Wer Spinnen in seiner Wohnung entdeckt, saugt diese oftmals panisch mit dem Staubsauger auf. Auch Weberknechte – weit und breit als „Opa Langbein“ bekannt, fallen dem Staubsauger zum Opfer oder werden auf schnellstem Weg aus der Wohnung entfernt. Denn der Mythos, dass Weberknechte giftig sind, hält sich hartnäckig. Hier erfährst du alles, was du über die Spinnentiere wissen musst.
In Deutschland gibt es über 40 verschiedene Arten von Weberknechten. Dabei sind die Spinnentiere meistens in Kellern, Gärten oder Garagen anzutreffen. Ob Schneider, Schuster, Waldschreit, Habergeiß oder Opiliones (lateinische Bezeichnung) – je nach Region sind die Krabbeltiere außerdem unter verschiedenen Namen bekannt. Vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass Weberknechte giftig oder sogar gefährlich seien. Das musst du darüber wissen.
Sind Weberknechte giftig?
Mit ihren acht langen Beinchen sehen Weberknechte Spinnen sehr ähnlich. Womöglich handelt es sich hierbei um den Ursprung des Mythos, dass die Krabbeltiere giftig seien. Weberknechte zählen laut Aussage des NABU (Naturschutzbund Deutschland) auch zu den Spinnentieren, doch es gibt einige Unterschiede zu herkömmlichen Spinnen:
- Weberknechte haben einen kompakten Körper, der im Gegensatz zu anderen Spinnen nicht zweigeteilt ist.
- Sie bauen zudem keine Spinnennetze.
- Im Gegensatz zu herkömmlichen Spinnen haben Weberknechte nur zwei, anstatt acht Augen.
- Bei einer drohenden Gefahr können Weberknechte ein Bein abwerfen. Das soll Feinde ablenken, während sie fliehen. Diese Fähigkeiten besitzen herkömmliche Spinnen nicht.
Darüber hinaus haben Weberknechte im Gegensatz zu anderen Spinnen keine Giftdrüsen, sondern lediglich Stinkdrüsen. Dadurch können sie ein stinkendes Sekret absondern, um Feinde zu vertreiben, zu betäuben oder zu töten. Da das Sekret für Menschen ungefährlich ist, gelten Weberknechte auch nicht als giftig oder gefährlich. Ihre Kieferklauen benutzen die Spinnentiere übrigens lediglich zum Fressen, da sie nicht stark genug sind, um unsere Haut zu durchdringen. Weberknechte sind für Menschen also harmlos.
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Übrigens: Wenn du hin und wieder Weberknechte in deiner Wohnung entdeckst, ist das kein Grund zur Sorge, sondern ein positives Zeichen. Für ein gutes Raumklima verlassen die Spinnentiere nämlich auch mal ihren natürlichen Lebensraum. Die ausgewählten Zimmer bieten dem Opa Langbein optimale Lebensbedingungen, was Nahrung, Wärme und Trockenheit anbetrifft. Weberknechte in der Wohnung helfen dir zusätzlich dabei, lästige Fliegen oder Mücken fernzuhalten, da diese auf ihrem Speiseplan stehen.
Wie nützlich sind Weberknechte im Garten?
Weberknechte sind also weder giftig noch gefährlich. Im Gegenteil – die kleinen Tiere können sogar sehr nützlich sein. Im Garten ernähren sie sich beispielsweise von toten Insekten oder Pflanzenmaterialien und verwerten so deren Überreste. Obendrein fressen sie Schädlinge, wie z. B. Blattläuse oder Thripse.
Wenn du in Zukunft Weberknechte in deiner Wohnung siehst, solltest du sie also keinesfalls töten. Fange die Tiere am besten vorsichtig ein und setze sie in deinem Garten wieder aus! Hier können dir die Spinnentiere nützliche Dienste erweisen!
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Quelle: utopia
Vorschaubild: ©IMAGO / blickwinkel