Im vergangenen Jahr verzeichnete die Ausbreitung der eingeschleppten Asiatischen Hornisse eine alarmierende Zunahme – und auch für das aktuelle Jahr prognostizieren Experten nichts Gutes. Die milde Witterung ohne dauerhaften Frost im Frühjahr dürfte die Vermehrung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) im Verlauf des Jahres weiter begünstigen. Alles, was du zur invasiven Hornisse wissen musst, erfährst du in diesem Artikel!
Ursprung und Ausbreitung der Asiatischen Hornisse
Die erste Sichtung der Asiatischen Hornisse erfolgte schon im Jahr 2004. Dort wurde sie im Süden Frankreichs gesichtet, von wo aus sie sich rasch über ganz Frankreich und angrenzende Regionen ausbreitete. Laut der Wissenschaft ist die Invasion höchstwahrscheinlich auf eine befruchtete Königin zurückzuführen. Sie wurde vermutlich durch Warenlieferungen aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Asien eingeschleppt.
Unterschiede zwischen Asiatischer und Europäischer Hornisse
Für dich ist es nun wichtig zu wissen, wie sich die beiden Hornissen voneinander unterscheiden. Deutliche Unterschiede zwischen der Asiatischen und der europäischen Hornisse zeigen sich vor allem in der Körperfärbung.
Während die Europäische Hornisse (Vespa crabro) einen rotbraunen Kopf- und Brustbereich aufweist, ist die eingeschleppte Vespa velutina eher schwarz gefärbt. Zudem besitzt die Asiatische Hornisse nur einen Hinterleibsring im Vergleich zu den gelben Bändern oder Ringen auf dem Hinterleib der Europäischen Hornisse. Des Weiteren haben die asiatischen Individuen gelbe Beine im Gegensatz zu den dunkelbraunen Beinen der Europäischen Hornisse. Auch in Bezug auf die Körpergröße gibt es Unterschiede. Die Arbeiterinnen der Europäischen Art können bis zu 2,5 Zentimeter lang werden (Königinnen bis zu vier Zentimeter). Die Arbeiterinnen der Asiatischen Art hingegen sind nur etwa 2,4 Zentimeter lang, und Königinnen nur etwa drei Zentimeter.
Ist der Stich einer invasiven Hornisse gefährlich?
Experten beschreiben die asiatischen Hornissen als nicht besonders aggressiv. Auch die heimischen Hornissen sind in der Regel friedlich, wenn man sie in Ruhe lässt und ihr Nest nicht erschüttert. Wird man jedoch trotz aller Vorsicht gestochen, ist der Stich vergleichbar mit dem Stich einer heimischen Hornisse. Das kann vor allem für Allergiker gefährlich werden.
Invasive Hornisse: Diese Gefahren bringt sie mit sich
Grundsätzlich ernähren sich asiatische Hornissen unter anderem von Nektar und Fallobst. Was jedoch problematischer ist: Sie jagen und fressen aber auch Käfer, Fliegen und vor allem Honigbienen. Diese machen bis zu 85 Prozent ihrer Beute aus. Die Asiatische Hornisse ist also nicht nur ein Problem für Obstbauern, sondern auch eine ernst zu nehmende Gefahr für unsere sowieso schon bedrohten Honigbienen.
Deshalb hat die Europäische Union die Asiatische Hornisse als invasive Art eingestuft.
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Beobachtung und Meldung der invasiven Hornisse
Sichtungen der Asiatischen Hornisse können über eine neue Web-App auf NABU-naturgucker.de gemeldet werden. Die App enthält zahlreiche Bilder zur leichteren Identifizierung, auch von ähnlichen Arten wie der Europäischen Hornisse, Wespen und Wespenschwebfliegen. In jedem Fall solltest du bei einer Sichtung versuchen, ein Foto oder Video der invasiven Hornisse zu machen. Denn nur so kann deine Sichtung auch bestätigt werden. Deine eigene Sicherheit steht dabei jedoch in jedem Fall im Vordergrund.
Quellen: Tagesschau
Tagesspiegel
NABU
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