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Häufiges Wasserlassen: Was ist normal?

Häufiges Wasserlassen sowie geringes Wasserlassen trotz Trinken sind Grund für Verunsicherung. Wie viel Wasserlassen ist normal? Welche Farbe sollte Urin haben?

häufiges Wasserlassen: Was sind die Ursachen?
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Tipps und Wissenswertes für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Häufiges Wasserlassen ist ein Thema, das viele beschäftigt und beeinträchtigt. Die einen haben eine Konfirmandenblase, die anderen halten das Wasser wie ein Wüstenschiff. Wie oft man pinkeln muss, ist eine individuelle Angelegenheit. Doch wie ist es mit dem vorsorglichen pinkeln gehen – ist das eine gute Idee?

Zu häufiges oder zu geringes Wasserlassen?

Es gibt Menschen, die auffällig selten pinkeln müssen, ganz gleich, wie viel sie getrunken haben. Andere rennen wiederum bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Toilette. Häufiges oder geringes Wasserlassen ist nicht zuletzt eine Frage der jeweiligen Blasenkapazität. 

Gleichwohl gibt es ärztliche Empfehlungen, wann sich diese individuellen Abweichungen noch im Bereich einer normalen Blasenfunktion bewegen und ab wann man skeptisch werden sollte. 

Ein Faktor wird dabei häufig unterschätzt, wie zwei Ärztinnen dem Online-Magazin Self verrieten. 

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Blasenkapazität

Die Harnblase ist ein Zwischenspeicher für den Urin, der laufend von der Niere produziert wird. Sie ermöglicht es, den Urin zurückzuhalten und bewusst von Zeit zu Zeit abzugeben. Damit das funktioniert, stoppen ein innerer und ein äußerer Schließmuskel die Flüssigkeit.

Das Fassungsvermögen der Blase unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Maximal kann die Blase eines Erwachsenen 900 bis 1.500 ml aufnehmen – in der Regel tritt aber schon weit früher ein starker Harndrang ein: bei Frauen ab etwa 250 bis 550 ml, bei Männern ab etwa 350 bis 750 ml Füllmenge.

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Häufiges Wasserlassen: So viel pinkeln ist normal

Wer ausreichend viel trinkt, kommt auf etwa 1.500 bis 2.000 ml Urin pro Tag. Bei einer gesunden Blase entspricht das 2 bis 8 Toilettengängen. Durch das Trinken von Kaffee, Cola oder Bier erhöht sich die Frequenz, da Koffein und Alkohol harntreibend wirken. Sportler müssen hingegen seltener pinkeln, da sie viel Flüssigkeit ausschwitzen.

Der Spielraum, wie viel Wasserlassen am Tag normal ist, ist also sehr groß. Allgemein kann man jedoch sagen, dass häufiges Wasserlassen in der Regel besser als seltenes Wasserlassen ist, da der Körper mit dem Urin ja Giftstoffe ausschwemmen soll.

Aber Vorsicht: Vorsorglich, auf Zwang oder nach festem Zeitplan sollte man nicht auf die Toilette gehen, wie die Ärztinnen Amy George und Fara Bellows betonen. So verlernt der Körper nämlich, auf die natürlichen Signale der Blase zu hören. Die Folge könnte eine überaktive Blase sein (Weiteres dazu siehe unten).

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Was die Farbe des Urins aussagt

Um herauszufinden, ob die Häufigkeit des Wasserlassens auf eine gestörte Blasenfunktion oder andere gesundheitliche Probleme schließen lässt, besitzt die reine Anzahl der Toilettengänge nur eine bedingte Aussagekraft. Mehr Hinweise liefert ein Blick auf die Farbe des Urins:

  • hellgelber und geruchsarmer Urin: alles gut. Der Körper scheidet genügend Flüssigkeit aus. 
  • Urin mit dunkler Farbe und starkem Geruch: hohe Konzentration von Giftstoffen. Morgens nach dem Aufstehen ist das normal. Tagsüber ist ein solcher Urin jedoch ein Zeichen für zu geringes Wasserlassen.
  • blassgelber Urin und häufiger Harndrang: entweder zu viel getrunken oder eine überaktive Blase.

Geringes Wasserlassen

Wer selten auf die Toilette muss, sollte seine Trinkmenge beobachten: Bei Erwachsenen werden 1.500 bis 2.000 ml Flüssigkeit pro Tag empfohlen. Geringes Wasserlassen trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr könnte hingegen ein Hinweis auf Nierenprobleme sein. In diesem Fall sollte man einen Arzt aufsuchen. 

Das regelmäßige Unterdrücken des Harndrangs ist übrigens keine gute Idee: Dies kann nämlich zu einer Störung des natürlichen Signalsystems der Blase führen. Im Ernstfall kommt es sogar zu einem äußerst schmerzhaften Nierenstau.

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Häufiges Wasserlassen

Eine überaktive Blase kann mehrere Gründe haben. Frauen und ältere Menschen sind allerdings öfter davon betroffen. Verbreitete Gründe für häufiges Wasserlassen sind:

  • Psychologischer Harndrang: Wer übervorsichtig ist und öfter auf Toilette geht, als er eigentlich muss, gewöhnt die Blase an solch kurze Intervalle. Dies ist der Fall, vor dem bereits oben gewarnt wurde. Ist die Blase erst einmal auf kurze Toiletten-Intervalle konditioniert, bedarf es eines gezielten Blasentrainings, um wieder zu einem gesunden Gefühl für den „Füllstand“ der Blase zu gelangen.
  • Schwacher Beckenboden: Nach der Geburt eines Kindes muss sich die Beckenbodenmuskulatur der Frau erst wieder stabilisieren. Gelingt dies nicht, hat das auch Auswirkungen auf den Harndrang. Eine Physiotherapie kräftigt die Beckenbodenmuskulatur und lindert die Angst vor unkontrolliertem Urinieren. 
  • Vergrößerte Prostata: Fast jeder zweite Mann über 50 hat eine vergrößerte Prostata. Die vergrößerte Prostata verengt die Harnröhre, was einen gesteigerten Harndrang zur Folge hat, obwohl die Blase noch gar nicht voll ist.
  • Diabetes: Bei einer Diabetes-Erkrankung versucht der Körper, den im Blut vorhandenen Zucker über den Urin auszuscheiden. Starker Durst und häufiges Wasserlassen gehören daher zu den frühen Anzeichen für Diabetes.
  • Harnwegsinfekt: Ist das Wasserlassen schmerzhaft, liegt in vielen Fällen ein Harnwegsinfekt vor. Viel trinken und Antibiotika zählen zu den üblichen Behandlungsmethoden. 

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Wie oft man auf die Toilette gehen muss, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Zwischen 2- und 8-mal täglich ist vollkommen normal. Wurde sehr viel getrunken, kann es auch öfter sein. Wichtig ist nur, dass man genügend trinkt und beim Toilettengang auf seinen Körper hört, anstatt ihn zum Wasserlassen zu zwingen.

Wer Zweifel oder Probleme mit dem Wasserlassen hat, der wendet sich am besten an den Hausarzt oder direkt an einen Urologen. Denn eine gestörte Blasenfunktion lässt sich in vielen Fällen erfolgreich behandeln.

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Quellen: fitbook, fitforfun, abena
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