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Garten: Dieser Käfer breitet sich jetzt in Europa aus

Kennst du den Japankäfer? Der Schädling breitet sich in Europa aus. Das solltest du über den Käfer wissen, falls du ihn entdeckst.

Mehrere Japankäfer, die auf einem zerfressenen Blatt sitzen.
© Ron Rowan - stock.adobe.de

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Hast du schon einmal vom Japankäfer (lateinischer Name Popillia japonica) gehört? Leider handelt es sich bei dem Käfer nicht gerade um einen höflichen Einwanderer. Denn der Schädling zerstört Wälder und landwirtschaftliche Felder. Nun wird er immer öfter auch in Europa gesichtet.

Er steht gemeinsam mit 19 anderen Schädlingen auf der Liste der „prioritären Quarantäneschädlinge“ der Europäischen Union (EU) und ist meldepflichtig. Wie du Japankäfer erkennst und wie du mit ihnen umgehen solltest, verraten wir dir in diesem Artikel.

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Woher kommt der Japankäfer?

Der Name Japankäfer verrät schon, dass dieser Schädling aus dem ostasiatischen Raum stammt – vor allem in Ost-Russland und Japan ist der Käfer schon lange bekannt. Durch importiertes Pflanzenmaterial wurde er das erste Mal in den 1970er-Jahren in die USA eingeführt. 2014 tauchte der Käfer dann erstmals in Europa, genauer gesagt in Italien, auf.

Seit der letzten europäischen Sichtung habe sich der Bestand an Japankäfern laut Experten jedes Jahr verzehnfacht. In den Jahren 2018, 2022 und 2023 wurden immer wieder wenige Exemplare des Japankäfers in Warenlieferungen auch in Deutschland gefunden. Experten warnen nun, dass es bald auch möglich sei, dass ein Schwarm Japankäfer in Deutschland entdeckt werden könnte.

Zerfressene Blätter an einem Baum.
Etwa 700 Pflanzenarten stehen auf dem Speiseplan der Schädlinge. Foto: Sabine – stock.adobe.com

Warum ist der Japankäfer so gefährlich?

Japankäfer können der heimischen Pflanzenwelt immensen Schaden zufügen. Da die Schädlinge ein breites Nahrungsspektrum haben, also nicht auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert sind, können sie ganze Felder und Wälder befallen. Sie versammeln sich zu Schwärmen, sodass die betroffenen Pflanzen der schieren Masse der Japankäfer nicht strotzen können. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kennt etwa 700 Wirtspflanzen, die dem Schädling zum Opfer fallen. Darunter sind auch heimische Arten, wie:

  • Obstbäume (Kirsche, Pflaume)
  • Weinreben
  • Laubbäume (Ahorn, Buche)
  • Gemüse (Spargel, Bohnen)
  • Beerensträucher (Brombeere, Erdbeere)

Aber auch Grasflächen wie Golfplätze und Weiden können betroffen sein.

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Wie erkenne ich einen Japankäfer?

Um die Japankäfer zu bekämpfen, muss man wissen, wie die Schädlinge aussehen. Männchen und Weibchen sehen farblich identisch aus, wobei das Weibchen zumeist größer ist (etwa 1 cm lang und 0,5 cm breit). Erwachsene Käfer zeichnen sich vor allem durch die teilweise grün schimmernde Panzerung und die weißen Büschel am Hinterteil aus. Die Flügel sind kupferfarben.

Während erwachsene Tiere an Blüten, Früchten und Blättern zu finden sind, ernähren sich die Larven, auch Engerlinge genannt, von Graswurzeln. Deshalb legt das Weibchen ihre Eier auch gern in feuchten Graslandschaften ab.

Laien könnten den Schädling mit deutschen Arten wie dem Mai- oder Junikäfer verwechseln. Verfügt der vermeintlich heimische Käfer über Haarbüschel am Abdomen und spreizt seine Beine vom Körper, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Japankäfer.

Mehrere Japankäfer, die auf einem zerfressenen Blatt sitzen.
Der Japankäfer breitet sich immer mehr aus. Foto: Ron Rowan – stock.adobe.de

Was soll ich tun, wenn ich einen Japankäfer entdecke?

Die Pflanzenschutzdienste wollen eine Ausbreitung des Japankäfers in Deutschland verhindern. Aus diesem Grund sind Sichtungen des Schädlings auch meldepflichtig. Folgende Schritte solltest du befolgen, wenn du einen Japankäfer in deinem Garten oder auf einem Spaziergang entdeckst:

  1. Protokollieren: Schreibe Ort und Datum auf.
  2. Beweis sichern: Wenn möglich, fang den Käfer ein. Wenn dies nicht gelingt, mach ein Foto.
  3. Sichtung melden: Sag den offiziellen Stellen Bescheid. Das kannst du unter der 115 machen oder online.

Hoffentlich kann durch aufmerksame Gärtner und Gärtnerinnen eine Ausbreitung der Schädlinge verhindert werden. Kanntest du den Japankäfer bereits?

Quellen: wikipedia, ka-news
Vorschaubild: ©Ron Rowan – stock.adobe.
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