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Warum du dir manchmal vorstellst, von einer Klippe zu springen

Hast du schonmal darüber nachgedacht, wie es wäre von einer Klippe zu stürzen? Diese Gedanken nennt man “Call of the void”.

Beine hängen über einem tiefen Abgrund.
© ©DanRoss/Adobe-Stock.com

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Standest du schonmal am Rand einer Klippe und hast für eine Sekunde darüber nachgedacht, wie es wäre, jetzt zu springen? Im nächsten Moment schüttelt es dich und du wunderst dich über deinen eigenen Gedanken – das ist der sogenannte „Call of the void“.

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Dasselbe im Auto: Manchmal überkommt einen die Frage, wie es wäre, jetzt bei voller Geschwindigkeit das Lenkrad in eine Richtung zu reißen. Auch das würdest du eigentlich niemals wirklich tun, aber du hast vielleicht schonmal daran gedacht.

Beine hängen über einem tiefen Abgrund.
Darum stellst du dir manchmal vor, von einer Klippe zu springen Foto: ©DanRoss/Adobe-Stock.com

Diesen angsteinflößenden Gedanken nennt man auch „Call of the void“ oder auf Deutsch: „Der Ruf der Leere“.

Entwarnung: Das ist gar nicht ungewöhnlich

Du brauchst keine Angst haben, denn mit diesen Gedanken bist du nicht alleine. Auch wenn man es vermuten könnte: Es geht beim „Call of the void“ gar nicht darum, dass du dich wirklich umbringen willst.

Vielmehr steckt dahinter eine einfache, wissenschaftliche Erklärung. Unser Gehirn bringt in diesem kurzen Moment nämlich einfach etwas durcheinander.

Mann steht auf einem Pfahl mitten im Meer und schaut in Wasser.
Warum dich die „Leere“ wirklich ruft. Foto: ©CristinaConti/Adobe-Stock.com

Eine Studie, 2012 im „Journal of Affective Disorders“ veröffentlicht, hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt. In ihrer Untersuchung mit 431 Studierenden stellten die Forscher fest, dass mehr als die Hälfte der Befragten niemals Suizidgedanken hatte. Dennoch hatten sie mindestens einmal den „Ruf der Leere“, wie es von den Psychologen genannt wird, erlebt.

Bei der Vorstellung einer Handlung, die den wahrscheinlichen Tod hervorbringt, handelt es sich in den meisten Fällen einfach um ein vom Gehirn falsch interpretiertes Sicherheitssignal. Das, was du in diesem kurzen Moment erlebst, ist nicht der Drang zu springen, sondern die pure Angst vor dem Sturz.

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Call of the void: Angst vor dem Sterben

Sobald uns bewusst wird, dass ein Sturz aus dieser Höhe tödlich sein kann, überkommt uns die Angst. Doch obwohl wir uns auf sicherem Boden befinden, interpretiert unser Gehirn die Kombination aus Höheninformation und Angst einfach falsch, was vorübergehend den Impuls zu springen erzeugt.

Frau hat Höhenangst und hält sich an einem Gebäude fest.
Menschen mit mehr Angst vernehmen öfter den „Call of the void“. Foto: ©EdNurg/Adobe-Stock.com

Menschen, die eher ängstlich sind, berichten häufiger vom „Ruf der Leere“ als weniger ängstliche Menschen. Falls dich das Gefühl einer lebensmüden Handlung also doch mal überkommt, weißt du jetzt, dass es sich schlichtweg um deinen Überlebenswillen handelt. In welcher Situation hast du den „Call of the void“ schonmal erlebt?

Quelle: srf, vice
Vorschaubild: ©DanRoss/Adobe-Stock.com