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Ungeziefer: Invasive Ameise erobert Deutschland – Stromausfälle drohen

Die Tapinoma-Ameise breitet sich aktuell in Deutschland aus und beschädigt Gärten, Gebäude und Infrastruktur. Das musst du jetzt wissen.

Eine Tapinoma-Ameise in Nahaufnahme.
© Madadi Adel/Wirestock Creators - stock.adobe.com

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Die Tapinoma-Ameise bereitet deutschen Hausbesitzern zunehmend Kopfzerbrechen. Das unscheinbare Insekt aus dem Mittelmeerraum entwickelt sich zu einer ernsten Bedrohung – und zwar nicht nur für Gärten, sondern für die gesamte Infrastruktur. In der badischen Grenzstadt Kehl sorgte der winzige Eindringling bereits für Strom- und Internetausfälle – und das ist erst der Anfang.

Tapinoma-Ameise: kleines Insekt – große Probleme

Die 2 bis 4 Millimeter große Ameise richtet massive Schäden an: Die Tapinoma-Ameise, wissenschaftlich Tapinoma magnum genannt, bildet sogenannte Superkolonien mit Hunderttausenden bis Millionen von Tieren. Diese Massen dringen nicht nur in Häuser ein, sondern beschädigen Bausubstanz und technische Anlagen.

Besonders kritisch: Anders als heimische Arten verbreitet sich die Tapinoma-Ameise explosionsartig. Während deutsche Ameisenarten meist territorial begrenzt bleiben, kennt die Drüsenameise keine Grenzen – die Ameisen breiten sich großflächig aus und unterhöhlen dabei Straßen, Mauern und Gehwege.

Hier breitet sich die Tapinoma-Ameise aus

Tapinoma-Ameisen tummeln sich an einer beschädigten Hauswand.
Die Ameisen verursachen große Schäden. Credit: Alexey Protasov – stock.adobe.com

Bislang war die Tapinoma-Ameise hauptsächlich in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen anzutreffen. Doch nun gibt es erste beunruhigende Nachweise auch in Sachsen – konkret in Dresden-Langebrück und einem Gartencenter in Coswig. Experten warnen: Die weitere Ausbreitung ist nur eine Frage der Zeit.

Der Grund für die rasante Verbreitung liegt in unseren Gartencenter-Einkäufen. Die Insekten reisen als blinde Passagiere mit mediterranen Kübelpflanzen, Olivenbäumen und anderen südländischen Gewächsen nach Deutschland. Da immer mehr Restaurants und Privatgärten auf mediterrane Bepflanzung setzen, schafft sie ideale Ausbreitungsbedingungen.

Tapinoma im Garten: So erkennst du die Ameisen

Die Tapinoma-Ameise zu identifizieren, ist nicht ganz einfach: Charakteristisch sind extreme Größenunterschiede zwischen den Arbeiterinnen – manche sind doppelt so groß wie andere. Bei Bedrohung stößt sie einen intensiven Duftstoff aus, der unverwechselbar ist. Falls du verdächtige Ameisen entdeckst, solltest du nicht in Panik verfallen. Das Tapinoma-Forschungsprojekt der Naturkundemuseen Stuttgart und Karlsruhe hilft bei der Bestimmung. Du kannst einfach ein Foto einschicken – oft gibt es Entwarnung.


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Tapinoma bekämpfen – ein aussichtsloser Kampf?

Die schlechte Nachricht: Die Tapinoma-Ameise lässt sich extrem schwer bekämpfen. Herkömmliche 🛒 Insektizide versagen meist gegen die riesigen Superkolonien. Experten raten Privatleuten sogar davon ab, da die Mittel in Innenräumen gesundheitsschädlich sein können. Erfolgversprechender sind professionelle Methoden wie Heißwassergeräte, die bereits in Kehl eingesetzt werden. Bei einem Befall solltest du unbedingt deine Gemeinde informieren – Einzelkämpfer haben gegen diese Invasorin keine Chance.

Quelle: mdr, Naturkundemuseum Stuttgart