Veröffentlicht inEinkaufen

Schluss mit gratis: Knotenbeutel-Gebühr sorgt für Ärger

Die Knotenbeutel im Supermarkt kosten jetzt 1 Cent pro Stück. Doch die Gebühr wird oft erst an der Kasse sichtbar. Umweltschutz oder Abzocke?

Knotenbeutel im Supermarkt
© IMAGO / Eibner

NoName-Produkte von Lidl und Aldi: Wer steckt wirklich dahinter?

Hast du dir im Supermarkt auch schon einmal einen Knotenbeutel aus der Obst- und Gemüseabteilung gemopst, um deine Einkäufe darin zu verstauen? Wer „nur mal schnell“ in den Discounter geht, findet sich am Ende doch mit den Armen voller Ware zwischen den Regalen wieder. Also ab in die Frischeabteilung, da gibt es die sogenannten Hemdchenbeutel schließlich von der Rolle. Der Einkauf findet in den dünnen Plastiktüten Platz. Doch halt! Seit einiger Zeit sind die Knotenbeutel kostenpflichtig, erkennbar ist die Gebühr meist erst an der Kasse. Abzocke oder sinnvoller Beitrag zum Umweltschutz? Hier erfährst du es!

Der Ein-Cent-Krimi: Die große Hemdchenbeutel-Revolution

Butter bei die Fische: Die Gebühr für einen Knotenbeutel, die bei Aldi, Kaufland, Netto und Lidl seit einiger Zeit erhoben wird, beträgt pro Tüte einen Cent. Das ist so gut wie nichts und dennoch sind einige Kunden verärgert über dieses plötzliche Plus auf dem Kassenbon. Denn auch wenn ein Cent im Geldbeutel wenig ins Gewicht fällt, ist der Ärger um die einst kostenlosen Hemdchenbeutel groß. Denn sichtbar wird die Gebühr oftmals erst an der Kasse. Ein sichtbarer Hinweis direkt an der Beutelrolle? Fehlanzeige!

ein Knotenbeutel wird von der Rolle gezogen
Der Griff zum Hemdchenbeutel ist seit einiger Zeit kostenpflichtig. Foto: IMAGO / Eibner

Viele Kunden fühlen sich getäuscht. Doch ist der Frust berechtigt? Die dünnen Knotenbeutel sind wahre Verkaufsschlager in Deutschland: Stolze 3,65 Milliarden Stück wurden 2019 verbraucht – das macht etwa 44 Beutel pro Kopf im Jahr. Ihre durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt jedoch gerade mal 20 Minuten, bevor sie im Müll landen. Umwelttechnisch sind die Obst- und Gemüsetüten ein Desaster!

Denn anders als gedacht, werden die Gratisbeutel von der Rolle nicht nur für den Einkauf von Äpfeln, Orangen & Co. genutzt, manche Kunden haben sie zweckentfremdet und gleich dutzendweise eingesteckt – teilweise sogar als Ersatz für richtige Einkaufstüten. Mit der Mini-Gebühr will man solche „Beutel-Hamsterer“ ausbremsen.


Diese Artikel könnten dich auch interessieren:


Geringe Gebühr für die Kunden – maximale Einnahmen für den Handel

Viele Kunden rufen „Abzocke!“, die Filialen antworten mit „Umweltschutz!“ Bei der Gebühr geht es laut den Supermärkten in erster Linie um Nachhaltigkeit. Die Kunden sollen animiert werden, wiederverwendbare Alternativen zu nutzen. Aber ganz uneigennützig ist die Sache nicht: Bei 3,65 Milliarden Beuteln pro Jahr und einer Gebühr von 1 Cent klingelt es ordentlich in der Kasse – rund 36,5 Millionen Euro könnte der deutsche Handel damit jährlich einnehmen.

Ob diese kleine Gebühr tatsächlich den Plastikverbrauch senken wird, bleibt abzuwarten. Fest steht: Für einen Cent ist ganz schön viel Aufregung entstanden. Wenn diese Aufregung dazu beiträgt, dass wir beim nächsten Einkauf zweimal nachdenken, bevor wir automatisch zum Knotenbeutel greifen – wäre das ja schon ein kleiner Erfolg für die Umwelt.

Quelle: ruhr24.de

Abonniere jetzt unseren Geniale Tricks-WhatsApp-Kanal und verpasse keine Tipps, Tricks und Lifehacks mehr.