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Aus diesen 2 Gründen solltest du Rhabarber nicht roh essen

Kennst du die Gefahren von oxalsäurehaltigen Lebensmitteln? Die Säure kann Rhabarber für einige Menschen giftig machen. Der Artikel klärt, ob man Rhabarber überhaupt roh essen sollte.

Oxalsäure gefährlich
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Von Ende März bis Mitte Juni beherrscht Rhabarber die Gärten, Kuchentische und Marmeladenküchen. Denn dann kann man die rötlichen Stängel, die ursprünglich aus Ostasien stammen, ernten. Während man früher Rhabarber auch gerne mal roh verzehrt hat, weiß man heute, dass eine gewisse Gefahr davon ausgeht.


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Rhabarber ist an sich nicht giftig, jedoch kann die in den Stangen enthaltene Oxalsäure weitreichende Folgen für den Körper haben. Was ist Oxalsäure? Oxalsäure ist ein geschmacks- und farbloser Stoff, der sich in vielen Knöterichgewächsen nachweisen lässt. Sie wurde im Jahr 1769 erstmals von dem Apotheker und Naturforscher Johann Christian Wiegleb im Sauerklee (lateinischer Name „Oxalis“) entdeckt. Dieses Gewächs war auch Namensgeber für die Oxalsäure. Oxalsäure kann als Bleichmittel oder zur Entfernung hartnäckiger Flecken wie Rost verwendet werden. Imker verwenden häufig ein Oxalsäuregemisch, um den Bienenstock im Winter vor Varroamilben zu schützen.

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Nährstoffmangel durch Oxalsäure

Oxalsäure hat die Eigenschaft, sich mit Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Natrium zu verbinden. Ist der Gehalt an Oxalsäure im Essen groß, können diese wichtigen Mineralstoffe daher nicht aufgenommen werden und fehlen dem Körper. Gleichzeitig greift die Oxalsäure die vorhandenen Mineralstoff-Reserven im Körper an: Zusammen mit dem Kalzium in den Körperzellen entsteht das nicht lösliche Kalzium-Oxalat, was zu Nierensteinen führen kann. Auch Menschen, die von Eisenmangel betroffen sind, reagieren empfindlich auf Oxalsäure. Denn die Aufnahme von Eisen wird durch den Verzehr von rohem Rhabarber ebenfalls gehemmt. So verstärkt sich der Eisenmangel oft unbemerkt. Magen-Darm-Beschwerden durch Oxalsäure „Oxalsäure kann in größeren Mengen Vergiftungserscheinungen auslösen“, so Ernährungswissenschaftlerin Antje Gahl. Generell gilt die Regel, nicht mehr als zwei Stangen rohen Rhabarber zu essen. Für empfindliche Menschen kann dies jedoch schon zu viel sein. Dann kommt es bei Betroffenen zu Kreislaufproblemen, Erbrechen oder Durchfall.

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Tipps zum Rohverzehr

Möchtest du nicht auf den Rohverzehr verzichten, kannst du mit den folgenden Tipps die Wirkung der Oxalsäure abmildern:

  • Milchprodukte in Verbindung mit rohem Rhabarber sind eine gute Idee. Denn dabei verbindet sich die Oxalsäure eher mit dem Kalzium in der Milch, als auf die Kalzium-Reserven im Körper zurückzugreifen.
  • Außerdem solltest du darauf achten, nur wirklich rote Rhabarberstangen zu essen. Denn reifer Rhabarber enthält am wenigstens Oxalsäure. Auf den Verzehr der Blätter solltest du gänzlich verzichten – sie haben den höchsten Oxalsäuregehalt der gesamten Pflanze.
  • Geschälter Rhabarber enthält ebenfalls weniger Oxalsäure.
  • Bereits im Mund reagieren Kalzium und Oxalsäure miteinander und können den Zahnschmelz angreifen. Daher solltest du nach dem Verzehr 30–60 Minuten warten, bis du dir die Zähne putzt.

Foto: Pixabay/rachel1754
©Pixabay/rachel1754

Willst du auf Nummer sicher gehen, solltest du den Rhabarber immer gut durchgaren. Und mal ganz ehrlich: Wer würde eine säuerliche Stange einem leckeren Streuselkuchen mit Rhabarber schon vorziehen?!

Quellen: desired, wikipedia, utopia, apotheken umschau, iss einfach besser, oxalsaeure

Vorschaubilder: ©Flickr/Erik Mattheis ©Flickr/ulterior epicure