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Wohnung kindersicher machen: Einfache Tipps mit großer Wirkung

Um dein Kind vor Verletzungen und Unfällen zu schützen, solltest du deine Wohnung kindersicher machen. Erfahre hier, worauf du achten solltest.

Kleinkind spielt mit einer Steckdosenleiste
© IMAGO / HalfPoint Images

Die Mama hinter der Kamera muss sich das Lachen verkneifen, als die Babys in Aktion treten

Wenn du Kinder hast, wird dir erst bewusst, wie viele Gefahren in deinem vermeintlich sicheren Zuhause lauern: Ungesicherte Steckdosen, herunterhängende Kabel, offene Treppen, spitze Kanten und rutschende Teppiche verwandeln deine Wohnung in ein besorgniserregendes Gefahrengebiet. Doch keine Sorge, mit ein paar Tricks und Tipps kannst auch du deine Wohnung kindersicher machen. Erfahre hier, worauf du achten solltest.

Kindersicherheit im Haushalt: So schützt du deine Kleinen vor Gefahren

Kleine Kinder sind von Natur aus neugierig und entdeckungsfreudig und untersuchen alles mit ihren Händen, Füßen, den Augen und dem Mund. Doch Dinge, die für uns Erwachsene harmlos erscheinen, können für Kinder zur gefährlichen Falle werden. Die gute Nachricht: Mit etwas Aufmerksamkeit und gezielten Maßnahmen lässt sich ein Zuhause schaffen, in dem Kinder sicher aufwachsen können. Dieser Guide zeigt dir die größten Gefahrenquellen im Haushalt und wie du sie entschärfen kannst.

Steckdosenschutz, um Wohnung kindersicher zu machen
Neben Steckdosen gibt es noch viele andere Dinge im Haushalt, die für Kinder gefährlich werden können. Foto: IMAGO / Panthermedia

Tipp: Um deine Wohnung kindersicher zu machen, solltest du schon vor der Geburt damit beginnen. Spätestens im Krabbelalter sind Sicherheitsvorkehrungen ratsam.

Um alle möglichen Gefahren zu erkennen, solltest du dich zunächst auf Augenhöhe deines Kindes begeben. Gehe in die Knie und betrachte deine Räume gründlich mit den Augen eines Kindes: Gibt es Ecken und Kanten in Kopfhöhe, könnte der Nachwuchs an den Kabeln am Fernseher ziehen und sind gefährliche Reinigungsmittel leicht zugänglich? Die folgenden Punkte können dich dabei unterstützen, deine Wohnung kindersicher zu machen:

Beleuchtung: Sehen ist Sicherheit

Eine gute Beleuchtung ist nicht nur für die Atmosphäre wichtig, sondern ein grundlegender Sicherheitsfaktor. Kinder können Stolperfallen früh erkennen, Ecken und Kanten sind besser sichtbar und vor allem nachts wird die Orientierung durch Lichtquellen erleichtert.

Tipps zur Umsetzung:

  • Achte auf ausreichende Beleuchtung in allen Räumen, besonders in Fluren und Treppenhäusern.
  • Installiere Nachtlichter in strategischen Bereichen.
  • Platziere Lichtschalter in Kinderhöhe, damit auch deine Kleinen das Licht selbstständig einschalten können.
  • Nutze Bewegungsmelder für Bereiche, die nachts aufgesucht werden.

Boden und Teppiche: Rutschfrei durch den Alltag

Der Boden unter unseren Füßen birgt mehr Gefahren, als wir oft wahrnehmen. Besonders für Kleinkinder, die noch unsicher auf den Beinen sind, können glatte Böden oder Teppichkanten zu Unfallquellen werden.

Diese Maßnahmen schaffen Sicherheit:

  • Im Kinderzimmer empfehlen sich weiche Bodenbeläge oder zusätzliche Spielmatten.
  • Lose Teppiche solltest du immer mit rutschfesten Unterlagen sichern.
  • verschüttete Flüssigkeiten sofort aufwischen
  • Spielzeug nach dem Spielen wegräumen, um Stolperfallen zu reduzieren.
  • Rutschsocken für Kinder auf glatten Böden können Stürze verhindern.

Elektrosicherheit: Kinder und Strom trennen

Eltern stehen gerne einmal unter Strom, wenn sie Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen müssen. Doch die lieben Kleinen sollten von jeglichen Stromquellen besser Abstand nehmen. Dabei ist das Interesse für die lustigen Steckdosen in der Wand und die Stecker, die sich darin befinden, bei den Kleinsten meist groß. Gerade deshalb ist hier besondere Vorsicht geboten.

So machst du elektrische Geräte und Anschlüsse sicher:

  • Steckdosensicherungen sind ein absolutes Muss in jedem Raum.
  • Verwende Kabelkanäle für lose Kabel oder verlege sie hinter Möbeln.
  • Trenne elektronische Geräte nach Gebrauch vom Strom und bewahre sie außer Reichweite von Kindern auf.
  • Investiere in FI-Schutzschalter – sie können Leben retten!
  • Achte beim Kauf von Elektrogeräten auf das GS-Siegel (Geprüfte Sicherheit).
  • Verwende im Kinderzimmer nur Geräte mit maximal 24 Volt.

Vorsicht: Elektrogeräte sollten grundsätzlich von Wasser ferngehalten werden!

Glasgefahren: Transparente Risiken erkennen

Glas ist in vielen Haushalten allgegenwärtig. Doch seine Durchsichtigkeit und Zerbrechlichkeit machen es zur besonderen Gefahrenquelle.

