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Mücken: Tigermücke breitet sich aus – Forscher brauchen jetzt deine Hilfe

Die Tigermücke breitet sich in Deutschland aus. Forscher des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung bitten jetzt um Mithilfe.

Eine Tigermücke sticht einen Menschen, Bild in Nahaufnahme.
© Adnan - stock.adobe.com

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Die Tigermücke ist längst kein exotisches Problem mehr, das nur tropische Länder betrifft. Die kleinen, schwarz-weiß gestreiften Mücken haben es mittlerweile auch nach Deutschland geschafft und können über 20 verschiedene Krankheitserreger übertragen – von Dengue-Fieber bis hin zum Zika-Virus. Die gute Nachricht: Du kannst aktiv dabei helfen, das invasive Ungeziefer zu erforschen und ihre Ausbreitung zu dokumentieren, denn Wissenschaftler sind dringend auf deine Unterstützung angewiesen, um mehr über die Tigermücke und andere Mückenarten in Deutschland herauszufinden.

Forscher des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) erstellen nämlich einen sogenannten Mückenatlas für Deutschland. Dieser soll u.a. dabei helfen, neue, invasive und gefährliche Mückenarten zu identifizieren. Wie zum Beispiel die häufig in den Medien genannte Asiatische Tigermücke.

Asiatische Tigermücke & Co.: Wieso Mücken gefährlich sind

Stechmücken nehmen wir vor allem als nervtötende Biester wahr. Dabei sind sie ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Doch nicht alle Mücken tragen etwas gleichviel zu diesem bei: Solche, die nicht zu diesem passen, bezeichnet man auch als invasiv. Ein Beispiel aus der Welt der Mücken ist die Asiatische Tigermücke, die sich in den vergangenen Jahren auch in Deutschland zunehmend verbreitet. Dieses beim Warentransport aus Südostasien importierte Exemplar kann weit mehr als zwanzig tropische Krankheiten übertragen. Darunter das Dengue-, Gelbfieber- und Zika-Virus.

Ein Foto der asiatischen Tigermücke, Nahaufnahme.
Die Asiatische Tigermücke erkennt man vor allem an ihrer tigerartigen Musterung. Credit: IMAGO / blickwinkel

Jedoch: Wenn die Tigermücke hier in Deutschland aufwächst, kann sie nur dann Krankheiten übertragen, wenn sie einen Menschen sticht, der das Virus aus dem Ausland eingeschleppt hat. Da sie aktuell noch eher selten vorkommt, ist die Übertragung einer tropischen Krankheit also eher unwahrscheinlich. Nimmt ihre Population jedoch zu, steigt logischerweise auch die Wahrscheinlichkeit.

So unterstützt du die Mückenforschung und wirst zum Mückenjäger

Viele Jahre lang wurde das Studium der Mücken in Deutschland vernachlässigt, was bedeutet, dass grundlegende Informationen über das Vorkommen und die Verbreitung verschiedener Arten fehlen. In Zeiten der Globalisierung und der Klimakrise wird das Einschleppen und Ansiedeln nicht-einheimischer Mückenarten begünstigt. Auch einheimische Mücken können Erreger übertragen.


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Daher ist es besonders wichtig zu wissen, welche Stechmückenarten aktuell in Deutschland vorkommen, wie diese geografisch verteilt sind und ob sich ihr jahreszeitliches Auftreten verändert hat. Du kannst mithelfen, den Mückenatlas zu erweitern und Forschern wichtige Informationen über Mücken zur Verfügung zu stellen. Das Ganze geht in 3 Schritten:

  1. Mücke einfangen: Die Mücke soll unversehrt gefangen, nicht platt gehauen oder zerquetscht werden. Leg also die Fliegenklatsche eine Weile beiseite und nimm als Fanginstrument lieber ein Glas oder noch besser, eine verschließbare Dose. Stülpe das Behältnis über die gejagte Mücke, sobald diese sich in Sicherheit wähnt.
  2. Einfrieren: Leg das Behältnis für eine Nacht ins Gefrierfach. Die Mücke ist am nächsten Morgen erfroren. Falls sich Flüssigkeit im Gefäß niedergeschlagen hat, lass es mitsamt der toten Mücke eine Weile offen stehen – solange, bis die Feuchtigkeit verdunstet ist.
  3. Einsenden: Gib die tote Mücke, ohne sie anzufassen, in einen bruchsicheren geschlossenen Behälter, der sich gut verschicken lässt, etwa eine kleine Plastikdose oder eine Streichholzschachtel. Fülle dazu dieses Einsendeformular mit den Fangdaten aus und lege es dem verschlossenen Behälter im Umschlag oder im Päckchen bei. Bitte ausreichend frankieren, damit die Mückenpost auch das Forschungszentrum erreicht!

Sende deine Mücke an folgende Adresse:

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V.
„Mückenatlas“
Eberswalder Straße 84 m
15374 Müncheberg

Von Tigermücke gestochen – und jetzt?

Mal abgesehen von der Wissenschaft, solltest du aber auch persönlich aufpassen. Denn: Nicht nur die Asiatische Tigermücke, sondern auch einheimische Mückenarten können Krankheitserreger übertragen. Du kannst dich vor Stichen schützen, indem du lange, stichdichte Kleidung trägst und Mückenspray benutzt. Insektenschutzgitter an den Fenstern verhindern außerdem, dass Mücken in die Wohnung oder ins Haus gelangen.

Quelle: ARD