Veröffentlicht inLifehacks, Ratgeber

Betrug in den sozialen Medien: Woran erkennt man Scamming?

Harmlose Kommentare bei Facebook können im finanziellen Ruin enden. Erfahre hier, wie du einen Betrüger, auch Scammer genannt, in den sozialen Medien erkennst und dich dagegen schützen kannst.

©

Spannende Themen und Wissenswertes mit Aha-Effekt. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Ein zunächst harmloser Kommentar unter einem Facebook-Beitrag und auch Chatanfragen in anderen sozialen Netzwerken können schwerwiegende Folgen haben. Aus einer normalen Unterhaltung werden die Opfer in immer tiefere Gespräche verwickelt.

Es wird die große Liebe, der Traumjob oder das große Geld versprochen – hinter den verlockend klingenden Angeboten stecken in den meisten Fällen aber Betrüger, sogenannte Scammer.



Die unter dem Namen „Nigeria Connection“ bekannt gewordene Betrugsmasche soll den Opfern das Geld aus der Tasche ziehen. Wie du Scammer erkennst und dich vor Betrügern in den sozialen Medien schützen kannst, erfährst du hier.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Webseite von Instagram.com der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Formen des Scammings

Die Betrüger gehen nach unterschiedlichen Prinzipien vor. Zum Beispiel:

  • vorgetäuschte Liebe (auch Romance-Scamming genannt)
  • falsche Identität (z.B. angebliche Soldaten im Auslandseinsatz, die nicht an ihr privates Geld gelangen)
  • falsche Geldversprechen (z.B. Erbanspruch)
  • Betrug mit Wohnungsangeboten
  • Betrug mit Traumjobs

Eines haben all diese Maschen gemeinsam: Die Täter wollen an das Geld des potenziellen Opfers gelangen.

Foto: Pixabay/27707
©Pixabay/27707

Besondere Vorsicht bei Romance-Scamming

Alles beginnt mit einer kurzen, zunächst harmlosen Chatanfrage oder einem Kommentar. Die Scammer suchen auf verschiedenen Online-Partnerbörsen oder in den sozialen Medien nach potenziellen Opfern. Um sich interessant zu machen, legen sie sich oft ungewöhnliche Lebensgeschichten zu und bemühen sich um einen seriösen Eindruck.

Scam-Männer geben sich als US-Soldaten, Architekten, Ingenieure, Computerspezialisten oder Ärzte aus. Ihre Fotos sind oft gestohlen und zeigen attraktive Männer. Sie geben meist vor, sich in Amerika oder im europäischen Ausland aufzuhalten. In Wahrheit befinden sie sich die meisten in Westafrika. 

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Scam-Frauen geben sich als attraktive Ärztinnen, Krankenschwestern, Schauspielerinnen oder Geschäftsfrauen aus. Sie verwenden ebenfalls gestohlene Fotos.

Ist der Kontakt erstmal hergestellt, werden die Opfer mit Aufmerksamkeit und schnulzigen Liebesbekundungen überhäuft. So soll eine emotionale Abhängigkeit entstehen.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Im weiteren Verlauf folgen dann die Forderungen nach Geld aus verschiedensten Gründen:

  • Es wird Geld für eine Geschäftsreise nach Westafrika benötigt.
  • Es wird Geld für die OP eines Verwandten benötigt.
  • Pass und/oder Koffer wurden auf einer Reise gestohlen.
  • Unbezahlte Hotelrechnungen müssen beglichen werden.
  • Die Ticketkosten, Kosten für das Visum oder die sogenannte PTA oder BTA (eine Art Ausreisegebühr an die Regierung, die es offiziell gar nicht gibt) müssen beglichen werden.

Wie gehen Scammer vor?

Die Scammer schaffen es, sich im täglichen Leben ihrer Opfer unverzichtbar zu machen – und das ohne ein einziges Treffen. Romantische Mails am Morgen oder stundenlange Telefonate nach Feierabend – zu Beginn geht es bei den Gesprächen nicht ums Geld, sondern vor allem um die Familie, die Liebe und eine gemeinsame Zukunft. Die Scammer berichten dabei nicht selten von dramatischen Lebensgeschichten über verstorbene Partner und Kinder.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Flickr.com-Bild der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Kurz bevor ein mögliches Treffen zustande kommt, müssen die Scammer aus geschäftlichen oder familiären Gründen plötzlich nach Westafrika reisen. An dieser Stelle beginnen die Geldforderungen. Die Opfer werden schließlich dazu aufgefordert, per Bargeldtransfer (z.B. durch Western Union oder MoneyGram) Geld zu senden.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Flickr.com-Bild der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Die Liebe zum Opfer wird in diesen Forderungen besonders stark hervorgehoben. Um ihre Opfer noch mehr unter Druck zu setzen, drohen manche Scammer sogar mit Selbstmord.

