Veröffentlicht inFamilie, Ratgeber

Verrückte Verhaltensweisen in der Kindheit, die oft ein Schrei nach Hilfe sind

Bei diesen 10 scheinbar verrückten Verhaltensweisen deines Kindes kann es sich um einen versteckten Hilferuf handeln.

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Genauso wie Erwachsene zeigen Kinder im Verlauf eines Tages die unterschiedlichsten Gefühle und Stimmungen. Deshalb ist es für Eltern nicht immer leicht zu erkennen, wann es „ernst“ wird.

Kinder können sich aufgrund verschiedener Situationen ängstlich oder gestresst fühlen und bringen ihre Gefühle oftmals durch auffälliges Verhalten zum Ausdruck. Aber auch fehlende Aufmerksamkeit der Eltern kann zu Aggressionen oder Hyperaktivität führen. Es ist wichtig, solche Verhaltensauffälligkeiten schon nach kurzer Zeit zu erfassen und dem Kind zu helfen. Denn die Kleinen provozieren mit einem solchen Verhalten nicht, weil sie „böse“ sind, sondern weil sie damit einen Hilferuf an ihre Eltern senden.

Um diese indirekten Warnsignale zu bemerken, sollte man sein Kind aufmerksam beobachten und das Verhalten auch mit dem von Gleichaltrigen vergleichen, da nicht jedes Weinen oder jeder Schlag gleich ein Schrei nach Aufmerksamkeit ist und bestimmte Verhaltensweisen in gewissen Entwicklungsstufen ganz normal sind.

Bei den folgenden 10 verrückten Verhaltensweisen deines Kindes kann es sich allerdings um einen versteckten Hilferuf handeln:

1. Aggressionen und Beißen gegen die Eltern

Aggressionen gegen die Eltern lassen sich häufig mit der Gehirnentwicklung des Kindes erklären. Das logische und überlegende Denkvermögen befindet sich bei kleinen Kindern noch im Aufbau. Beißen und Aggressionen sind somit keine Spiegelung eines schlechten Erziehungsstils. Kleinkinder haben einfach noch nicht die erforderliche Gehirnkapazität für eine zuverlässige Selbstkontrolle und so geschieht es, dass sie gut und gerne ihr Spielzeug nach dir werfen, während du versuchst, ihnen einen Kuss zu geben.

Biete deinem Kind deine Hilfe an, indem du seine Gefühle verbalisierst und ihm das richtige Verhalten vorführst. Danach kannst du dein Kind bitten, dieses Verhalten zu wiederholen, bis es die angemessene Reaktion verstanden und gelernt hat.

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2. Andere Kinder schlagen

Kinder lernen erst im Laufe der Kindheit, wie man mit starken Emotionen wie Angst oder Wut umgeht. Bis zum 5. Lebensjahr sind ihre Kommunikations- und Bewältigungsfähigkeiten noch nicht sehr ausgeprägt und sie nutzen Schläge als eine Form der Kommunikation.

Ältere Kinder verhalten sich anderen gegenüber oft aufgrund von Angst oder Stress aggressiv. Sie wollen gesehen werden und suchen so den Kontakt zu den Eltern; Schlagen ruft diese mit Sicherheit schnell auf den Plan.

Statt auf dein kleines Kind einzureden, kannst du es begleiten und versuchen, Unheil vorausschauend abzuwenden. Das bedeutet, dass du versuchen kannst, einen Arm nach dem Zum-Schlag-Ausholen sanft und beinahe beiläufig „umzulenken“.

Bei größeren Kindern hilft es, ihnen klarzumachen, dass sie sehr wohl von dir gesehen werden, und ihnen einen besseren Weg zur Kommunikation aufzuzeigen, der keine Schläge nötig hat.

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3. Wimmern

Wimmernde Kinder sind oftmals erschöpft und brauchen die Hilfe ihrer Eltern. Durch ihr Verhalten drücken sie aus, dass sie gestresst, müde oder überfordert sind oder sich einfach nach mehr Nähe sehnen. Sie verhalten sich wie ein kleines Baby, um die Aufmerksamkeit der Eltern zu erlangen und bei ihnen Trost und Unterstützung zu bekommen.

Auch wenn es schwerfällt, versuche, nicht mit Wut oder Ärger auf das Wimmern deines Kindes zu reagieren. Es braucht in diesem Moment einfach deine Zuwendung. Atme 5-mal tief durch, wenn du von dem Geräusch genervt bist, und reagiere mit Verständnis. So stärkst du die Beziehung zu deinem Kind und füllst seinen emotionalen Speicher wieder auf.

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4. Spielzeug herunterwerfen oder zerstören

Wenn dein Kind sein Spielzeug herunterwirft, zerstört oder eine neue Puppe oder ein neues Auto gar links liegen lässt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass es sich zu Hause langweilt. Es sehnt sich womöglich nach einem Spaziergang, einer kreativen Beschäftigung oder einfach nur danach, mit dir zu kuscheln.

Schlage deinem Kind andere Aktivitäten vor, aber sei dabei nicht zu aufdringlich oder bestimmend. Fange zum Beispiel an, ein Bild zu malen. Wenn dein Kind Lust darauf hat, wird es sich dir mit Freude anschließen.

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5. Stimmungsschwankungen 

Dein Kind fängt an zu schreien und zu weinen, obwohl doch gar nichts Schlimmes passiert ist? Du hast ihm z.B. nur gerade anstelle des pinkfarbenen den blauen Becher gegeben? Was für dein Kind nach einer mittelschweren Katastrophe aussieht, liegt oftmals nur an seiner Entwicklung. Kleinkinder können mit komplexer werdenden Emotionen einfach noch nicht richtig umgehen und jede noch so kleine Enttäuschung ist sehr frustrierend und fühlt sich für sie wie das Ende der Welt an.

