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7 berühmte Life Hacks, die in der Küche nichts taugen.

Alles Aberglaube?

Gerade für den Haushalt und die Küche im Allgemeinen und das Kochen im Speziellen gibt es zahlreiche Tipps und Tricks, die wir noch von unseren Großeltern kennen oder die als Teil unseres kollektiven Gedächtnisses beinahe Allgemeingültigkeit besitzen. Jedoch ist nicht jede vermeintliche Küchenweisheit wahr und nicht jeder der gutgemeinten Life Hacks auch hilfreich. Im Folgenden findest du 7 altbekannte Tricks, die sich bei genauerer Betrachtung als Irrtümer herausstellen.

Foto: shutterstock/united photo studio
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1. Spaghetti an die Wand werfen?

Um zu überprüfen, ob die Nudeln nach dem Kochen al dente sind, soll man sie an die Küchenwand schmeißen. Bleiben sie kleben, haben sie die ideale Konsistenz.

Allerdings kann dir nur der Bisstest verraten, ob die Nudeln tatsächlich bissfest sind. Denn einerseits könnten sie außen weich sein, sodass sie an der Wand kleben, innen aber noch immer hart sein. Andererseits könnten die Nudeln bereits insgesamt zu weich, zu klebrig oder zerkocht sein, womit sie ebenfalls an der Wand kleben bleiben würden, ohne freilich al dente zu sein.

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2. Öl im Nudelwasser?

Öl im Nudelwasser soll verhindern, dass die Nudeln zusammenkleben. Allerdings erreicht man dies nur durch ausreichend Wasser im Topf. Öl würde lediglich auf der Wasseroberfläche schwimmen oder sich auf die Oberfläche der Nudeln legen, sodass sie später die Soße nicht mehr gut aufnehmen könnten.

Ähnliches gilt übrigens auch fürs Abschrecken der Nudeln nach dem Abgießen. Dies spült nämlich die Hülle aus Hartweizenstärke ab, die sich während des Kochens um die Nudeln bildet, was den Geschmack der Pasta verringert.

Foto: shutterstock/CSMaster
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3. Salz im kochenden Wasser?

Nudeln kocht man in gesalzenem Wasser – klar! Aber wann sollte man das Salz ins Wasser geben: wenn es noch kalt ist oder kurz bevor es den Siedepunkt erreicht? Und bringt man das Wasser eigentlich schneller zum Kochen, wenn man direkt zu Beginn das Salz hinzugibt?

Wann man das Salz dazugibt, spielt keine Rolle und mit Salz wird das Wasser auf gar keinen Fall schneller zum Kochen gebracht. Denn das Salz erhöht sogar die Siedetemperatur des Wassers: Ungesalzenes Wasser fängt bekanntlich bei 100 °C an zu kochen, gesalzenes Wasser bei ca. 101 °C. Dementsprechend ist es egal, ob man das Salz in kaltes oder 99 °C heißes Wasser gibt, das gesalzene Wasser muss zum Kochen so oder so 101 °C erreichen.

Foto: shutterstock/vasylshepella
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4. Avocado frischhalten?

Solltest du eine Avocado aufschneiden, allerdings nur eine Hälfte gleich verzehren wollen, solltest du die Hälfte ohne Kern sofort essen, da die mit Kern dank diesem länger frisch bleibt – so zumindest die Theorie. In der Praxis bestätigt sich dies jedoch nicht.

Lediglich das Fruchtfleisch direkt unter dem Kern bleibt frisch, da hier keine Luft herankommt. Wie bei einem Apfel kannst du aber etwas Zitronensaft auf die Schnittfläche spritzen, um zu verhindern, dass sich die Avocado bräunlich verfärbt.

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5. Fenster mit Zeitung putzen?

Ein altbekannter Haushaltstipp besteht darin, Fenster mit Zeitungspapier zu putzen; genauer gesagt, die Zeitung zu zerknüllen und damit das Fenster trockenzuwischen und zu polieren.

Dieser Haushaltstipp ist allerdings so alt, dass er aus einer Zeit stammt, als die Druckerschwärze und die Glasscheiben noch Blei enthielten. Das Zeitungspapier verhalf der Scheibe zu frischem Bleiglanz. Heutzutage empfiehlt sich stattdessen ein simples Mikrofasertuch.

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6. Spinat enthält viel Eisen?

Nicht nur dank der Comicfigur Popeye hat Spinat den Ruf, äußerst gesund zu sein. Vor allem der hohe Eisengehalt trägt zum nahrhaften Image des grünen Blattgemüses maßgeblich bei. Jedoch handelt es sich dabei um einen Irrglauben.

Denn Spinat enthält gar nicht überdurchschnittlich viel Eisen. Je nach Quelle hatte man sich im 19. Jahrhundert entweder bei der Übertragung des Eisengehalts von getrocknetem auf frischen Spinat verrechnet oder man hatte sich in einer Nährwert-Tabelle um eine Kommastelle vertan und Spinat somit die zehnfache Eisenmenge zugesprochen.

Foto: shutterstock/graletta
shutterstock/graletta

7. Löffel im Flaschenhals?

Um zu verhindern, dass die Kohlensäure aus einer offenen Flasche Sekt entweicht, soll man einen Silberlöffel mit dem Stiel voran in den Flaschenhals stecken. Diese Methode ist aber alles andere als erfolgversprechend. Solange die Flasche nicht luftdicht verschlossen wird oder sonstwie ein Gegendruck erzeugt wird, der die Kohlensäure in der Flasche hält, wird das Gas zwangsläufig entweichen.

Man sollte den Sekt kaltstellen, damit die Kohlensäure nicht allzu schnell aus der Flüssigkeit entweicht. Aber auch im Kühlschrank hätte ein Silberlöffel im Flaschenhals weder einen Effekt auf die Temperatur noch auf den Kohlensäuregehalt des Sekts. Viel besser ist dieser Trick mit dem Sektkorken.

sekt

Manche Küchen-Tipps sind zwar gut gemeint, bringen aber kaum Vorteile. Aber vielleicht geht es manchmal gar nicht darum, etwas besser oder effektiver zu machen, sondern es einfach in der Tradition seiner Eltern oder Großeltern zu tun. Wenn man alte Tricks möchte, die sich wirklich bewährt haben, sollte man HIER schauen.