Eine einzelne Zecke im Garten ist schon unangenehm genug. Doch keine Sorge: die Vorstellung von „Zeckennestern“ ist ein weit verbreiteter Mythos! Hier erfährst du, was wirklich hinter Zecken im Garten steckt und wie du effektiv mit ihnen umgehst.
Zeckennester – Das steckt dahinter
Entgegen vieler Annahmen bilden Zecken keine Nester. Was oft als „Zeckennest“ bezeichnet wird, sind in Wirklichkeit einzelne Zecken, die sich in günstigen Lebensräumen sammeln. Zeckenweibchen legen ihre mikroskopisch kleinen Eier (etwa 0,5 mm groß) einzeln oder in kleinen Gruppen ab – meist unter Laub oder in Bodenspalten. Diese Eier sind mit bloßem Auge praktisch nicht zu erkennen.
Aus den Eiern schlüpfen winzige Larven, die sich zunächst am Boden aufhalten. Später entwickeln sie sich zu Nymphen und schließlich zu erwachsenen Zecken. Diese verschiedenen Entwicklungsstadien können an günstigen Stellen gehäuft auftreten – daher der Eindruck eines „Nests“.

So findest du Zecken in deinem Garten
Bevor du tätig wirst, ziehe Schutzkleidung an, um Hautkontakt mit den Zecken zu vermeiden:
- Trage helle, geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen.
- Stecke die Hosenbeine in die Socken.
- Verwende Insektenschutzmittel auf Haut und Kleidung.
- Kontrolliere dich nach jedem Gartenaufenthalt gründlich.
Tipp – Mit einem einfachen Klebeband-Trick hältst du dir Zecken vom Leib.
Um Zecken im Garten aufzuspüren, gibt es einen bewährten Trick: Streife mit einem weißen Tuch oder alten Bettlaken langsam durch hohes Gras und niedrige Vegetation. Zecken klettern auf das Tuch und sind als dunkle Punkte gut erkennbar.
Besonders häufig findest du Zecken:
- In feuchten, schattigen Bereichen
- Im hohen Gras und Unterholz
- Unter Laubhaufen
- An Wegrändern und Waldrändern
- In etwa 30-150 cm Höhe an Gräsern und Sträuchern
Falls du von einer Zecke gebissen wirst, entferne sie schnellstmöglich mit einer spitzen Pinzette. Fasse sie möglichst hautnah und ziehe sie gerade heraus.
Diese Artikel könnten dich auch interessieren:
Zeckenprävention: Garten unattraktiv für Zecken gestalten
Anders als oft behauptet, solltest du deinen Garten nicht komplett „aufräumen“. Laubhaufen und naturnahe Bereiche sind wichtige Lebensräume für nützliche Tiere. Stattdessen:
- Halte Rasenflächen kurz gemäht
- Schaffe trockene, sonnige Bereiche
- Pflanze zeckenabwehrende Pflanzen wie Lavendel oder Rosmarin
- Entferne nur übermäßiges Unterholz in Aufenthaltsbereichen
- Lege Wege mit Kies oder Mulch an
FAQ – Häufige Fragen zum Thema „Zecken im Garten“
Was mögen Zecken überhaupt nicht?
Zecken mögen keine ätherischen Öle wie Lavendel, Eukalyptus oder Teebaumöl sowie bestimmte Duftstoffe in Repellentien mit DEET oder Icaridin. Sie meiden auch trockene, Repellentien Bereiche und bevorzugen stattdessen feuchte, schattige Stellen im hohen Gras oder Unterholz. Regelmäßiges Mähen des Rasens und das Entfernen von Laub reduziert daher ihre Lebensräume.
Wie sinnvoll sind Zeckenrollen?
Zeckenrollen enthalten Insektizid, das über Mäuse als Nistmaterial verteilt wird und so Zecken abtötet. Sie können die Zeckenpopulation im Garten reduzieren, ersetzen aber nicht andere Schutzmaßnahmen wie lange Kleidung und regelmäßige Zeckenkontrolle.
Ist eine Impfung gegen Zecken sinnvoll?
Eine Impfung gegen FSME ist in Risikogebieten sehr sinnvoll und wird empfohlen. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung – hier hilft nur die schnelle Entfernung der Zecke.