Bleib gelassen und erlaube deinem Kind, seiner Frustration Ausdruck zu verleihen. Mache ihm aber gleichzeitig klar, dass ein so starker Gefühlsausbruch der Situation nicht angemessen ist. Zeige deinem Kind stattdessen bessere Wege, wie es seine Gefühle herauslassen kann, und gib ihm zu verstehen, dass es nicht in Ordnung ist, sein Essen vom Tisch zu schubsen, nur weil man wütend ist. 

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6. Sich nicht anziehen oder anschnallen lassen

Kinder, die sich nicht anziehen oder im Auto in ihrem Kindersitz nicht anschnallen lassen wollen, sind oftmals müde und sehnen sich nach Ruhe und Zeit zum Entspannen. Ihr „Terminkalender“ ist einfach zu vollgepackt und sie reagieren mit Verweigerung auf den Stress. 

Überdenke den Terminplan deines Kindes und frage dich, ob du ihm oder ihr mit den vielen Aktivitäten nicht womöglich zu viel zumutest. Wenn dies der Fall ist, streiche etwas und baue Ruhephasen in den Tag ein. 

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7. Zu allem Nein sagen

Einige Kinder weigern sich, ihr Abendbrot zu essen, sich die Zähne zu putzen oder den Schlafanzug anzuziehen. Sie scheinen einfach nicht kooperieren zu wollen. Häufig kommt es den Eltern so vor, als ob ihr Kind versuchen würde, sie mit ihrem Verhalten zu manipulieren. Das Neinsagen hat aber damit nichts zu tun und ist oftmals nur ein Zeichen dafür, dass das Kind versucht, sich vor äußeren Einflüssen zu schützen, und dass es sich nicht zwingen lassen will. 

Um einen Machtkampf zu vermeiden, solltest du nicht mit Drohungen reagieren. Bei kleinen Kindern helfen Ablenkungen oder Alternativen, um aus dem „Nein“ doch noch ein „Ja“ zu machen. Bei größeren Kindern kann es sinnvoll sein, ihnen zwei Wahlmöglichkeiten zu geben. Kleine Dinge allein zu entscheiden, stärkt die Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen deines Kindes.

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8. Lügen und betrügen

Kinder, die ab und zu lügen, sind nicht gleich verhaltensauffällig. Aber wenn sich dieses Verhalten zu häufig zeigt, darfst du es nicht ignorieren. Ein Grund für wiederholtes Lügen kann Angst des Kindes vor der Reaktion seiner Eltern auf die Wahrheit, z.B. eine schlechte Schulnote, sein.

Erstens: Nimm es nicht persönlich. Zweitens: Versuche die Wurzel der Lüge zu finden. Drittens: Erkenne positives Verhalten noch stärker an.

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9. Im Kreis rennen oder ständig raufen

Kinder, die schwer zur Ruhe kommen und wild umherrennen oder ständig raufen wollen, sind meistens körperlich nicht richtig ausgelastet. Mit diesem auffälligen Verhalten wollen sie darauf hinweisen, dass sie draußen spielen, springen oder mit anderen Kindern zusammensein wollen.

Achte darauf, dass dein Kind genug Bewegung bekommt, und organisiere Treffen mit anderen Kindern, damit es mit ihnen spielen und seine angestaute Energie loswerden kann.

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10. Starke Ängste

Ängste sind bei Kindern weit verbreitet und gehören zur normalen Entwicklung. Besonders im Kleinkindalter ängstigen sich Kinder oft vor der Dunkelheit, vor Monstern unter ihrem Bett und vor dem Alleinsein. Solche Ängste sind typisch für ein bestimmtes Entwicklungsalter und verlieren sich im weiteren Verlauf weitgehend wieder. Wenn Kinder jedoch darüber hinaus oder auch in späteren Entwicklungsphasen starke Ängste zeigen, sich z.B. weigern, in den Kindergarten oder die Schule zu gehen oder nachts immer wieder bei den Eltern schlafen wollen, deutet es darauf hin, dass ihnen Stabilität und Sicherheit fehlen. 

Wenn Kinder Ängste äußern, sollten Eltern auf diese eingehen – auch wenn sie ihnen unwichtig oder irrational erscheinen. Nimm die Gefühle und Wünsche deines Kindes ernst, ignoriere sie nicht oder bestrafe das Kind gar. Ermuntere es, die angstmachende Situation trotzdem weiter auszuprobieren. Bei Trennungsängsten kann es z.B. beim Nachbarskind spielen, mit dem Wissen, dass Mama nur ein Haus weiter ist. Oder jage Monster unter dem Bett mit Hilfe eines Besens aus dem Zimmer oder lege „Monsterpulver“ aus. So lernt dein Kind, dass es schwierige Situationen selbst lösen und bewältigen kann.

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Im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern ist es wichtig, dass Eltern viel Verständnis und Einfühlungsvermögen aufbringen. Rufe dir immer wieder ins Gedächtnis, dass dein Kind sich nicht mit Absicht schlecht verhält, sondern dich durch sein Verhalten nur darauf aufmerksam machen will, dass ihm etwas fehlt. Stabilität, Struktur und Nähe sind wichtig, damit dein Kind das so wichtige Selbstvertrauen aufbauen kann.

Quellen: BrightSide, Motherly, FocusZüriost, MedlinePlus
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