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Rasen: Schluss mit Golfrasen! So wird dein Garten zum Paradies für Insekten

Endlich ist es so weit: Wenn du ein Faulpelz bist, ist jetzt deine Zeit gekommen! Lass die Gartenarbeit links liegen, lehne dich entspannt zurück und leiste währenddessen einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Wer seinem Rasen die Möglichkeit gibt, sich in eine Wildblumenwiese zu verwandeln, spart nicht nur viel Zeit bei der Gartenarbeit, sondern lockt auch […]

Blumenwiese
© Andreas Gruhl - stock.adobe.com

Gartendeko gestalten: Ideen für ein schönes und individuelles Gartenambiente

Endlich ist es so weit: Wenn du ein Faulpelz bist, ist jetzt deine Zeit gekommen! Lass die Gartenarbeit links liegen, lehne dich entspannt zurück und leiste währenddessen einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Wer seinem Rasen die Möglichkeit gibt, sich in eine Wildblumenwiese zu verwandeln, spart nicht nur viel Zeit bei der Gartenarbeit, sondern lockt auch allerlei summende Insekten an. Los geht’s mit dem herrlichen Nichtstun!

Rasenmähen: Nützlich oder schädlich?

Wenn du keinen Rasenroboter im Garten hast, mähst du deinen Rasen im Durchschnitt einmal pro Woche. Schön kurz und „sauber“ sollte er sein, schließlich ist ein grüner Rasenteppich oft das Erste, das Besuchern bei einem Blick in deinen Garten auffällt. Sind die Halme lange oder länger, wirkt es schnell unordentlich. Doch genau diese vermeintliche Unordnung ist der Schlüssel zur Artenvielfalt!

Wildblumenwiese
Solch eine Wildblumenwiese lockt zahlreiche Insekten in deinen Garten. Credit: IMAGO / Funke Foto Services

Das ständige Rasenmähen verhindert das Wachstum von Wildkräutern und Blühpflanzen. Zwischen den kurzgeschorenen Halmen haben weder Klee noch Gänseblümchen eine Chance. Pestizide und Dünger erledigen den Rest – der Rasen wird zum Biotop ohne Leben.

Eine Untersuchung amerikanischer Forscher zeigt eindeutig: Je seltener der Rasen gemäht wird, desto artenreicher wird er. Schon ein Drei-Wochen-Rhythmus lässt Klee und Löwenzahn wieder sprießen – ein Festbuffet für Wildbienen und Co.

Die Wildblumenwiese: Insektenparadies statt Monokultur

Wusstest du, dass in jedem Rasen zahlreiche Wildblumen und Wildkräuter schlummern? Wenn du diesen genug Zeit gibst, um zu wachsen, und auf den Einsatz von Dünger verzichtest, kannst du dich mit etwas Geduld zukünftig an einer prächtigen Wildblumenwiese erfreuen.

Was zunächst etwas ungepflegt erscheint, entwickelt sich mit den Jahren zu einem farbenfrohen Blütenteppich. Gänseblümchen, Hahnenfuß, Kriechender Günsel, Kleine Braunelle, Klee sowie Margeriten, Wiesenscharfgarbe und Königskerzen – Sie alle gehören zu den heimischen Wildblumen, die für Bienen und Schmetterlinge unverzichtbar sind.

Weniger Arbeit, mehr Leben: Die Vorteile im Überblick

Wenn du deinen Rasen nur noch alle drei Wochen mähst, bietet dies eigentlich nur Vorteile. Du leistest einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz, ein vielfältiger Lebensraum für zahlreiche Insekten entsteht, der Verzicht auf Chemie fördert die natürliche Artenvielfalt und du sparst zudem Zeit und Geld.

Nun eignet sich natürlich nicht jeder Rasen für eine Wildblumenwiese. Kinder möchten auf der Rasenfläche toben oder du möchtest den Rasen selbst für Sport oder Picknick betreten. Vielleicht gefällt dir auch das „unordentliche“ Aussehen einer Wildblumenwiese nicht. Wenn du jedoch Vielfalt in deinem Garten möchtest, musst du ein wenig Wildheit zulassen.

Lasse hierfür einfach an verschiedenen Stellen im Garten Blühstreifen stehen oder mähe deinen Rasen abschnittsweise in Abständen von zwei bis drei Wochen, damit nicht alle Blütenpflanzen auf einmal verschwunden sind.

Hinweis: Eine Wildblumenwiese braucht Geduld. Der Umstieg von Golfrasen auf Naturparadies dauert meist mehrere Jahre – doch das Warten lohnt sich. Je weniger wir eingreifen, desto mehr regelt die Natur selbst.


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Insektenschutz für Hobbygärtner: Was du konkret tun kannst

Um Insekten mit einer Wildblumenwiese in deinen Garten zu locken, solltest du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Erster Schnitt erst ab Mitte Juni, zweiter frühestens im September.
  • Abschnittsweise mähen, damit immer irgendwo Blüten bleiben.
  • Blühinseln stehen lassen, vor allem an Rändern und unter Sträuchern.
  • Keine Chemie! Dünger und Unkrautvernichter sind Gift für die Artenvielfalt.
  • Rasenschnitt entfernen – Lässt du das Mähgut liegen, verfilzt der Boden und erstickt neue Keimlinge.
  • Wilde Ecken zulassen – hier finden Tiere Schutz, auch über den Winter.
  • Brennnesseln stehen lassen: Mähe Brennnesseln erst ab Mitte Juli, denn an Brennnesseln fressen die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten.

Wer weniger mäht, schafft mehr Leben. Ob echte Wildblumenwiese oder Wildkräuterrasen – beides ist ein Segen für die Biodiversität. Und hierfür musst du lediglich den Rasenmäher im Schuppen stehen lassen, der Natur Zeit geben und beobachten, wie das Leben zurückkehrt. Denn wo es summt, brummt und flattert, ist der Garten erst richtig lebendig.

Quelle: hessen.nabu.de, summende-gaerten.de, bund-bremen.net