In den meisten Haushalten zählt die Waschmaschine zu den größten Stromverbrauchern. Das liegt vor allem daran, dass die Erwärmung des Wassers zum Wäschewaschen viel Energie kostet. Vielleicht hast du auch schon einmal daran gedacht, deine Waschmaschine an das Warmwasser anzuschließen, um Kosten zu senken? Schließlich ist das Wasser bereits erhitzt und muss nicht mehr durch die Maschine elektrisch aufgewärmt werden. Doch ist dieser vermeintliche Spartipp wirklich so effektiv, wie er klingt? Hier erfährst du es!
Inhaltsverzeichnis
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Waschmaschine an Warmwasser anzuschließen?
Der wichtigste Punkt zuerst: Wenn du jetzt voller Tatendrang deine Waschmaschine an das Warmwasser anschließen möchtest, wirst du wahrscheinlich enttäuscht sein. Denn die meisten handelsüblichen Waschmaschinen verfügen lediglich über einen Kaltwasseranschluss. Der Großteil der Waschmaschinen ist darauf ausgelegt, kaltes Wasser aufzunehmen und auf die gewünschte Temperatur zwischen 30° und 95° zu erwärmen.

Es gibt jedoch Spezialmodelle von einigen wenigen Herstellern, die einen separaten Kalt- und Warmwasseranschluss besitzen. Dieses Extra gibt es natürlich nicht umsonst: Diese Geräte kosten in der Regel etwa 10 Prozent mehr als vergleichbare Standardmodelle.
Wenn du dich für den Kauf solch einer Waschmaschine entschieden hast, stehst du vor einem neuen Problem, denn neben dem passenden Gerät muss auch ein geeigneter Warmwasseranschluss vorhanden sein. In Mehrfamilienhäusern gibt es oft einen Waschkeller für alle Mieter, hier findest du in der Regel nur eine Kaltwasserleitung.
Bäder und Küchen, in den Waschmaschinen auch häufig einen Platz finden, verfügen über einen Warmwasseranschluss, dieser ist jedoch in den meisten Fällen schon belegt. Du müsstest ein Warmwasser-Doppelanschluss-Eckventil 🛒 installieren, um den vorhandenen Anschluss mehrfach zu nutzen.
Der Temperatur-Haken
Dir ist eine neue Waschmaschine zu teuer und du überlegst, den vorhandenen Kaltwasseranschluss deiner Waschmaschine mit dem Warmwasserhahn zu verbinden? Das ist keine gute Idee! Warmwasser aus der Leitung hat aus hygienischen Gründen eine Temperatur von mindestens 60°. Für die meisten Textilien ist diese Wassertemperatur jedoch viel zu hoch.
Da deine Maschine nun jedoch keinen Zugang mehr zu Kaltwasser hat, kann die Temperatur nicht verringert werden und deine Lieblingskleidung wird beim Waschen ruiniert. Hinzu kommt, dass die Materialien normaler Waschmaschinen nicht für den dauerhaften Betrieb mit heißem Wasser ausgelegt sind. Der Wasserschlauch, Dichtungen und andere Komponenten können durch die ständige Hitze schneller verschleißen und zu technischen Problemen führen.
Technische Lösungen: Wenn du es trotzdem versuchen willst
Besitzt du keine Waschmaschine mit doppeltem Anschluss, gibt es dennoch Möglichkeiten, das Warmwasser zum Wäschewaschen zu nutzen. Hierfür musst du nur spezielle Hilfsmittel zwischen deinen Wasseranschluss und deine Maschine schalten:
- Mischarmatur: Eine Mischarmatur 🛒 ist die günstigste, aber auch die aufwendigste Lösung. Mit diesem Hilfsmittel musst du bei jedem Waschgang selbst das Warmwasser auf- und nach etwa zehn Minuten wieder zudrehen, um dann das kalte Wasser aufzudrehen. Vergisst du dies, wird deine Wäsche zu heiß gewaschen.
- Thermostatischer Mischer: Etwas komfortabler ist hingegen ein thermostatischer Mischer 🛒. Hiermit kannst du die gewünschte Temperatur einstellen, musst sie aber vor jedem Waschgang an die jeweilige Wäsche anpassen.
- Vorschaltgerät: Diese Geräte mischen automatisch heißes und kaltes Wasser zur eingestellten Temperatur und halten diese aufrecht. Solch ein Luxus hat allerdings seinen Preis: Vorschaltgeräte kosten ab 300 Euro aufwärts.
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Waschmaschine an Warmwasser anschließen: Lohnt sich der Aufwand wirklich?
Die entscheidende Frage ist: Sparst du durch das Anschließen der Waschmaschine an das Warmwasser tatsächlich Energie und Geld? Das hängt von mehreren Faktoren ab:
- Dein Waschverhalten: Wäschst du häufig mit hohen Temperaturen, kannst du durchaus Geld sparen, wenn du deine Waschmaschine an das Warmwasser anschließt. Wäschst du eher bei niedrigen Temperaturen, lohnt der Aufwand nicht.
- Die Warmwassererzeugung deines Hauses: Wird dein Warmwasser elektrisch erzeugt, sparst du kaum Energie. Bei einer Zentralheizung mit fossilen Brennstoffen sind moderate Einsparungen möglich.
- Klimafreundliche Warmwasserbereitung: Am effektivsten ist der Warmwasseranschluss, wenn das Wasser durch eine Wärmepumpe oder Solarthermie erhitzt wird.
Übrigens: Eine moderne Waschmaschine verbraucht bei vier wöchentlichen Waschgängen etwa 150 bis 220 Kilowattstunden jährlich, was aktuellen Stromkosten von 40 bis 60 Euro entspricht. Die Anschaffungs- und Installationskosten für Spezialgeräte oder Zusatzlösungen amortisieren sich daher oft erst nach vielen Jahren.
Fazit: Alternativen zum Energiesparen
So verlockend die Idee auch klingt, das Warmwasser aus der Leitung zu nutzen, um deine schmutzige Wäsche kostensparend zu waschen – bei genauerem Hinsehen gestaltet sich dieser vermeintliche Spartipp eher zum Flop. Anstatt in teure Umrüstungen zu investieren und eventuelle Schäden an deiner Maschine in Kauf zu nehmen, könntest du erwägen, eine besonders energieeffiziente Waschmaschine zu kaufen und energiesparend zu waschen.
Auch die Nutzung von Eco-Programmen, das Waschen mit niedrigen Temperaturen und das richtige Befüllen der Waschtrommel können sich positiv auf deinen Energieverbrauch auswirken. Diese Maßnahmen sind oft praktikabler und können ähnliche oder sogar bessere Einsparungen bringen als der aufwendige Anschluss deiner Waschmaschine an das Warmwasser.
Quelle: haus.de

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