Am Wochenende kommt Besuch, was die perfekte Gelegenheit ist, das neue Gugelhupf-Rezept auszuprobieren. Doch kaum öffnet man die Mehlpackung, flattert einem ein kleines braunes Wesen entgegen, dessen Kumpel noch träge in der Verpackung sitzen, als könnte sie nichts stören. Jetzt fallen einem auch die feinen Fadengespinste sowie die leeren Puppengehäuse an der Tüte auf. Die Backlust ist vorerst verschwunden.
Augenblicklich heißt es, beherzt durchgreifen. Denn wer bei Lebensmittelmotten zögert oder nicht systematisch vorgeht, hat bald ein richtiges Problem. Zwar stellen die kleinen Falter keine direkte Gesundheitsgefahr dar, doch unappetitlich sind sie schon, wenn sie vom Müsli über das Paniermehl bis zum Hundefutter den Küchenschrank bevölkern. Und dabei bleibt es nicht: Die Maden kriechen hinter die Schrankwände, nisten sich in Kochbüchern und Bohrlöchern ein, krabbeln an der Tapete hoch – manch einer hat schon ein Nest hinter der Steckdosenabdeckung entdeckt!
Hier findest du daher 10 Tipps, wie du die Plage grundlegend und nachhaltig beseitigst.
A: BEKÄMPFEN
1.) Mülltonne
Der erste Schritt, um Lebensmittelmotten loszuwerden, ist die rigorose Entfernung sämtlicher in Verdacht stehender Verpackungen. Da sich die gierigen Larven der Motte selbst durch kleinste Ritzen zwängen und Materialien wie Papier, Folie oder Karton mit Leichtigkeit durchbeißen, sollten unbedingt auch noch ungeöffnete Verpackungen kontrolliert werden. Lieber zu viel wegschmeißen, als sich hinterher ärgern, heißt die Devise.
2.) Gefriertruhe
Lebensmittel, die die Sichtkontrolle bestanden haben, bei denen du dir aber nicht gänzlich sicher bist, kannst du über Nacht in die Gefriertruhe legen. Die Kälte tötet die unauffälligen Eier der Motte ab.
3.) Essig
Nach dem Ausmisten kommt das Reinemachen: Mische Wasser und Haushaltsessig im Verhältnis 2 zu 1 und wische damit die leergeräumten Küchenschränke aus. Nimm dafür am besten auch die Einlageböden heraus und säubere jede Ritze sowie die Seiten.
4.) Föhn
Nicht in jede Ritze kommt man mit dem Lappen. Spalten, Bohrlöcher oder Scharniere föhnt man auf heißester Stufe, ohne dass jedoch das Furnier Schaden nimmt. Der Föhn pustet nicht nur die Mottenverstecke aus, die Hitze tötet auch die Larven.
5.) Kieselgur
Ist der Befall bereits fortgeschritten, lohnt es sich, zu beobachten, wo die Motten und Larven herkommen. Haben sie hinter der Schrankwand, im Lüftungsschlitz des Kühlschranks oder in der Tapete Nester gebaut, hilft oft nur noch Insektenspray. Achte hierbei jedoch darauf, später alles gründlich mit Wasser abzuwischen. Auch sollten die Schränke erst nach etwa 3 Tagen wieder eingeräumt werden, um im Ernstfall noch einmal nachsprühen zu können.
Eine Alternative zur Chemiekeule ist Kieselgur. Das Pulver aus abgestorbenen Kieselalgen ist ein wirksamer Insektenvernichter und dabei für den Menschen sowie Haustiere völlig ungefährlich. Streue etwas Kieselgur in die Ritzen und Ecken deines Schranks. Nach ein paar Tagen kannst du das Pulver absaugen.
6.) Backpulver
Zur Unterstützung der Lebensmittelmottenbekämpfung dient Backpulver. Es ist aber auch als Mittel geeignet, wenn der Befall noch nicht stark ausgeprägt ist. Mische das Backpulver mit Mehl und stelle ein Schälchen davon in deinen Küchenschrank. Die Motten legen ihre Eier in dem Schälchen ab. Sind die Larven geschlüpft, sterben sie, wenn sie das Backpulver essen.
7.) Schlupfwespen
Kehren die Motten trotz aller Maßnahmen immer wieder, dann bleibt nur der „Krieg der Insekten“. Diese Methode ist nicht gerade günstig, aber äußerst effektiv. Im Internet gibt es Kärtchen mit Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten zu kaufen. Die sind mit 1.000 bis 3.000 Eiern bestückt, die man in die betroffenen Schränke und Ecken hängt. Die Schlupfwespen suchen zielsicher die Eier der Motten auf und legen ihre eigenen darin ab. Sind die Motten ausgestorben, sterben auch die Schlupfwespen – es droht somit keine zweite Plage.
B: VORSORGEN
8.) Vorsicht
Lebensmittelmotten kommen durchaus auch mal durchs Fenster geflogen, vor allem wenn sich in unmittelbarer Nähe Mülltonnen befinden. Der weitaus häufigste Weg der Einwanderung ist jedoch das Einschleppen der Motten durch gekaufte Lebensmittel. Im Laden sollte man daher gerade bei Mehl-, Grieß- oder Müslipackungen genau hinsehen, ob sich dort kleine Löcher oder Gespinste befinden.
Pantry moths are another common pest. Moth larvae spin food into long tubes, but do no direct harm. Easy to remove. pic.twitter.com/9iveYKHSUf
— Chelsea (@SeeMargaux) 18. Dezember 2015
9.) Feste Verschlüsse
In Tüten verpackte Fertigwaren sollte man nicht auf Vorrat kaufen. Motten suchen sich ruhige Orte für ihre Eier: Was lange nicht angerührt wurde, ist besonders gefährdet. Am besten man packt sämtliche Vorräte in feste Verschlüsse aus Plastik oder Glas. Darüber hinaus ist es wichtig, dass keine verschütteten Waren oder Mehlstaub im Küchenschrank liegen bleiben. Hier findest du 20 Ordnungstricks, die dir dabei helfen, die Schränke wirklich sauber zu halten.
10.) Düfte
Bestimmte Düfte mögen Motten überhaupt nicht. Dazu zählen Lavendel, Zedernholz, Lorbeer und Nelken. Hänge Duftsäckchen in den Schrank und die Motten bleiben fern. Frischer Lavendel am Küchenfenster sieht noch dazu sehr dekorativ aus.
Lebensmittelmotten gehören zur Familie der Zünsler. Kleidermotten sind dagegen Falter. Entdeckst du mysteriöse Löcher in deinen T-Shirts, solltest du zunächst prüfen, ob nicht ein anderer Grund dafür verantwortlich ist. Hast du jedoch eindeutig Kleidermotten identifiziert, gehst du gegen diese ganz ähnliche wie gegen Lebensmittelmotten vor: Räume den Schrank vollständig aus, wische ihn mit Essigwasser ab, föhne in Bohrlöcher und Ritzen und gib betroffene Kleidungsstücke entweder für einige Tage in die Gefriertruhe oder wasche sie bei 60 °C. Duftbeutel mit Lavendel wirken vorbeugend.
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