So minimierst du Glasrisiken:

  • Verzichte, wenn möglich, auf Glastüren oder rüste auf Sicherheitsglas um.
  • Bringe auffällige Aufkleber in Kinderhöhe an Glastüren und großen Fenstern an.
  • Bringe Splitterschutzfolien auf bestehendem Normalglas an.
  • Beseitige Glasbruch sofort und gründlich – auch kleinste Splitter können gefährlich sein.
  • (Kleine) Kinder sollten Trinkbecher aus bruchsicherem Material verwenden.
  • Vitrinen und Glasregale müssen sicher an der Wand verankert werden.

Küche: Der Gefahren-Hotspot

Die Küche vereint zahlreiche Risiken: scharfe Gegenstände, heiße Oberflächen, giftige Substanzen und Elektronik. Trotz, oder vielleicht auch gerade wegen dieser Gefahrenquellen, ist die Küche bei kleinen Kindern besonders beliebt: Da wird munter in den Schubladen gewühlt und schnell ein scharfer Gegenstand übersehen.

So machst du deine Küche kindersicher:

  • Bewahre Messer und scharfe Geräte in abschließbaren Schubladen auf.
  • Installiere ein Herdschutzgitter.
  • Töpfe mit heißem Inhalt sollten immer mit den Griffen nach hinten platziert werden.
  • Bewahre Reinigungsmittel in oberen, idealerweise verschlossenen Schränken auf.
  • Trenne elektrische Küchengeräte nach dem Gebrauch vom Strom und räume sie weg.
  • Vermeide Tischdecken: Kinder könnten daran ziehen und sich heiße Speisen oder schwere Gegenstände herunterziehen.

Badezimmer: Wo Wasser zur Gefahr wird

Das Badezimmer ist ein faszinierender Ort für Kinder, birgt aber spezifische Gefahren durch die Kombination von Wasser, Elektrizität und rutschigen Oberflächen.

Mit diesen Maßnahmen machst du dein Bad sicherer:

  • Lasse dein Kind NIEMALS unbeaufsichtigt in der Badewanne oder in der Nähe von Wasser!
  • Lege rutschfeste Matten in Dusche und Badewanne.
  • Installiere eine Heißwasser-Stopp-Funktion am Wasserhahn.
  • Räume Elektrogeräte wie Föhn oder Rasierer nach dem Gebrauch immer weg.
  • Medikamente und Kosmetika sollten in abschließbaren Schränken aufbewahrt werden.

Treppen und Fenster: Höhenunterschiede absichern

Stürze gehören zu den häufigsten Unfallursachen bei Kindern. Besonders Treppen und offene Fenster stellen erhebliche Risiken dar.

So minimierst du Sturzgefahren:

  • Bringe Treppenschutzgitter oben und unten an der Treppe an.
  • Installiere Fenstersicherungen, die verhindern, dass Fenster komplett geöffnet werden können.
  • Versehe Balkontüren mit abschließbaren Griffen.
  • Stelle Möbel von Fenstern weg, damit Kinder nicht hochklettern können.
  • Kinderbetten und Wickeltische sollten immer eine Schutzvorrichtung haben.
  • Prüfe das Treppengeländer auf kindersichere Abstände zwischen den Streben.

Pflanzen und Haushaltsgegenstände: Versteckte Vergiftungsquellen

Nicht alles, was in einem Haushalt natürlich und harmlos wirkt, ist es auch für Kinder. Viele Zimmerpflanzen und Alltagsgegenstände können bei Verschlucken gefährlich werden.

So schützt du vor Vergiftungen:

  • Prüfe alle Zimmerpflanzen auf ihre Giftigkeit und entferne gefährliche Exemplare.
  • Bewahre Knopfbatterien und Magnete besonders sorgfältig auf.
  • Wasch- und Putzmittel sollten in Originalbehältern und außer Reichweite stehen.
  • Notiere dir gut sichtbar Notfallnummern (Giftnotruf: 030 19240).
  • Aufkleber und kleine Gegenstände, die verschluckt werden könnten, solltest du sofort entfernen.

Möbel und Einrichtung: Sicher verankert

Umkippende Möbel können schwerste Verletzungen verursachen. Besonders, wenn Kinder auf Regale oder Kommoden klettern, wird es gefährlich.

Diese Maßnahmen verhindern Möbelunfälle:

  • Befestige alle hohen Möbelstücke mit Wandankern.
  • Schwere Gegenstände sollten in unteren Regalbereichen aufbewahrt werden.
  • Bringe Kindersicherungen an den Schubladen an, damit sie nicht als „Treppe“ benutzt werden können.
  • Verzichte auf Möbel mit scharfen Kanten oder bringe einen Kantenschutz an.

Die Wohnung kindersicher machen: Ein kontinuierlicher Prozess

Eine kindersichere Wohnung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Denn mit jedem Entwicklungsschritt deines Kindes ändern sich auch die potenziellen Gefahren. Führe also regelmäßig „Sicherungsdurchgänge“ in der Wohnung durch und wäge ab, welche Gefahrenquellen noch aktuell sind. Übrigens hört die Kindersicherheit nicht an der Balkontür auf: Auch deinen Balkon solltest du kindersicher gestalten, um Verletzungen und Unfälle zu vermeiden!

Einen kindersicheren Haushalt zu schaffen bedeutet nicht, in einer sterilen, freudlosen Umgebung zu leben. Vielmehr geht es darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, die Kindern ein sicheres Erkunden ihrer Umgebung ermöglichen. Mit den richtigen Vorkehrungen kannst du ein Zuhause schaffen, in dem Kinder sicher heranwachsen können – voller Abenteuer, aber ohne unnötige Risiken.

Quelle: kindergesundheit-info.de

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