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Konmari-Methode: So funktioniert das „Aufräumen mit Marie Kondo“

Die Japanerin Marie Kondo hat ein besonderes Ordnungsprinzip in viele Haushalte gebracht. Erfahre hier, was hinter der Konmari-Methode steckt.

T-Shirts wurden nach der Konmari-Methode zusammengelegt
© IMAGO / Pond5 Images

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Seit 2019 gibt es überall auf der Welt Menschen, die mit der Konmari-Methode Ordnung in ihren Haushalt bringen. Die zierliche Japanerin Marie Kondo sagt von sich selbst, dass sie Unordnung liebt. In ihrer Netflix-Serie „Aufräumen mit Marie Kondo“ durchwühlt sie die Schubladen fremder Leute – und zwar aus einem ganz besonderen Grund: „Meine Mission ist, durch Ordnung Freude in die Welt zu bringen“, erklärt Marie Kondo ihr Anliegen und hat damit eine Art Aufräum-Hype ausgelöst. Erfahre hier, wie die Konmari-Methode funktioniert und ob diese Art des Aufräumens vielleicht auch etwas für dich ist.

Wer ist Marie Kondo überhaupt?

Die professionelle Ordnungsberaterin wurde 1984 in Tokio geboren, lebt aber mittlerweile mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in den USA. Seit 2011 beschreibt sie ihre Methoden in Form von Büchern, die allesamt Bestseller sind und auf Deutsch illustre Titel tragen wie „Über das Glück des Aufräumens“ 🛒, „Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ 🛒 oder „Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben“ 🛒.

So hat Marie Kondo ihre eigene Aufräummethode entwickelt, die sie als Konmari-Methode bezeichnet. Konmari bedient sich dabei eines äußerst einfachen Prinzips, das nach und nach auf fünf Kategorien des persönlichen Besitzes angewendet wird.

Konmari-Methode: So funktioniert sie

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Vor der Ordnung kommt das Chaos!

Zunächst wird damit begonnen, den Kleiderschrank auszumisten. Hierfür werden alle Kleidungsstücke zusammengesucht und zu einem einzigen Berg aufgetürmt. Die Dinge zu einem Haufen aufeinanderzulegen, ist der erste Teil des Konmari-Prinzips.

Welches Kleidungsstück behalten und welches weggegeben wird, entscheidet sich nach der Frage: „Macht es mich glücklich, wenn ich diesen Gegenstand in die Hand nehme?“ Gegenstände, die keine Freude entfachen („spark joy“) werden aussortiert – das ist der zweite entscheidende Aspekt der Konmari-Methode.

Aufhäufen und entscheiden, ob die Dinge einen glücklich machen – das ist die wesentliche Vorgehensweise, um nach der Art Marie Kondos aufzuräumen. Diese Vorgehensweise wird dann nach der Kleidung auf die vier weiteren Besitzkategorien angewendet.

Auf die Kleidung folgen Bücher, Papiere bzw. Dokumente, Verschiedenes und schließlich Erinnerungsstücke. Was nicht länger benötigt wird (bzw. keine Freude mehr bereitet), wird gespendet; Erinnerungs- und Erbstücke werden anderen Familienmitgliedern überantwortet.

So wird Unordnung minimiert, indem Besitz minimiert wird. Doch wie der bereits erwähnte Buchtitel „Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben“ andeutet, geht es bei Marie Kondo nicht allein darum, die Wohnung, sondern auch das Leben zu ordnen.

Es fließen auch Tränen

Denn obwohl die Konmari-Methode derart simpel klingt, fällt auf, wie schwer sich die Teilnehmer mit der Frage tun, ob dieses oder jenes wegkann oder sie glücklich macht. Nicht selten fließen Tränen. Daran wird deutlich, welch starke emotionale Bindung wir mitunter zu materiellen Dingen aufbauen.

So zeigt sich, dass das Festhalten an materiellem Besitz oft lediglich eine innere Leere kompensiert. Der Witwe fällt es schwer, sich von den Hemden ihres verstorbenen Mannes zu trennen, weil sie seinen Tod noch nicht verarbeitet hat. Hinter der Unordnung im Haus des frisch verheirateten Paars schwelt eigentlich der Konflikt, mit der Verantwortung für Ehe, Kinder und Job überfordert zu sein.

Marie Kondo gelingt es, Aspekte fernöstlicher Weltanschauungen wie Buddhismus oder Shintoismus in die westliche Konsumgesellschaft zu transportieren. Damit trifft sie einen Nerv, denn das einstige Versprechen, dass all die schönen Konsumartikel Freude spenden und glücklich machen, erfüllt sich für viele Menschen immer seltener.


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Ein weltweites Erfolgsmodell

Mithilfe ihres Ehemanns, der zugleich ihr Manager ist, hat Marie Kondo damit ein äußerst erfolgreiches Geschäftsmodell entwickelt. Neben den Büchern und der Serie bietet sie auch Kurse und Seminare an und bildet von ihr zertifizierte Aufräumberater aus; vier von den weltweit über 200 sind in Deutschland aktiv.

Marie Kondo lehrt aber nicht nur Aufräumen als Lebensratgeber, sondern auch praktische Alltagstipps wie die richtige Falttechnik für Handtücher und Kleidung. Demnach soll man die Textilien zu kleinen Rechtecken falten, sodass sie hochkant aufgestellt werden können. Der Gedanke dahinter ist, dass die Kleidungsstücke nebeneinander in den Schrank gestellt werden können und nicht umfallen, wenn eines entnommen wird.

Es ist aber nicht alles eitel Sonnenschein mit Konmari, es gibt auch viele Kritikpunkte an der trendigen Konmari-Methode, die wir hier einmal beleuchtet haben: Ordnung schaffen mit System: Kritik an der Marie Kondo Methode

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Vorschaubild: ©Instagram/mariekondo