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Widerhaken-Kondom schützt Frauen bei Vergewaltigung und überführt Täter

Wie kann sich eine Frau vor den Folgen von sexuellen Übergriffen schützen? Ein Femidom verhütet ungewollte Schwangerschaften. Dieses Modell geht noch einen radikalen Schritt weiter.

Eine Illustration von einem Kondom mit Widerhaken.
© FUNKE Digital

Spannende und inspirierende Videos, die zum Nachdenken anregen. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Täglich werden unzählige Frauen Opfer eines Sexualverbrechens, mit dessen traumatischen Folgen sie ein Leben lang zu kämpfen haben. Nicht nur die psychischen Folgen bedeuten einen endlosen Leidensprozess, denn im schlimmsten Fall wird das Opfer auch noch mit einer Geschlechtskrankheit infiziert oder geschwängert. Laut Statistiken ist Südafrika das Land mit den weltweit meisten Vergewaltigungen. Rund 52.000 Übergriffe werden jährlich registriert. Experten gehen jedoch von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus. Die Südafrikanerin Sonette Ehlers hatte bei ihrer Arbeit regelmäßig mit den Opfern solcher Übergriffe zu tun, was sie letztlich zu einer sehr speziellen Erfindung inspiriert hat.

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Mithilfe eines Femidoms, also eines Kondoms für Frauen, sagt sie allen Gewalttätern den Kampf an. Das Besondere an dem aus Silikon gefertigten Produkt mit dem Namen Rape-Axe ist sein Innenleben: Es ist mit harten Kunststoff-Widerhaken besetzt, die sich bei einer Penetration in den Penis bohren. Der überraschte Täter wird unter solchen Schmerzen seine schmutzige Schandtat nicht zu Ende bringen können und sein Opfer kann die Chance zur Flucht nutzen.

Eine Illustration von einem Kondom mit Widerhaken.
Das Widerhaken-Kondom soll Vergewaltiger abhalten. Foto: FUNKE Digital

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Vom Penis können die Haken nur chirurgisch wieder entfernt werden, womit man den Täter im Krankenhaus gleich der Polizei übergeben kann. Gleichzeitig tut Rape-Axe das, was auch ein gewöhnliches Kondom tut: Es schützt vor Krankheiten und Schwangerschaft. Frauen können das Femidom bis zu 24 Stunden tragen. Eingeführt wird es wie ein Tampon. Eine Verletzungsgefahr für die Trägerin selbst besteht dabei nicht.

Kritiker fürchten, dass Täter durch den Einsatz von Rape-Axe noch aggressiver werden und ihren Opfern weiteren Schaden zufügen. Auch schützt es natürlich nur bei einer vaginalen Vergewaltigung – und auch erst, wenn der Täter das Opfer bereits penetrieren konnte. Nichtsdestotrotz wird ihm der Spaß sehr schnell vergehen und der Frau bleiben weitere Qualen erspart. Zugleich kann Rape-Axe einen prophylaktischen Effekt haben, wenn ein Täter davon ausgehen muss, dass jede Frau damit ausgestattet sein könnte.

Nach wie vor befindet sich das Projekt in der Entwicklung, da Gelder fehlen, um es in die Massenproduktion zu geben. Sicher hat Rape-Axe neben den vielen Vorteilen auch Nachteile, doch kann die Erfindung jeder Frau mehr Selbstbewusstsein und Sicherheit geben. Und es ist eine Möglichkeit, sich auch dann noch zu wehren, wenn man körperlich unterlegen ist, kein Pfefferspray oder Ähnliches hat und jede Abwehrmaßnahme zu spät scheint.

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