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Emotionale Vernachlässigung: 7 Folgen im Erwachsenenalter

Emotionale Vernachlässigung in der Kindheit kann Spuren bis ins Erwachsenenalter hinterlassen. Diese 7 Anzeichen können darauf hindeuten.

7 Anzeichen für emotionale Vernachlässigung in der Kindheit.
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„Stell dich nicht so an!“ – „Musst du mich schon wieder nerven?“ – „Du bist so verdammt dumm.“ Solche Sätze von Eltern graben sich tief in die Psyche von Kindern ein. Ein Leben lang werden sie davon verfolgt – oftmals sogar, ohne dass sie sich dessen bewusst sind.

Bestimmte Signale können darauf hindeuten, dass auch du eine „kalte Kindheit“ hattest und noch heute unter den Folgen emotionaler Vernachlässigung leidest.

Emotionale Vernachlässigung: 7 Folgen im Erwachsenenalter

Als Erwachsener lässt man seine Kindheit nicht einfach hinter sich. Die Kindheit steckt in uns. 

Besonders das Verhältnis zu den Eltern prägt die Persönlichkeit bis ins hohe Alter. Kinder, die keine Liebe erfahren, deren Bedürfnisse nicht ernst genommen werden oder denen mit Kälte und Härte begegnet wird, tragen diese emotionale Vernachlässigung ihr Leben lang mit sich herum.

Dabei ist vielen Menschen gar nicht klar, dass sie eine solche „kalte Kindheit“ hatten. Denn emotionale Vernachlässigung ist nichts, was einem passiert – sondern etwas, das einem nicht passiert. Erst Jahrzehnte später spürt man, dass etwas nicht stimmt, ohne genau sagen zu können, was es ist.

7 Anzeichen für emotionale Vernachlässigung.
Foto: adobe-stock.com – Oxana

Folgende Signale können darauf hindeuten, dass du eine kalte Kindheit hattest. Einige Symptome können dabei geradezu gegensätzlich sein, weil Kinder unterschiedliche Strategien entwickeln, um mit emotionaler Vernachlässigung umzugehen:

1. Depressionen

Menschen, die als Kinder emotional vernachlässigt wurden, haben gelernt, dass ihre Bedürfnisse unwichtig seien. Dies ist nicht selten der Nährboden für Depressionen, da der Zugang zu den eigenen Gefühlen blockiert wird.

2. Angepasstes Verhalten

„Ich war einfach immer angepasst, ich habe nie gesagt, wenn mich etwas stört oder es mir nicht gut geht.“ Übermäßig angepasstes Verhalten ist eine häufige Folge von Vernachlässigung. Viele Kinder, die sich als „Störfaktor“ empfinden, stellen sich und ihre Bedürfnisse noch als Erwachsene hintan – oft bis zur Selbstaufgabe.

3. Aufmüpfigkeit und Machtstreben

Allerdings kann auch das genaue Gegenteil vorkommen: Diese Kinder lernen, dass sie nur beachtet werden, wenn sie laut und aggressiv sind. Als Erwachsene haben sie dann Probleme, sich in Gruppen einzufügen und sich an Regeln zu halten. 

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Darüber hinaus kann ein ausgeprägtes Machtstreben Folge von emotionaler Vernachlässigung sein. Die Betroffenen haben das Gefühl, nur etwas wert zu sein, wenn sie sich über andere erheben oder sie kontrollieren.

4. Geringes Selbstbewusstsein

Wer eine lieblose Kindheit erfahren musste, kann seine Stärken und Schwächen nur schlecht einordnen. Viele fühlen sich deshalb minderwertig, leiden unter Versagensängsten oder glauben, andere Menschen würden sie ablehnen. Scham- und Schuldgefühle sind ständige Begleiter.

5. Bindungsangst

Unabhängigkeit ist ein Zeichen für innere Stärke. Die Angst davor, emotionale Beziehungen einzugehen, ist etwas anderes. Wer als Kind emotional vernachlässigt wurde, hat in vielen Fällen Schwierigkeiten, sich auf andere Menschen einzulassen.

6. Innere Leere

Lieblosigkeit lässt das Herz vertrocknen. Man stumpft emotional ab und es bleibt nur ein dumpfes Gefühl der Leere zurück. 

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7. Problem, über Gefühle zu sprechen

Emotionale Vernachlässigung führt allgemein zu Schwierigkeiten, die eigenen Gefühle zu erkennen, sie einzuordnen und zu äußern: Selbst bei geringer Aufregung bricht die Stimme, Gefühle werden als irritierend erlebt.

Das gilt auch gegenüber anderen. Wer keinen Blick für die eigenen Bedürfnisse hat, kann auch anderen Menschen gegenüber nur wenig Mitgefühl zeigen oder Trost spenden. Häufig wirken Betroffene daher unterkühlt.

Nicht immer ist das lieblose Verhalten von den Eltern beabsichtigt. Oft geben diese nur die emotionale Vernachlässigung weiter, die sie selbst erfahren haben. Oder die Eltern wollen ihr Kind mit Härte und Kontrolle auf das Leben vorbereiten, obwohl eine liebevolle Umarmung vielleicht wichtiger wäre. Schuldzuweisungen sind daher wenig zielführend.

Das Gute ist jedoch: Hat man einmal erkannt, dass man unter den Folgen einer kalten Kindheit leidet, kann man ihnen entgegenwirken. Man kann lernen, mit seinen Gefühlen umzugehen, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben. Man erkennt endlich, dass man wichtig ist.

Quelle: seelenverwandter24 
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