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Schimmel im Bad entfernen und vorbeugen – die besten Mittel

Schimmel im Bad kann schnell zum Gesundheitsrisiko werden. Hier erfährst du, welche Mittel gegen Schimmel helfen, wie du Schwarzschimmel und Co. vorbeugen kannst und wie die rechtliche Situation ist.

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Für viele der absolute Horror: Schimmel im Badezimmer an der Decke, in den Fliesenfugen oder an den Fenstern. Aufgrund der extremen Luftfeuchtigkeit, die in Badezimmern entsteht, sind diese Räume leider die perfekte Umgebung für Schimmelpilze. Zu deiner Beruhigung: Es gibt einiges, was du tun kannst, wenn der Schimmel da ist. Im Folgenden erfährst du, wie du Schimmel Schritt für Schritt wieder loswerden kannst.


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6 Tipps bei Schimmel im Bad

1. Herausfinden, um welche Art von Schimmel es sich handelt

Besonders häufig tritt in Badezimmern Schwarzschimmel auf. Dieser gilt als besonders gesundheitsgefährdend. Tatsächlich sind es zwei bestimmte Arten von schwarzem Schimmel, die ein besonderes Gesundheitsrisiko darstellen, und zwar „Alternaria alternata“ und „Aspergillus niger“ („Gießkannenschimmel“). Beide Sorten setzen Schimmelpilzsporen (Mykotoxine) frei, die z.B. zu Allergien, Infektanfälligkeit, Atemwegserkrankungen und Asthma führen können. Um welche Art von Schimmel es sich im eigenen Bad handelt, kann man per Schimmeltest für zu Hause oder per Laboranalyse herausfinden. Hierfür ist noch nicht einmal ein sichtbarer Schimmelbefall Voraussetzung. Man kann auch die Raumluft testen, wenn man den Verdacht hat, dass sie ungewöhnlich stark mit Schimmelsporen belastet ist.

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2. Vorsichtsmaßnahmen treffen

Egal, ob es sich um Schimmel im Bad oder an einer anderen Stelle in der Wohnung handelt – bevor man mit der Schimmelbeseitigung loslegt, sollte man alles weiträumig freiräumen. Wenn Textilien (z.B. Vorhänge und Handtücher) oder Deko betroffen sind, dann unbedingt entsorgen.

Vorsichtsmaßnahmen für die Gesundheit

  • Nur kleine und oberflächliche Schimmelstellen sollte man selbst entfernen. Ab 50 cm² Fläche oder wenn der Schimmel tief eingedrungen ist, immer einen Fachmann für Schimmelbeseitigung hinzuziehen.
  • Beim Entfernen des Schimmels muss man sich einerseits vor den Schimmelsporen schützen, andererseits vor den teils aggressiven Anti-Schimmel-Mitteln. Deshalb Schutzhandschuhe aus Kunststoff oder Gummihandschuhe tragen, außerdem Atemmaske und Schutzbrille (bekommt man alles im Baumarkt).
  • Entweder Kleidung nach dem Einsatz sofort gründlich waschen oder darüber einen Einwegschutzanzug tragen.

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3. Das richtige Mittel gegen Schimmel wählen

Grundsätzlich eignen sich z.B. Essigessenz, Brennspiritus sowie Wasserstoffperoxid (im Verhältnis 1:2 mit Wasser gemischt) zur Entfernung von Schimmel. Man kann natürlich auch direkt einen Schimmelentferner kaufen. Häufig sind diese Schimmelbekämpfer chlorhaltig; das hat u.a. den Vorteil, dass bei der Behandlung des Schimmels die Flecken ausbleichen. Bevor man den Schimmel mit einem der genannten Mittel und einem Schwamm oder einer Bürste entfernt, sollte man zunächst (sofern vorhanden) das Fenster öffnen und die betroffene Stelle gründlich mit Seife abwischen. Indem man die Stelle so vorbereitet, kann das eigentliche Schimmelmittel besser einwirken. Wichtig: Bei Schimmel an Silikonfugen sollte man das Silikon austauschen.

4. Schimmel im Bad vorbeugen

Wenn erstmal ein Schimmelbefall vorliegt, ist es auch mit den besten Mitteln ein großer Aufwand, das Problem zu beseitigen. Mit den folgenden Maßnahmen kann man viel dafür tun, dass Schimmel gar nicht erst entsteht:

  • Richtig lüften: Stoßlüften statt Fenster auf Kipp, damit ein Luftaustausch stattfindet und die Raumtemperatur nicht konstant zu niedrig ist.
  • Beim Heizen nicht geizen: Wenn die Luft warm ist, sinkt die Luftfeuchtigkeit.
  • Feuchtigkeit auf Fliesen oder in der Duschkabine mit einem Fliesen- bzw. Glasabzieher abwischen. Alternativ: Handtuch oder Geschirrtuch nehmen.

5. Wichtig bei einem Bad ohne Fenster

Bei einem innenliegenden Bad sollte man besonders vorsichtig sein, was Schimmel betrifft. Durch ein Hygrometer (Luftfeuchtigkeitsmessgerät) bekommt man einen Überblick darüber, ob die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch ist. Wenn das der Fall ist, muss unter Umständen eine Lüftungsanlage nachgerüstet werden. Eine andere Möglichkeit ist die Anschaffung eines Entfeuchters. Zunächst kann man aber auch probieren, ob es schon reicht, nach dem Duschen und Baden die Badezimmertür offen zu lassen und in einem angrenzenden Zimmer bei offener Tür zu lüften. Alle anderen Zimmertüren sollten dabei aber geschlossen sein, damit die Luftfeuchtigkeit wirklich nach draußen zieht.

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6. Rechtliches beachten: Wer zahlt bei Schimmel im Bad?

Ob der Mieter oder der Vermieter für die Entfernung von Schimmel in der Wohnung aufkommen muss, hängt davon ab, wodurch das Problem verursacht wurde. Wenn das Schimmel-Problem durch Fehlverhalten des Mieters (z.B. falsches Lüften) entstanden ist, ist dieser für die Beseitigung verantwortlich. Wenn es bauliche Mängel sind, wie Mauerrisse oder undichte Stellen im Dach oder am Fenster, ist der Vermieter in der Pflicht. Laut dem Mieterschutz-Club MieterEngel muss zunächst immer der Vermieter nachweisen, dass nicht er Schuld am Schimmel hat. Erst dann ist der Mieter in der Beweispflicht. Man sollte auch deshalb zunächst den Vermieter informieren und nicht eigenmächtig Schimmel entfernen, weil man bei einer unsachgemäßen Schimmelentfernung, die z.B. eine spätere Sanierung durch einen professionellen Schimmelbeseitiger erschwert bzw. unmöglich macht, zur Kasse gebeten wird.

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Quellen: viterma, utopia, umweltbundesamt Vorschaubilder: ©Getty Images ©Flickr/Aimee Rivers