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Gemüse anpflanzen: So klappt es mithilfe von Stroh

Gemüse pflanzen ohne Erde? Ja, das geht. Alles, was du dafür brauchst, ist ein Strohballen. Wir zeigen dir hier, wie genau das Ganze geht.

Frau setzt junge Gemüse-Pflanzen in einen Strohballen.
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Die besten Ideen zur Gartengestaltung gibt es hier. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Wo wachsen Pflanzen? In der Erde, oder? Nun ja, nicht ausschließlich! Immer mehr Hobbygärtner schwören auf Strohballen, wenn sie ihr Obst und Gemüse pflanzen. Doch was sind die Vorteile dieser ungewöhnlichen Anbaumethode und wie funktioniert sie?

Gemüse pflanzen im Stroh: die Vorteile 

Als Untergrund haben Strohballen beim Anbau von Gemüse und Obst einige Vorteile gegenüber der üblichen Erde:

  • Besseres Wachstum: Durch die größere Wärme in den Strohballen wachsen die Pflanzen schneller und besser.
  • Keine Bodenbearbeitung: Die Pflanzen werden direkt ins Stroh gesetzt, es entfällt also das Umgraben. Das spart Zeit, wenn du Gemüse pflanzen willst. Außerdem lässt sich Unkraut leichter jäten.
  • Günstiger als Pflanzerde: Stroh ist eine kostengünstige Alternative zu teurer Pflanzerde. 
  • Keine Staunässe: Im Stroh kann das Wasser gut abfließen. 
  • Flexibilität: Die Strohballen können praktisch an jedem Ort aufgestellt werden – sei es im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Hauptsache, es gibt genug Licht und Wasser.
Gemüsepflanzen
Gemüse-Pflanzen wachsen in Strohballen, die auf der Terrasse stehen. Foto: AdobeStock

Strohballen richtig vorbereiten

Bevor man mit dem Anbau beginnen kann, müssen die Strohballen etwa 10 Tage lang mit Dünger und Wasser vorbehandelt werden. Dabei bilden sich Mikroorganismen, die das Stroh allmählich verrotten lassen. Das Stroh wird dadurch weicher und nach und nach zu einer Art Humus. Gleichzeitig entsteht bei diesem Prozess Wärme, die das Gemüse wie in einem Treibhaus sprießen lässt.

So funktioniert das Gärtnern im Strohballen

Nach der Vorbehandlung der Strohballen wird zunächst etwas Erde um die Wurzeln der Pflanzen geschichtet – oder du nimmst die Jungpflanzen direkt aus dem Anzuchttopf. 

Nun gräbst du ein kleines Loch ins Stroh, das gerade groß genug ist, um das Gemüse pflanzen zu können. 

Damit die Pflanzen gut gedeihen, werden sie täglich gegossen und mit stickstoffreichem Düngemittel versorgt. Eine ausreichende Bewässerung sowie ein gesundes Maß an Sonnenlicht sind essenziell, damit Gemüse und Obst gut wachsen können. 

Frau setzt junge Gemüse-Pflanzen in einen Strohballen.
Wer möchte, kann etwas Erde auf den Strohballen verteilen, um Dünger zu sparen. Foto: AdobeStock

Welches Stroh eignet sich für den Gemüseanbau?

Stroh aus konventioneller Landwirtschaft sollte man meiden, da es schädliche Rückstände von Herbiziden enthalten kann. Bei Bio-Bauernhöfen ist die Qualität des Strohs für gewöhnlich besser. Alternativ kann man sich auch im Internet nach Stroh- und Heubörsen umsehen – Stroh, das für Tiere geeignet ist, eignet sich auch für den Garten.

Welche Gemüsesorten eignen sich?

Ideal geeignet sind Paprika, Tomaten, Karotten und verschiedene Kohlsorten. Auch Salate und Erdbeeren lieben das Strohbeet. Darüber hinaus fühlen sich Kapuzinerkresse und Ringelblume in dem Untergrund wohl.

Wie bei allem gibt es auch Nachteile

Aufgrund des erhöhten Wasser- und Düngerverbrauchs ist das Gärtnern im Strohballen leider keine wirklich nachhaltige Anbaumethode. Außerdem vertragen nicht alle Pflanzen die Wärme gleich gut, die in den Strohballen entsteht.

Ein rein ästhetisches Problem kann hingegen leicht behoben werden: Mit der Zeit fallen die Strohballen leider etwas auseinander. Pflanzkübel oder Drahtkörbe verhindern das jedoch zuverlässig. 

Quelle: garteln
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