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Zecken: In dieser Saison deutlich mehr FSME-Fälle und neue Risikogebiete

Mit steigenden Temperaturen beginnt nicht nur der Frühling, sondern auch die Zeckensaison. Im Jahr 2025 warnen Experten vor einem deutlichen Anstieg der Fälle von durch Zecken übertragenen Krankheiten.

Ein Schild, das über die Gefahr von Zecken aufklärt, an einem Baum.
© IMAGO / Rupert Oberhäuser

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Mit den steigenden Temperaturen beginnt nicht nur der Frühling, sondern auch die Zeckensaison. Im Jahr 2025 warnen Experten vor einem deutlichen Anstieg der Fälle von durch Zecken übertragenen Krankheiten. Besonders die Zahl der FSME-Erkrankungen und die Ausbreitung neuer Risikogebiete geben Anlass zur Sorge. Hier erfährst du, wie es dazu kommt und wie du dich gegen mögliche Gefahren schützen kannst.

Neue Risikogebiete und steigende FSME-Fälle

FSME ist eine Krankheit, die durch das FSME-Virus übertragen wird und schwere Entzündungen der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks verursachen kann. Im Jahr 2024 wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) 686 FSME-Fälle gemeldet – die zweithöchste Zahl seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001. Die meisten Betroffenen hatten keinen Impfschutz. Außerdem wurden 2025 neue Risikogebiete ausgewiesen, unter anderem in Mittelhessen, dem Saarland und vereinzelt in Niedersachsen und NordrheinWestfalen. Ehemals beschränkten sich diese vor allem auf die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg.

Temperaturen ab sechs Grad reichen aus, damit die Spinnentiere aktiv werden. Besonders häufig sind sie in Wäldern, Wiesen und Gärten anzutreffen, wo sie bevorzugt auf Gras, niedrigen Zweigen oder Sträuchern sitzen. Hält sich eine Person in einem der Risikogebiete auf, reicht ein kurzer Spaziergang durch hohe Vegetation, um von einer infizierten Zecke gestochen zu werden.

Dennoch besteht kein Grund zur Panik: Laut RKI tragen nur 0,1 bis 5 Prozent der Zecken in den Risikogebieten das FSME-Virus – je nach Region kann diese Zahl jedoch stark schwanken.

Ein Schild, das über die Gefahr von Zecken aufklärt.
Deshalb warnen Experten in diesem Jahr vor höherem Zeckenaufkommen. Foto: IMAGO / Ralph Peters

Borreliose: Eine ebenfalls ernstzunehmende Gefahr

Neben FSME ist die Borreliose eine weitere Erkrankung, die Zecken übertragen können. Diese bakterielle Infektion tritt in ganz Deutschland auf und stellt nach wie vor ein großes Problem dar, da es keine bundesweite Meldepflicht gibt. Schätzungsweise gibt es bis zu 120.000 Borreliose-Fälle pro Jahr. Die Symptome reichen von der klassischen Wanderröte (eine kreisrunde, rote Entzündung) über Gelenkschmerzen bis hin zu Nervenschäden, wenn die Krankheit unbehandelt bleibt.

Während gegen FSME eine Impfung möglich ist, bleibt die Borreliose weiterhin nur durch ein rechtzeitiges Entfernen der Zecke und gegebenenfalls eine Antibiotikabehandlung kontrollierbar.

Wichtige Schutzmaßnahmen gegen Zecken

Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, ist Prävention das A und O. Zeckenstiche lassen sich mit einfachen Schutzmaßnahmen weitgehend vermeiden:

  • Kleidung: Trage lange Hosen, geschlossene Schuhe und helle Kleidung, auf der Zecken besser sichtbar sind.
  • Zeckenschutzmittel: Nutze Antizeckenmittel, beachte aber, dass sie nur für etwa zwei Stunden wirken.
  • Körper absuchen: Nach Aktivitäten im Freien solltest du deinen Körper gründlich nach Zecken absuchen, insbesondere in warmen, feuchten Körperregionen wie Kniekehlen, Achselhöhlen oder hinter den Ohren.
  • Schnelles Entfernen: Falls du eine Zecke entdeckst, ziehe sie mit einer Pinzette oder Zeckenzange möglichst direkt an der Haut heraus. Drehen oder ziehen? Beide Methoden sind möglich – entscheidend ist, die Zecke möglichst schnell zu entfernen.
  • FSME-Impfung: Laut STIKO wird die FSME-Impfung Menschen in Risikogebieten oder mit beruflichem Zeckenrisiko (z. B. Forstwirtschaft) empfohlen.

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Mehr Aufmerksamkeit – aber kein Grund zur Panik

Die Zeckensaison 2025 ist ein ernster Anlass, um das Bewusstsein für präventiven Schutz zu schärfen, vor allem in den neuen und bestehenden Risikogebieten. Mit der richtigen Kleidung, regelmäßigen Kontrollmaßnahmen nach dem Aufenthalt im Freien und – wenn sinnvoll – einer FSME-Impfung kannst du dein persönliches Risiko deutlich reduzieren. Denke daran: Ein Zeckenstich muss nicht immer gefährlich sein, aber Vorsicht schadet nie. Im Zweifelsfall gilt es immer einen Arzt aufzusuchen.

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Quelle: wdr

>> Anmerkung der Redaktion <<

Die Inhalte dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultiere bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer deinen behandelnden Arzt.