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Blumenerde stinkt verfault? Was ihr Geruch wirklich verrät

Wenn die frisch gekaufte Blumenerde stinkt, heißt das nicht, dass sie von schlechter Qualität ist und entsorgt werden muss – im Gegenteil!

blumenerde stinkt
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Viele Hobbygärtner sind irritiert, wenn sie beim Öffnen des Sacks merken: Die Blumenerde stinkt schimmelig – und das nicht zu knapp! Doch was wie ein Zeichen für Schimmel oder Verfall wirkt, ist oft ein Hinweis auf hohe Qualität und Nährstoffe. In diesem Artikel verraten wir dir, warum der strenge Geruch sogar ein echter Pluspunkt sein kann – und worauf du trotzdem achten solltest, damit deine Pflanzen gesund bleiben.

Damit deine Pflanzen wachsen und gedeihen, benötigen sie nicht nur Wasser und Licht, sondern auch nährstoffreiche Erde. Wenn die Blumenerde beim Öffnen stinkt, fragen sich viele zu Recht, ob sie sie nicht besser entsorgen sollten. Solange die Blumenerde nicht schimmelt, kannst du sie aber guten Gewissens für deine Gartenblumen und Zimmerpflanzen verwenden. Aus folgendem Grund:

Warum Gestank ein gutes Zeichen ist

Wenn die Blumenerde stinkt, ist das ein Zeichen dafür, dass Mikroorganismen im Substrat arbeiten und die Erde „aktiv“ ist. Die Mikroorganismen ernähren sich nämlich von unzersetztem, organischem Material und setzen dadurch Nährstoffe frei. Dabei riecht die Erde manchmal nach Ammoniak oder Gülle. Die Pflanzen können die Nährstoffe später aufnehmen. Dieser Vorgang belebt nicht nur den Boden, er fördert letztlich auch das Pflanzenwachstum.

Die unangenehmen Gerüche entstehen vor allem bei organischen Düngern, wie z.B. Hornspäne, Hornmehl, Guano oder Phytogrieß, aber auch bei torffreien Substraten mit Kompost oder Rindenhumus als Ausgangsstoff.

Tipp: Wenn dich der Geruch der Blumenerde sehr stört, lässt du den frisch geöffneten Sack mit Erde für zwei bis drei Tage stehen. So kann das Substrat in Ruhe auslüften.

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Gute Blumenerde darf auch mal etwas unangenehm riechen. Foto: Bildgigant – stock.adobe.com

Blumenerde nicht zu lange lagern

Wenn du die stinkende Blumenerde zu lange lagerst, kann die Freisetzung von Nährstoffen aber auch zum Nachteil werden. Je länger die Erde lagert, desto höher wird nämlich der Salzgehalt. Dadurch verändert sich auch der pH-Wert der Blumenerde. Wenn du die Erde jetzt noch für deine Pflanzen verwendest, könnten diese einen irreparablen Schaden davontragen. Außerdem verliert die Erde mit der Zeit ihre Struktur und ist weniger gut belüftet. Am besten vermischst du deshalb frische, stinkende Blumenerde mit alter Erde. So sollte der Geruch erträglich sein. Wenn du Pflanzerde doch mal lagern musst, dann immer an einem kühlen, trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Gute Blumenerde erkennst du übrigens nicht nur am Geruch, sondern auch an der Struktur. Diese sollte im besten Fall locker und etwas krümelig sein. Überprüfe das, indem du ein bisschen Erde mit den Händen zusammendrückst. Wenn die Erde dabei klumpt, ist sie von weniger guter Qualität. Achte beim Kauf von Pflanzerde immer auf das RAL-Siegel – Erde mit diesem Gütezeichen wird nämlich regelmäßig in unabhängigen Laboren untersucht.


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Wenn du das nächste Mal einen Sack mit Pflanzerde öffnest und dir ein unangenehmer Geruch entgegenströmt, weißt du, dass das kein Zeichen von mangelnder Qualität ist. Durch die nährstoffreiche Erde können deine Pflanzen erst so richtig gedeihen!

Quellen: hoefter, jolie