Aktuell haben es die Betrüger vor allem auf Ausweisdokumente abgesehen und bitten ihre Opfer um Kopien der Pässe – mit der Erklärung, ein gemeinsames Konto zu eröffnen. So können Ausweise leicht gefälscht werden.

Tipps, um einen Scammer zu erkennen

1. Bei Chatnamen mit ungewöhnlichen Sonderzeichen ist Vorsicht geboten.

2. Die meisten Betrüger kommunizieren in gutem Englisch, einige schreiben auch auf Deutsch. Häufig werden beim Scamming aber Übersetzungs-Tools verwendet. Bei seltsamen Satzkonstruktionen und vielen Rechtschreibfehlern solltest du immer vorsichtig sein.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

3. Vorsicht bei Frauen, die mit schönen Fotos locken, auf denen sie nur leicht bekleidet sind. Profilfotos von Männern in Uniform sind in diesem Zusammenhang ebenfalls ein Indiz für Scamming.

4. Hat dein Chatpartner Verbindungen nach Westafrika, Russland oder Südostasien – ganz egal, ob familiär oder geschäftlich –, ist allerhöchste Vorsicht geboten.

5. Spätestens bei der Bitte um Geld oder ein gemeinsames Konto wird klar, dass es sich um Scamming handelt. Weigert sich das Opfer, finden Betrüger andere Wege. Zum Beispiel:

  • gefälschte Schecks, die in Deutschland eingezahlt werden sollen
  • der Wunsch einer Einladung nach Deutschland (inklusive Aufenthalt auf Kosten des Opfers)
  • Opfer für ihre Zwecke missbrauchen (u.a. illegale Päckchen an dritte Personen verschicken)

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Webseite von Instagram.com der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Achtung: Wer auf die Maschen mit den gefälschten Schecks oder den illegalen Päckchen reinfällt, macht sich zu allem Überfluss auch noch selbst strafbar!

Online-Bekanntschaften überprüfen

Wenn dir etwas komisch vorkommt, dann überprüfe den Namen deiner Online-Bekanntschaft mit dem Zusatz „Scammer“ bei Google. Besitzt du ein Foto deiner Bekanntschaft, kannst du mithilfe der umgekehrten Bildersuche bei Google weitere Informationen herausfinden.

Was tun, wenn man Opfer eines Scammers geworden ist?

Ignoriere die Forderungen des Betrügers und überweise auf gar keinen Fall Geld. Des Weiteren solltest du keine Schecks einlösen oder Päckchen weiterleiten. Versuche, bereits geleistete Zahlungen sofort rückgängig zu machen.

Als Nächstes gilt es, alle Beweise zu sichern. Speichere die E-Mails und Chatverläufe in der Cloud oder auf einem externen Speichermedium ab. Um herauszufinden, von wo die E-Mails verschickt wurden, kannst du den E-Mail-Header auslesen lassen. 

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Flickr.com-Bild der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Da die Täter meist aus dem Ausland agieren, ist es schwierig, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Dennoch sollte bei der Polizei unbedingt Anzeige erstattet werden. Die Polizei kann dir neben der Beweissicherung auch dabei helfen, den Täter oder die Täterin konsequent zu blockieren.

Generell gilt: Brich jeglichen Kontakt zum Scammer ab, beantworte weder Nachrichten noch Anrufe, blockiere und melde ihn. Lege dir am besten eine neue E-Mail-Adresse und eine neue Telefonnummer zu und warne darüber hinaus deinen Freundeskreis. Viele Täter verschicken mit ihren Nachrichten einen Virus, der sämtliche Kontakte deines Geräts scannt.

Foto: MediaPartisans
©MediaPartisans

Problematisch ist, dass die Kontaktaufnahme der Scammer an sich nicht illegal ist. Wer durch Scamming allerdings einen finanziellen Schaden erlitten hat, sollte bei der Polizei Anzeige wegen Betruges erstatten. Sei deshalb wachsam und vorsichtig im Internet, um gar nicht erst in eine solche Situation zu gelangen.

Versteckte Hilferufe und weitere Tricks, um Betrüger zu entlarven, findest du hier:

Quelle: polizei-beratung

Vorschaubild: ©Flickr/Christopher