Verbrannter Rasen ist im Sommer kein ungewohnter Anblick. Um Wasser und Geld zu sparen, ist es oftmals nicht möglich, die gesamte Rasenfläche den ganzen Sommer lang ausreichend zu bewässern. Doch keine Sorge: Mit wenigen Sofortmaßnahmen hauchst du deinem Grün wieder neues Leben ein.
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Verbrannter Rasen: Kein Grund zur Panik
Die Wurzeln vieler Bäume und Sträucher mögen ja noch recht lang sein und sich auch aus tieferen Bodenschichten versorgen können. Rasenwurzeln sind hingegen nur zehn Zentimeter lang, sodass die Gräser bereits nach einigen Tagen Hitze und Wassermangel vertrocknen.
Doch zum Glück sind Rasengräser äußerst robuste und hartnäckige Pflanzen. Obwohl der oberirdische Teil des Rasens bei Hitze vertrocknet, überleben die unterirdischen Wurzeln. Sobald es wieder mehr regnet, können sich die Rasenflächen demnach regenerieren. Mit den folgenden Tipps zur Rasenpflege kannst du deine Grünflächen im Sommer bestmöglich unterstützen und den verbrannten Rasen retten.
Rasen regelmäßig Düngen
Rasen benötigt Nährstoffe. Zu viel oder zu wenig Dünger kann aber dazu führen, dass der Rasen im Sommer verbrennt. Dünge den Rasen deshalb unbedingt nach Angaben des Herstellers. Achte dabei auf die korrekte Dosierung und verwende Dünger, der für die Bodenart in deinem Garten geeignet ist. Eine Bodenanalyse oder eine Beratung im Fachhandel kann hier bei der Auswahl des Düngers helfen. Vor dem Winter solltest du deinen Rasen vorsichtshalber noch mit einem speziellen Herbstdünger unterstützen.
Den Rasen richtig bewässern
Wenn du vermeiden willst, dass dein Rasen vertrocknet, kommst du um eine zusätzliche Bewässerung, z.B. mit dem Rasensprenger, nicht herum. Eine tägliche Bewässerung ist dabei aber nicht notwendig. Bewässere den Rasen lieber ein- bis dreimal in der Woche intensiv. So erreicht das Wasser auch die tieferen Bodenschichten und die Wurzeln der Gräser wachsen weiter hinunter. Langfristig macht eine solche Verwurzelung den Rasen weniger anfällig für Trockenheit.

Wie viel Wasser braucht der Rasen?
Optimal sind 10 bis 25 Liter Wasser pro Quadratmeter. Das kannst du überprüfen, indem du ein übliches zylinderförmiges Trinkglas auf den Rasen unter den Rasensprenger stellst. Ist das Glas zwei Zentimeter gefüllt, hast du ungefähr 20 Liter Wasser pro Quadratmeter verabreicht. Der beste Zeitpunkt zum Bewässern des Rasens ist der frühe Morgen. Zu dieser Zeit kann das Wasser nicht so schnell verdunsten und die Wurzeln nehmen die Feuchtigkeit besser auf. Am besten stellst du – je nach Rasenfläche – mehrere Rasensprenger in deinem Garten auf und installierst eine Zeitschaltuhr. So kannst du sicherstellen, dass jede Rasenfläche genügend Wasser abbekommt.
Unkraut aus verbranntem Rasen entfernen
Rasenunkräuter, die tief wurzeln, kommen mit trockenen Perioden viel besser klar als die Rasengräser. So erobert das Unkraut im Sommer schnell ganze Areale der Rasenfläche. Kontrolliere deine Rasenflächen deshalb regelmäßig und entferne jegliches Unkraut im Rasen samt Wurzel so schnell wie möglich. Um die langen Pflanzenwurzeln zu entfernen, verwendet du am besten ein Küchenmesser oder einen Rasenunkrautstecher.
Verbrannten Rasen vertikutieren
Bis Anfang November besteht die Möglichkeit, verbrannten Rasen zu vertikutieren. So entfernst du nach einem trockenen Sommer vertrocknete und verfilzte Rasenreste. Die Methode ist allerdings umstritten. Gartenexperten meinen, dass das Vertikutieren des Rasens gar nicht notwendig sei, wenn man seinen Rasen zwei- bis dreimal im Jahr mit einem organischen Dünger versorge.
Wichtig: Vertikutiere nur grünen Rasen, um die Graspflanzen nicht unnötig unter Stress zu setzen.
Rasen abends mähen – nicht zu tief
Wer den Rasen zum falschen Zeitpunkt mäht, sorgt unfreiwillig dafür, dass dieser schneller verbrennt. Nutze vor allem an heißen Sommertagen zum Rasenmähen ausschließlich die Abendstunden. So haben die Schnittstellen an den Grashalmen Zeit, über Nacht zu heilen. Außerdem ist der Rasen dann nicht mehr mit der Fotosynthese beschäftigt und kann sich voll und ganz auf die Regeneration konzentrieren.
Tipp: Mähe den Rasen nicht zu kurz, um zu vermeiden, dass er verbrennt. Halte dich beim Rasenmähen an die Drittel-Regel.
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Kahle Stellen nachsäen
Auf kahlen Stellen im Rasen macht sich Unkraut besonders schnell breit. Die entsprechenden Stellen sollte man deshalb nachsäen. Lockere den Boden an der kahlen Stelle mit einer Harke auf und bringe nun das Saatgut – am besten eine spezielle Nachsaat-Mischung – aus. Bewässere diese Stelle mehrmals täglich. Damit der neue Rasen gut anwächst, darf der Boden nicht austrocknen.
Wer das tägliche Bewässern umgehen will, wartet mit der Nachsaat noch bis September oder maximal bis Anfang Oktober. Bis dahin ist der Boden noch warm und es ist feuchter als im Sommer.
Rasen neu anlegen
Wenn keine Besserung eintritt, zeigt der Wurzeltest, ob der verbrannte Rasen noch zu retten ist. Sind nur die Halme braun, ist eine Regeneration noch möglich. Sind die Wurzeln jedoch durch die Hitze abgestorben, kommt jede Hilfe zu spät. Für den Test wird ein schmales Stück Rasen mit einem Spaten etwa 10 bis 15 Zentimeter tief ausgestochen und anschließend die Wurzel untersucht. Sind die Wurzeln vertrocknet, muss der Rasen neu angelegt werden. Am besten entscheidest du dich hierbei für ein Saatgut, das besonders gut mit Trockenheit zurechtkommt.
Rasenfläche im Winter schonen
Versuche, deine Rasenflächen im Winter so wenig wie möglich zu betreten. Sie benötigen den Winter, um sich von einem trockenen Sommer zu erholen. Trittspuren, die in der kalten Jahreszeit entstehen, bleiben außerdem noch lange sichtbar. Da der Rasen ab dem Herbst nicht mehr wächst, kann er sich erst im Frühjahr regenerieren.