für Bakterien und Pilze. Daher solltest du die Maschine regelmäßig bei 60 °C ohne Wäsche durchlaufen lassen, damit sie keim- sowie kalkfrei bleibt. Foto: IMAGO / Addictive StockBakterien sterben in der Gefriertruhe? Auch nicht richtig! Zwar stellen Bakterien bei den darin herrschenden -18 °C alle Lebensprozesse ein und können sich nicht mehr vermehren, allerdings sind sie nicht tot. Sobald also etwa ein Kühlakku aus dem Gefrierschrank entnommen wird und Zimmertemperatur erreicht, erwachen die Bakterien aus ihrem Kälteschlaf und können sich fortan auch wieder vermehren. Daher solltest du auch die Gefriertruhe regelmäßig reinigen.
Es gibt so viele Mythen rund um das Thema Putzen, die man von der Oma oder der Mutter einfach übernimmt, ohne sie zu hinterfragen. Doch jetzt weißt du, welchen du besser keinen Glauben schenken solltest und wie du es fortan richtig machst. Foto: Jürgen Fälchle – stock.adobe.com